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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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nimmt und dabei noch auf allen vieren herumkriecht, ist mir schleierhaft!"
    „Ich b-b-bin blind!" Jimmys Stimme klang unsagbar gequält. „Meine Augen brennen wie höllisches Feuer! Ich glaube, ich muß sterben, falls ich nicht schon längst ein Geist bin, ohne es zu wissen!"
    „Ich glaube, daß die Leute im allgemeinen so was zu wissen pflegen! Aber du warst schon immer ein seltener Ausnahmefall! Teufel, Teufel — wenn ich nur wüßte, was hier so ekelhaft stinkt! Es ist ja nicht zum Aushalten!"
    „Ich stinke, liebe Freunde! Ich bin der Stänker! Irgendein häßliches Tier hat mir was in die Augen gespritzt!" Jimmy wimmerte verzweifelt. „Ich kann nichts mehr sehen, bin blind und — mein Gott!"
    „Ein Skunks! Daher auch der Gestank! By gosh, Sommersprosse, das ist der größte Witz unseres Jahrhunderts — Stinktier wird von einem Stinktier einparfümiert... spart jetzt die Pomade! Ich glaubte bisher, ihren Artgenossen täten diese Viecher nichts!"
    „Bringt mich sofort nach Somerset!" flehte Jimmy. „Schafft mich schnell zum Doc! — Auf jeden Fall halt ich's nicht mehr lange aus! Habt doch Erbarmen, Freunde, ich bitte euch!"
    „O, die Geschichte werden wir bald in Ordnung haben! Irgendwo in der Nähe wird's ja wohl Wasser geben! Wenn du die Augen badest, wird die beizende Flüssigkeit schnell wieder ausgespült; aber den Gestank wirst du so bald nicht wieder los. Du brauchst mindestens acht Tage, ehe du dich in menschlicher Gesellschaft wieder sehen lassen kannst."
    Sie führten den Schlaks ein Stück weiter; dort sprudelte dicht neben dem Weg munter eine kleine Quelle aus dem Boden. Jimmy mußte niederknien, und dann begannen sie seine Augen zu baden. Sie taten es so ausgiebig, daß bald nicht nur die Augen, sondern auch der ganze Kerl so naß war, daß man ihn auswinden konnte.
    Dann klang ein verwunderter Ruf von der Straße her zu ihnen herüber. „Nanu, was ist denn da los? Wer wird denn bei euch bei Mondschein und Sternengefunkel getauft? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter!"
    „Unser Stinktier geriet mit einem anderen Stinktier zusammen, Pete! Leider zog er dabei den kürzeren. Seine Augen hätten wir ja nun wieder in Ordnung, aber ich glaube, wenn er nach Hause kommt, muß ihn Onkel John für vierzehn Tage im Hof an die Wäscheleine hängen, bevor man wieder mit ihm umgehen kann, ohne gleich in Ohnmacht zu fallen!"
    Josh, der Anführer der fremden Jungen bei den Gewittersteinen, erwachte von dem letzten leisen Geräusch, mit dem Sam und Joe sich davonmachten. Er lauschte eine Zeitlang, legte sich dann aber befriedigt auf die andere Seite, weil er nichts mehr hörte, und glaubte, sich getäuscht zu haben.
    Ehe er einschlief, dachte er noch ein Weilchen nach. Die Sache mit den Somerseter Boys gefiel ihm nicht. Er und seine Kameraden hatten das Plateau bei den Gewittersteinen durch Zufall entdeckt und es für einen wundervollen Lagerplatz gehalten. Sie waren nämlich zwei Tage früher am Ziel angekommen, als sie es berechnet hatten. Sie stammten aus Herringston, einem Ort, das gut hundert Meilen von Somerset entfernt lag. Sie hatten einen Teil ihrer Ferien mit einer Wanderfahrt verbracht. Übermorgen vormittag wollten sie dann nach Somerset hinunter, um dort mit ihren Eltern zusammenzutreffen. Mit diesen gemeinsam sollte es dann noch zum Pueblo Sarte gehen, jener berühmten Höhlensiedlung

    der Pueblo-lndianer. Nun aber sah Josh Komplikationen voraus; schließlich war er für seine Boys verantwortlich. Die Somerseter schienen rüde Burschen zu sein, und es war nicht abzusehen, was passierte, wenn seine kleine Schar in ein Städtchen einzog, wo die Jungen ihnen nicht grün waren.
    Halb im Einschlafen fuhr er plötzlich wieder auf. Jetzt glaubte er Hufschlag unterhalb der Gewittersteine vernommen zu haben! Ausgeschlossen, daß er sich diesmal täuschte! Es handelte sich um zwei Reiter, die eiligst davon trabten. In der gleichen Sekunde fielen ihm ihre beiden Gefangenen ein. Sollte es ihnen doch gelungen sein zu entkommen? Das schien ihm ausgeschlossen; denn die Balken vor der „Gefängnishöhle" waren von innen her von zwei Jungen kaum fortzubekommen; sie hatten es ausprobiert. Trotzdem beschloß er nachzusehen.
    Er holte seine Taschenlampe aus dem Rucksack und verließ leise das Zelt, um die Kameraden nicht zu wecken. Lautlos ging er zur Höhle hinüber. Er kroch auf die Sperrbalken und sah durch das Luftloch hinein. Es war darin so finster, daß er nichts erkennen konnte. Zwei Minuten lang

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