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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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haben mich entführt, und darauf steht der Tod!"
    Der Mann neben Watson lachte schallend. Der Fahrer war inzwischen ausgestiegen, öffnete die Tür und zog Onkel John mit hartem Ruck aus dem Wagen.
    „Sie haben wohl 'nen Pfropfen im Ohr, Mann", sagte er roh, „wenn der Boß befiehlt, haben Sie zu gehorchen"!
    Hilfssheriff Watson stolperte erst einmal über das Trittbrett des Wagens und legte sich spontan ins Gras.
    Als er sich wieder aufgerappelt hatte, griff er zum Colt. Die Waffe war aber leider nicht mehr an ihrem alten Platz.
    „Hölle, Tod und Teufel, da hört sich ja alles auf!" schimpfte das stellvertretende Gesetz, „wo ist meine Kanone? Wer wagt es, mich einfach abzurüsten?"
    „Immer langsam, alter Junge, ich wollte nur verhindern, daß Sie Dummheiten machen. Wir sind nämlich friedliche Menschen."
    „Das merke ich, schöner Friede, muß ich sagen! He, was denken Sie sich eigentlich?"
    „Wir haben gedacht, daß Sie der einzige Mann in Somerset sind, der uns den richtigen Weg weisen kann. Oder sind Sie vielleicht nicht der gewisse J. Watson?"
    „Das bin ich, Gent. Aber nicht der .gewisse', sondern immer noch der Hilfssheriff John Watson! Mein Jail hat verdammt dicke Stäbe. Wenn Sie erst da mal drin sind, kommen Sie so schnell nicht wieder raus."
    „Aber — aber — Mr. Watson, wir suchen doch keinen Streit. Wir wollen lediglich Ihre Hilfe in Anspruch nehmen. Zeigen Sie uns den Weg, und es soll Ihr Schaden nicht sein."
    „Weg? Was für einen Weg? Suchen Sie sich den Weg doch selber. Habe Ihnen vorhin schon gesagt, daß ich kein Botenjunge bin."
    „Ich biete Ihnen tausend Dollar, „Watson! Nun, wollen Sie jetzt den Wegweiser spielen? Der ,Chef zog seine Brieftasche und knisterte mit Geldscheinen.
    „Okay, Gent", sagte Onkel John, „wo soll die Reise hingehen? Hier gibt es viele Wege und noch mehr Stege. Teufel, wo sind wir überhaupt?"
    „In den Tortillita Mountains, Mann. Wir suchen . . Der Chef unterbrach sich; ganz deutlich klang Motorenlärm zu ihnen herüber. Jetzt konnte man auch schon Scheinwerfer erkennen, die sich dem Hügel, auf dem sie sich befanden, bedenklich näherten.
    „Vorwärts, Watson", rief der Chef hart, „los, wir müssen die ersten sein. Ich biete Ihnen zweitausend Dollar."
    John Watson wußte wirklich nicht, was er sagen sollte. Er hatte ja auch keine Ahnung, um was es hier ging. Waren denn diese Kerle allesamt verrückt geworden? Abwechselnd kratzte er sich den Kopf und den Hosenboden. Das konnte aber der Fremde nicht vertragen; denn lauter und lauter wurde der Motorenlärm. Es mußten mindestens zehn Wagen sein.
    „Vorwärts, Watson!" schrie der „Chef" wütend, „vorwärts, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist!"
    Onkel John fühlte plötzlich, wie sich ein harter Gegenstand in seinen Rücken bohrte. Der Mann, der den Wagen gefahren hatte, trieb ihn vorwärts. Es ging quer über eine Wiese, die rings von Büschen umgeben war. Noch vor wenigen Tagen hatte Pete hier mit seinen Freunden gesessen. Das konnte weder Watson noch sein Entführer ahnen. Der arme Hilfssheriff sollte einen Weg zeigen, den er selbst nicht kannte. So stolperte er ziellos in den dichten Wald hinein. Seine Begleiter blieben ihm dicht auf den Fersen. Zweige schlugen ihnen ins Gesicht, Dornen zerrissen ihnen die Kleider, und die Füße verfingen sich in Baumwurzeln. Sie liefen und liefen — und standen endlich wieder auf der selben Wiese, die sie vor geraumer Zeit verlassen hatten. Der „Chef" wurde sehr böse; er nahm nämlich an, Watson habe ihn auf den Arm genommen.
    Aber was war das? Auf der Wiese stand eine schwarze Limousine. Im gleichen Augenblick, als die Männer aus dem Walde traten, zerrte man dort einen

    Menschen aus dem Wagen. John Watson erstarrte, diese Stimme kannte er doch?
    „Hilfeee! Hilfeee! Ich sag's meinem Onkel!" schrie nämlich der Entführte jämmerlich.
    „Jimmy! Jimmy! Halte aus, dein Rächer naht!" schrie John Watson nun. Er wuchs über sich selbst hinaus. Ohne sich um den Colt in seinem Rücken zu kümmern, stürmte er vorwärts. Dabei stieß er so schreckliche Laute aus, daß die Männer, die Jimmy festhielten, ein wildes Tier vermuteten. Sie ließen den Schlaks los und schlugen sich schnellstens in die Büsche. Zwei Sekunden später fielen sich Onkel und Neffe in die Arme. Viel Zeit war ihnen aber nicht vergönnt. Schon nahten die Verfolger.
    „Auf in den Kampf!" schrie Watson außer sich und rannte auf den ,Chef zu wie ein wilder Stier. Mit gesenktem Kopf rammte er

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