Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
sie legen ja gerade auf den Skalp wert. — Kreisrunder Schnitt mitten auf dem Kopf, Kopfhaut abgehoben, die Haare mit den Zähnen gepackt und losgerissen. Das geht so schnell, daß man es gar nicht merkt!"
„Na ich danke!" seufzte der Wirt entgeistert und goß schnell ein paar Schnäpse herunter. Er war ganz grün im Gesicht geworden und mußte sich erst einmal setzen.
Als die Gäste auf ihre Zimmer gegangen waren, begab er sich sogleich zu seinem Freund Baker, und es dauerte keine Stunde, da war ganz Somerset alarmiert.
Drittes Kapitel
DIE INDIANER SIND DA . . .
Nichts geht über 1 PS . . . aber wo hernehmen! — Ein Höllenspuk flitzt vorbei — Listiger Einzug in eine lustige Stadt — Alles rennet, rettet, flüchtet ... — Die Last der Verantwortung macht leicht müde — Verteidigung, Aufrüstung, Wirtschaftsflaute . . . drei interessante Schlagworte, aber d i e Folgen! — Kleine Musterkollektion gefällig? — Der ruhende Pol in der Erscheinung Flucht — Bürger-Versammlung im „Silberdollar" macht in Diplomatie — Streit um eine „Gipfelkonferenz" — Markiert doch eine Gefahr! — Mann, Sie können uns doch nicht wegen so einer Rothaut aus den Federn holen! — Die erste „Kanone" wird verdammt teuer —
Als das Gerücht von heimlichen Indianeraufständen bis in das Haus des Schneidermeisters Jemmery gedrungen war, hielt es dessen Sohn Joe, der zugleich Kundschafter des Bundes der Gerechten war, keine Minute länger. Er verließ unter irgendeinem Vorwand das Haus und überlegte krampfhaft, wo er ein Pferd hernehmen konnte. Ob er es mal bei Jerry versuchte? Dessen Familie bekam oft Verwandtenbesuch aus Elkville, und zwar hoch zu Roß. Wenn alles gut ging, konnte er sich schnell einen Rappen ausleihen.
Wie ein geölter Blitz sauste „Listige Schlange" — so hieß Joe bei seinen Freunden — um die Ecken. Da stand schon das Haus der Randers, ein großer Ziegelbau mit frisch gestrichenen weiß-grünen Fensterläden. Joe spähte erst mal durch die Hoftür. Nirgends Gäule, so ein Pech! — Na egal,
auf alle Fälle konnte er Jerry kurz interviewen. Er pochte an die Tür; zu seiner Freude machte ihm Jerry selbst auf.
„Hör zu, Boy, ich muß dringend, blitzdringend zu Pete — wollte mir hier bei dir einen Gaul pumpen. — Wohl nichts zu machen, soweit ich festgestellt habe."
„Nee, augenblicklich niemand da von den Elkvillern. Aber was ist denn, daß du hastewaskannste zum Boss willst?"
Hastig berichtete Joe von dem Gerücht über die aufständischen Indianer.
„Du siehst doch hoffentlich ein, daß Pete auf jeden Fall Bescheid wissen muß. Diese abgelegene Ranch ist doppelt gefährdet. Stell dir mal vor, wenn da plötzlich eine Horde Halbwilder einfällt, dann sind sie doch alle geliefert!" Joe sah den Freund eindringlich an.
„Na, ich weiß nicht — kann mir das nicht recht vorstellen! Wo sollen denn hier Indianer herkommen?"
„Das weiß ich auch nicht! Aber wie ist es, wo bekommen wir Pferde her?"
„Ich habe eine bessere Idee".
»Ja?"
„Wir holen den alten Ford, der zur Zeit beim Schmied steht. Pete hat bestimmt nichts dagegen. Vielleicht bekommen wir das Biest in Gang. Ein paar Liter Benzin spendiere ich von meinem Taschengeld."
„Wunderbar, aber schnell, wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren".
Alles ging dann sehr schnell. Die Boys schoben den alten Ford aus Mr. Brents Schuppen heraus und schleppten auch einen Kanister Benzin herbei. Die Karre kam tatsächlich bald in Gang. Knatternd sausten sie in Richtung Red River davon.
Sie waren noch keine Viertelstunde unterwegs, da gab es plötzlich einen gewaltigen Knall. Der Motor bockte, gab noch einige rappelnde, ungewöhnliche Laute von sich und stand dann still; mucksmäuschenstill.
„Da haben wir den Salat", brummte Joe und stieg aus, um die Motorhaube zu öffnen.
„Immer mit der Ruhe!" meinte Jerry und stieg ebenfalls aus dem Wagen.
Sie beugten sich gemeinsam über den Motor, drehten mal hier und schraubten mal dort herum — doch die Maschine sprang nicht an.
„Nischt mehr los mit der alten Kiste", bemerkte Joe abfällig und betrachtete seine blutverschmierten Hände. Dann setzte er sich aufs Trittbrett. „Was nun? Wollen wir tippeln?"
„Vielleicht marschieren wir doch lieber ins Town zurück und besorgen uns dort Gäule. Was meinst du?"
„Den Wagen einfach stehenlassen? Und wenn er nachher weg ist?"
„Wer soll den schon klauen? Das müßte ein Autospezialist sein; ein normaler Mensch kriegt den nicht
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