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Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Titel: Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Drummond
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Scherz, lieber Watson . . . Ein paar Durchreisende haben sogar ..."
    In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen und ein großer Reisekorb mit schmiedeeisernen Verschlußstangen schob sich vor. Hinter dem Ungetüm tauchte Mrs. Timpedow auf. Sie hatte drei Mäntel an, einen blauen, darüber einen grünen und zum Schluß noch einen zerrupften Schafspelz. Auf dem Kopf schwebten ein paar zusammengedrückte Deckel, und in der rechten Hand trug sie ein Vogelbauer, in dem ihr Wellensittich „Püppi" ängstlich umher flatterte.
    „So, da bin ich!" sagte sie aufatmend und ließ sich auf ihren Reisekorb fallen, daß es nur so krachte.
    „Was wollen S i e denn hier?" Watson war völlig verdattert. „Sagen Sie bloß noch, daß auch Sie dieses Indianergespenst ..."
    „Hahahaha — nun tun Sie man nicht so", kam es hohnlachend aus dem Mund der wie ein Eskimo ausgerüsteten Timpedow. „Wenn die Police einen nicht beschützen kann, dann muß man ihr eben auf den Pelz rücken. Schließlich bin ich alleinstehend und habe meine Steuern immer pünktlich bezahlt. Denken Sie, i c h lasse mich überfallen! Das fehlte noch! Ich habe nicht die Absicht, mit meinem Skalp die Wäscheleine einer Häuptlingsfrau zu schmücken, i c h nicht! Und Sie, lieber Watson, werden dafür sorgen, daß mir kein Härchen gekrümmt wird. Wozu haben Sie denn Waffen?"
    Watson stand der Schweiß auf der Stirn. „Was schleppen Sie denn da um Himmels willen mit?"

    „Meine Wertgegenstände, alles wohlerworbene Rechte; ein Dutzend silberne Bestecke, ein Eßservice mit Goldrand, mein Poesiealbum aus der Jugendzeit und mein Tagebuch . .."
    Was war bloß los? Es muß doch wirklich etwas gegeben haben, während er sich dem wohlverdienten Nachmittagsschlaf hingegeben hatte! Alle faselten von Indianern. Diesen Floh mußte ihnen doch jemand in den Kopf gesetzt haben. Und wenn wirklich etwas daran war? Nein, lieber nicht daran denken . . .
    Watson riß sich zusammen und gab sich den Schein männlicher Unerschrockenheit.
    „Was ist denn das mit den Indianern, wovon hier immer gequasselt wird?"
    „Ein paar Durchreisende" fuhr der alte Friedhofswärter fort, „haben es doch vorhin dem Baker und dem Turner vertraulich berichtet! Überall in den Reservationen sollen die Indianer aufgestanden sein. Sie wollen sich an den Weißen rächen und murksen nun alles ab, was ihnen in die Quere kommt. Sogar ihre Marterpfähle haben sie mitgebracht; manche sollen noch richtige Kannibalen sein!"
    „Darum haben wir auch die Wirtschaftsflaute, weil Geld für die Aufrüstung gebraucht wird", fügte die Timpedow hinzu. Sie hatte den Satz von Mr. Baker aufgeschnappt und fand ihn sehr interessant.
    Watson kniff sich heimlich in den Arm. Vielleicht träumte er nur? Seine Somerseter hatten wohl über Nacht einen Knacks im Oberstübchen bekommen! Es blieb ihm nichts anderes übrig, er mußte den Dingen dienstlich nachgehen.
    „Also, wo können wir hier bleiben, bis die Gefahr gebannt ist?" wollte die Timpedow wissen und hielt ihre paar Deckel auf dem Kopf fest, die ins Rutschen kommen wollten. „Ich möchte es mir endlich etwas bequemer machen nach dieser schrecklichen Aufregung!"
    „Gehen Sie nur — äh — gehen Sie ins Wohnzimmer!" antwortete Watson erschöpft.
    „Und wir?" flehten die Friedhofsleute.
    „Gehen Sie mit! Von mir aus machen Sie, was Sie wollen. Schlagen Sie sich Strohlager auf oder zurren Sie Hängematten! Hauptsache, Sie fühlen sich wohl bei mir. Bei Jimmy im Kämmerchen oben ist auch noch Platz!"
    Die Timpedow schwebte mit abstehenden Armen hinaus, nicht ohne vorher die Dicke der Wände, die Güte der Türen und Fenster geprüft zu haben. Als Watson seinen Revolver in den Gürtel steckte, lächelte sie beruhigt. Wenn alles vorüber war, wollte sie Watson gern eine von den Tassen mit den Goldrändern schenken, das nahm sie sich fest vor. Nachdem die ungebetenen Gäste schließlich im Wohnzimmer versammelt saßen, schloß er sie ein und verließ eilig das Haus.
    *
    Nachdem die Gerechten den Cowboy Jim glücklich und ohne Aufseilen zu erregen in ihre Mitte gebracht hatten, bestiegen sie die Gäule und preschten zur Red River-Wiese zurück.
    Inzwischen hatte sich die Abenddämmerung herabgesenkt. Müde sanken die Boys in eine Mulde und streckten erst einmal alle viere von sich. Der Tag war wirklich ereignisreich genug gewesen. Da waren sie aus ernsten Gesprächen tatsächlich in so etwas wie in ein Abenteuerchen hineingeraten.
    „Jungens, hier waren wir ja schon

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