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Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Titel: Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Drummond
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irgendwie furchterregend, und wenn man einen Gegner in Schach zu halten gezwungen war, brauchte man ihm ja nicht gleich zu verraten, daß die Dinger praktisch nur Attrappen waren. Zur Not konnte man sich, ja mit ihren recht massiven Kolben verteidigen. Wenn die einer auf den Kopf bekam, na, dann prost Mahlzeit!
    „Kann mal vorne einer an der Kurbel drehen?" rief jetzt Jerry Randers unter der Motorhaube. „Erst ganz langsam, und wenn ich sage ,los', dann mit Karacho!"
    Andy war schon zugesprungen und hatte die Kurbel erfaßt.
    „Noch eine Umdrehung — aber langsam, bitte", rief Jerry. Andy drehte, und nach jeder Umdrehung hörte man unter der Haube Metall auf Metall klopfen und Jerry irgend etwas vor sich hinmurmeln, als rede er dem altersschwachen Motor gut zu.
    „Habt ihr denn wenigstens einen Vorschlaghammer mit, wenn gar nichts anderes mehr hilft?" spottete Sam. Andy und Jerry überhörten es mit Würde und hantierten weiter an dem wackeren Ford herum.
    „Jetzt dreh, so schnell du kannst", schrie Jerry, und Andy kurbelte und kurbelte, daß ihm die Augen aus dem Kopf traten und der Schweiß in Tropfen so groß und leuchtend wie versilberte Liebesperlen von der Stirn kullerte.
    „Laß mich mal", sagte Conny Gray, der nicht mehr mitansehen konnte, wie Andy sich fast zu Tode zappelte, und übernahm die Kurbel.
    Conny legte mit der zwanzigfachen Geschwindigkeit eines Leierkastenmannes los, der kein Geld bekommen hat und nun aus Rache einen Wiener Walzer im D-Zug-Tempo herunterorgelte. Die anderen standen grinsend drumherum und sparten nicht mit bissigen Bemerkungen.
    Doch Conny schaffte es. Er kurbelte so lange und pausenlos mit verbissener Wut, bis ein dumpfes Patschen und Zischen und dann gleich darauf noch eins den ersten Erfolg der unverdrossenen Wiederbelebungsversuche verriet.
    Conny kurbelte weiter, als habe ihn ein Drehwurm gebissen und dabei angesteckt, und dann kam der große Augenblick. Es war, als wenn plötzlich ein Maschinengewehr los rasselte. Der ganze Wagen zitterte und der Boden ringsum bebte. Hinten aus dem Auspuff kam bläulichschwarzer Qualm, und es stank, als befände man sich mitten in einem brennenden Petroleumlager.

    Jerry kroch unter der Motorhaube vor und richtete sich triumphierend auf.
    „Und wo geht's jetzt raus, Chef?" sagte er im Tone wie „Wo soll das Klavier hin?" und wischte sich die Hände mit einem Lappen ab.
    Sofort brach alles in ein schallendes Gelächter aus. Jerry bot in der Tat auch einen zu komischen Anblick. Nase, Wangen, Kinn, Ohren — alles war über und über mit schmutzigem Öl und Fett verschmiert, und die Haare klebten ihm wirr an der schweißfeuchten Stirn.
    Jerry wurde böse. „Was gibt's denn da zu kichern, ihr Salontexaner? Wir sind doch hier kein Mädchenpensionat. Alberne Rasselbande."
    „Spaß beiseite, Jerry hat ganz recht", mischte sich Pete ein, „es wird Zeit, daß wir wegkommen. „Dort drüben" — er deutete mit dem ausgestreckten Arm nach Westen — „stoßen wir nach etwa zwei Meilen auf einen alten, aber ausgezeichnet gangbaren Weg, dort müssen wir gut vorwärts kommen; hoffe, daß wir heute mindestens noch ein Drittel des Weges schaffen. Also los, Freunde, und bitte immer hübsch beieinander bleiben; ich reite fünfzig Schritte voraus.
    Und so nahm die große Erkundungsexpedition der Gerechten ihren Anfang. Es war eine halbe Stunde über der Zeit, zu der Pete ursprünglich hatte aufbrechen wollen.
    *
    Es war ein nicht alltägliches Bild, diese Karawane, bestehend aus drei Hafermotoren und einem fauchenden, spauzenden, spuckenden alten Ford. Die Cowboys der zwei oder drei kleinen Rinderherden, denen sie unterwegs begegnete, schüttelten ungläubig die Köpfe. Aber sie kamen» voran, die Boys. Und am Abend des ersten Tages hatten sie fast die Hälfte der fünfzig Meilen zurückgelegt, die die Gesamtstrecke betrug. Nur zweimal mußte dem Ford von den Pferden etwas nachgeholfen werden, als es über einige felsige Höhenzüge ging. Auf ebenen Strecken, vor allem, wenn es sanft bergab ging, schaffte er es spielend allein. Es war eine reine Pracht, er zuckelte meilenweit brav ohne Panne dahin, nur noch dreimal mußte Jerry unter die Motorhaube kriechen und Conny und Andy abwechselnd die Kurbel drehen.
    Als die Sonne sank, hatte die „Expedition" gerade einen weit nach Osten vorgeschobenen Ausläufer des Baboquivari-Gebirgszuges erreicht, wo sich in einem nur von einer Seite zugänglichen Felsrondell ein idealer Rastplatz für die Nacht

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