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Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser

Titel: Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Drummond
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Plumrose schrien auf und fluchten laut. Sie hatten sich die Hände an dem Stacheldraht aufgerissen.
    Das Gesetz hörte trotz des Lärms gerade noch, wie es „ritsch" machte, und spürte gleich darauf einen sanften Hauch an seinem Oberschenkel. Als er nach seinem Bein faßte, hatte er einen großen Stoffetzen in der Hand. Er hing nur noch an einem dünnen Fädchen seiner Hose. Er kam jedoch nicht dazu, über das Unglück nachzudenken, denn gleich darauf schrie jemand wie am Spieß. Es war der Bahnhofsvorsteher Baker, der eine Fuchsfalle ergattert und sich in dem Medianismus fast den Daumen abgequetscht hatte.
    Was sonst noch alles aus dem Planwagen zum Vorschein kam, war wirklich das „Modernste" an kriegerischer Ausrüstung, was die Welt je gesehen hatte.
    Alte Stahlhelme aus aller Herren Länder, Gasmasken der verschiedensten Konstruktionen, Fußangeln, abgebrochene Bajonette und uralte Seitengewehre, Jagdflinten, aus denen seit Menschengedenken kein Schuß mehr abgefeuert worden war. Kochgeschirre, Feldflaschen, Brotbeutel, leere Patronentaschen, Koppelgurte, Tornister und Infanteriespaten gehörten noch zu den unvergänglichsten Ausrüstungsgegenständen. Dies alles verkaufte der Sombrero den Somersetern für gutes Geld bar in die Hand. Sogar ein riesiger Feldstecher war dabei, den das Gesetz sofort für sich mit Beschlag belegte. In der Dunkelheit sah er allerdings nicht, daß von den großen Linsen eine einen Sprung hatte und die andere überhaupt nicht mehr vorhanden war.
    Es dauerte keine zwei Stunden, da waren die Wagen leer und überall in Somerset schleppten sich schwitzend und keuchend schwer beladene Gestalten durch die Straßen dem heimatlichen Herd entgegen.
    Pete verbrachte eine unruhige Nacht. Er war zwar kein Schwarzseher und beurteilte die Dinge mit kühlem, nüchternen Verstand. Doch da war nun einmal die nicht wegleugnende Tatsache, daß sie ihre Rinder nicht wie sonst losgeworden waren, das Geld knapp wurde und sich auch sonst einiges getan hatte, was immerhin Anlaß zu Besorgnissen gab. Man durfte zwar aus einer Mücke keinen Elefanten machen; Vogel-Strauß-Politik wäre unter diesen Umständen aber ebenso fehl am Platze gewesen.
    Mit solchen und ähnlichen Gedanken war Pete schließlich erst spät eingeschlafen. Doch nach wenigen Stunden war er schon wieder wach, hellwach. Er sah auf die Uhr; es war vier Uhr früh. Draußen dämmerte ein klarer, taufrischer Morgen herauf, für einen kleinen Erkundungsritt gerade die richtige Zeit.
    Nein, den Gerechten ließ es nicht länger im Bett. Heraus aus der Falle, hinein in Hose und Stiefel war eins; die Pumpe im Hof tat ein übriges. Prustend und schnaubend drehte er den Oberkörper unter dem eiskalten Wasserstrahl, frottierte sich ab und war frisch und munter wie ein gebadetes Baby.
    Noch mit entblößtem Oberkörper rannte er zu den Stallungen und warf Black King ein paar Hände voll Hafer in die Krippe. Als er dann zehn Minuten später fertig angezogen zurückkam, vertilgte sein vierbeiniger Gefährte gerade den Rest seines Frühstücks. Pete ließ ihm noch etwas Zeit und machte unterdes das Sattelzeug zurecht. Nach weiteren zehn Minuten strebten Roß und Reiter frohgelaunt und tatendurstig über die einsame Prärie dem Town entgegen.
    Als der Obergerechte die Main Street erreichte, wunderte ihn als erstes die merkwürdige Ruhe, die über der Stadt lag. Gewiß, viel war hier noch nie los gewesen um diese frühe Morgenstunde. Doch den einen oder anderen Frühaufsteher hatte man sonst schon angetroffen. Mußte ja allerhand passiert sein in der vergangenen Nacht, daß alle noch so fest schliefen.
    Pete lenkte seine Schritte zunächst in die Friedhofsgegend, um zu sehen, was aus den Planwagen geworden war. Doch was mußten seine staunenden Augen da erblicken? Die Wagen waren weg, spurlos verschwunden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst oder seien sie vom Erdboden verschluckt worden. Von Tuffy oder einem anderen Gerechten war auch nicht einmal die Spur einer Spur zu finden. Na, denen würde er ganz schön den Marsch blasen. Einfach so mir nichts dir nichts die Wagen abfahren zu lassen . . .
    Aber schließlich mußte er ja erst einmal wissen, was los war, bevor er urteilte und — verurteilte. Am besten, er versuchte die Fühlung mit Regenwurm aufzunehmen; der war am leichtesten unbemerkt erreichbar, denn er hatte sein Schlafzimmer zu ebener Erde und die Eltern schliefen auf der anderen Seite des Häuschens.
    Pete versteckte Black King in der Nähe

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