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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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frühere Autor. Bei der Beobachtung
    von Fällen einer Neurose, Angst, psychosomatischen Erkran‐
    kung, Amnäsie und Psychose sah er die quälenden Symptome
    dessen, was wir als allgemeine Lebensunfähigkeit bezeichnen
    können.
    Diese Lebensuntüchtigkeit führt natürlich zu starker Fru‐
    stration. Freud, im Grunde seines Herzens ein Satiriker, zog es
    vor, diese Frustration vor allem mit Begriffen aus dem Bereich
    der Sexualität zu beschreiben, also etwa mit dem Penisneid, dem Kastrationskomplex und dem Ödipuskomplex. Er deutete
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    — anders ausgedrückt — an, die Frauen wären frustriert, weil
    sie keine Männer seien; die Männer, weil sie keine Kinder zur Welt brächten; die kleinen Jungen, weil sie nicht ihre Mütter heiraten könnten usw.
    Freud griff deshalb daneben, weil er dachte, dass Frustration
    aus der Sehnsucht nach einer wünschenswerten Situation her‐
    rührt (Mann oder Vater sein, die Mutter heiraten, den Vater zum Mann haben usw.). Anders ausgedrückt, sah er darin ein Verlangen nach Beförderung. Die Hierarchologie zeigt uns jetzt,
    dass die Frustration umgekehrt eine Folge des Aufstiegs ist.
    Freud übersah dies wegen seiner überwiegend nach innen
    gerichteten Betrachtungsweise. Er beschränkte sich darauf, zu erforschen, was im Innern seiner Patienten vor sich ging (oder
    das, von dem er glaubte, dass es vor sich ging). Umgekehrt beschäftigt sich die Hierarchologie mit dem, was in der Umwelt
    des Patienten geschieht. Sie studiert das soziale Gefüge, in dem
    der Mensch existiert, und erklärt deshalb realistisch das Verhal‐
    ten des Menschen innerhalb dieser Ordnung. Während Freud
    seine Tage damit verbrachte, in den dunklen Winkeln des
    Unbewussten herumzustöbern, habe ich meine Bemühungen
    dem beobachtbaren und messbaren menschlichen Verhalten
    gewidmet.
    Die freudianischen Psychologen und ihr Versagen beim
    Studium des menschlichen Verhaltens könnte man mit jeman‐
    dem vergleichen, der einen elektronischen Computer sieht und
    ihn zu begreifen versucht, indem er Spekulationen über seine innere Struktur und Funktionsweise anstellt, ohne zu fragen, wofür dieses Gerät benutzt wird.
    Dennoch sollte Freuds Pionierleistung nicht geschmälert
    werden. Obgleich er vieles missverstand, entdeckte er anderer‐
    seits auch viel. Er sah ständig in seine Patienten hinein und wurde berühmt durch seine überzeugende Theorie, dass der
    Mensch sich seiner eigenen Motivationen nicht bewusst ist,
    seine eigenen Empfindungen nicht versteht und sich deshalb
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    auch nicht von seiner Frustration befreien kann. Die Theorie war unanfechtbar, weil niemand bewusst und rational über
    Natur und Inhalt seines Unbewussten diskutieren konnte.
    Mit einem Anflug professioneller Genialität erfand Freud die
    Psychoanalyse und redete dabei den Patienten ein, er könne ihnen das Unbewusste bewusst machen.
    Doch dann ging er zu weit. Er psychoanalysierte sich selbst und behauptete, er sei sich seines eigenen Unbewussten bewusst. (Einige Kritiker meinen heute, das Einzige, was er jemals
    geleistet habe, sei gewesen, seinen Patienten sein eigenes, näm‐
    lich Freuds, Unbewusstes bewusst gemacht zu haben.) Auf
    jeden Fall sägte er mit dieser Selbstanalyse den Ast ab, auf dem
    er saß.
    Wenn Freud die Hierarchologie erfasst hätte, würde er diesen
    letzten Schritt vermieden und damit niemals die Stufe seiner Unfähigkeit erklommen haben.
    Indem er so das gewaltige Gebäude, das er auf der Undurch‐
    dringlichkeit des Unbewussten errichtet hatte, selbst untermi-nierte, bereitete Freud den Weg für S. Potter, seinen großen Nachfolger.
    Potter war ebenso wie Freud ein satirischer Psychologe (oder
    ein psychologischer Satiriker). Man kann ihn ohne Bedenken
    neben Freud stellen, was die Schärfe der Beobachtung und die
    Kühnheit anbetrifft, mit der er eine bildhafte und einprägsame
    Terminologie schuf, um zu beschreiben, was er sah.
    Wie Freud beobachtete und klassifizierte Potter zahlreiche
    Erscheinungsformen der Frustration. Die Grundstimmung der
    Frustration nannte er «eins‐runter» sein, und das überschwäng‐
    liche Gefühl, das die Beseitigung der Frustration auslöst,
    bezeichnete er als «eins‐hoch» sein. Er nimmt an, dass dem Menschen ein angeborener Hang innewohnt, aus dem ersten in
    den zweiten Zustand hinüberzuwechseln. Die Technik dieser
    Bewegung taufte er «Eins‐Hochkommen».
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    Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Männern ist
    der, dass Potter Freuds

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