Das Philadelphia-Komplott
Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit ferngehalten. Dann passierte der Unfall, und plötzlich zierte ihr Gesicht sämtliche Zeitungen, gemeinsam mit ihrem letzten Zeugnis aus der Sycamore High School und ihren Hoffnungen, im Herbst die University of California besuchen zu können.
Chad hatte ein Foto heruntergeladen, das Syd näher betrachtete. Lauren Fairbanks war ein hübsches Mädchen, mit langen, glatten, blonden Haaren, braunen Augen und einem schüchternen Auftreten, das nicht sehr an das ihrer Mutter, der erfahrenen Societylady Mrs. Fairbanks, oder an ihren charismatischen Vater erinnerte.
Die Frage war jetzt: Wenn die Kette Lauren gehörte, und Lilly sie, wohlmöglich an der Unfallstelle, gefunden hatte, wieso musste sie sie dann verstecken? Welches tiefe dunkle Geheimnis steckte dahinter?
Vielleicht hatte Lauren selbst ein paar Antworten auf diese brennenden Fragen.
Vier Mädchen in Jeans und pastellfarbenen Winterjacken kamen aus dem Hauptgebäude der Sycamore Highschool und warfen zwei gut aussehenden Jungs am Eingang kichernd bewundernde Blicke zu.
Einen Augenblick später trennte sich die Gruppe und Lauren Fairbanks ging zu ihrem Auto. Nicht der Mercedes Benz, mit dem sie den Unfall hatte, sondern ein feuerroter Mustang, der aussah, als wäre er gerade eben erst aus dem Showroom gerollt.
Sie zielte mit dem Schlüssel auf das Auto und öffnet die automatische Zentralverriegelung mit einem Knopfdruck. Sie machte die Fahrertür auf und ließ sich auf den Sitz fallen. Bevor sie die Zündung starten konnte, hatte Syd sich unauffällig auf den Beifahrersitz gleiten lassen.
Das Mädchen stieß einen spitzen Schrei aus und zuckte zurück. “Wer sind Sie? Was tun Sie in meinem Auto?”
“Ganz ruhig, Lauren. Ich bin nicht hier, um dir wehzutun.” Syd hoffte, dass ihre Stimme so sanft und beruhigend klang, wie sie dachte. “Mein Name ist Sydney Cooper. Ich arbeite im Büro des Bezirksstaatsanwalts.”
“Was wollen Sie von mir?”
“Ich möchte dir gern ein paar Fragen bezüglich des Unfalls stellen, den du Anfang des Monats hattest.”
Das Mädchen hatte Schwierigkeiten, ihre Panik zu verbergen. “Der Fall ist doch abgeschlossen.”
“Lilly Gilmore war anderer Meinung. Du weißt, dass sie entführt wurde, oder? Es kam letzte Woche in den Nachrichten.”
Erkennen blitzte in den dunklen, angstvollen Augen auf. “Oh mein Gott, Sie sind die Frau, die all diese fürchterlichen Sachen über meinen Vater gesagt hat.”
“Hat er dir das erzählt?”
“Er hat mir gesagt, dass ich nicht mit Ihnen reden muss.”
“Warum? Hast du etwas zu verbergen?”
“Nein! Und mein Vater auch nicht. Lassen Sie mich einfach in Ruhe!”
“Das würde ich sehr gerne, Lauren. Ehrlich gesagt wäre mir nichts lieber, als diese ganze fürchterliche Geschichte zu den Akten zu legen. Aber ich kann es nicht. Nicht, bevor meine Freundin wieder da ist.
“Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.”
“Doch, ich glaube, das kannst du schon”, sagte Syd freundlich. “Du musst nur ein paar einfache Fragen beantworten.”
Lauren schaute sich um. Syd war nicht sicher, ob sie nach Hilfe Ausschau hielt oder nach einem schnellen Fluchtweg. “Ich weiß nicht.” Sie hatte sich ein wenig beruhigt. “Was für eine Art von Fragen?”
“Der Polizeireport sagt, dass du deine Nachtfahrt geübt hast.” Sie betrachtete die teuren Ledersitze und das moderne Armaturenbrett. Nicht schlecht für eine Fahranfängerin. “Herzlichen Glückwunsch, übrigens. Ich nehme an, dass du die Prüfung bestanden hast?”
“Ja.” Sie beäugte Syd immer noch misstrauisch.
“Bist du eine gute Fahrerin?”
“Ja.”
“Und trotzdem hattest du den Unfall.”
“Das war nicht mein Fehler”, verteidigte sie sich.
“Das hat man mir auch gesagt. Sag mir, Lauren, wie schnell warst du, wenn du der Kollision nicht mehr ausweichen konntest?”
“Ich war nicht
zu
schnell, falls Sie das meinen.”
“Würdest du sagen, dass du dich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hast?”
“Ja.”
“Und wie hoch war die, erinnerst du dich daran?”
Leichte Röte überzog die Wangen des Mädchens. “Nein, ich erinnere mich nicht.”
“Aber woher weißt du dann, dass du nicht zu schnell warst?”
“Weil ich es zu der Zeit noch wusste.”
“Kann es sein, dass dein Gefühl für die Geschwindigkeit beeinträchtigt war?”
“Wodurch?”
“Alkohol?”
“Nein! Warum sagen Sie das?”
“Weil du gemäß des Berichts ins Gebüsch gerannt bist und
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