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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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große Gefahr darstellen. Nach der Transeinsteinschen Physik kann eine winzige Veränderung da schon drastische Wirkungen bringen.
    Die größte Sorge ist die Reibung. Wenn bei hundertfacher Lichtgeschwindigkeit die Enterprise pro Sekunde durch ungezählte Milliarden Kubikmeter rast, dann verhält sich jedes Atom, auf das sie stößt, so, als sei dies ein ungeheuer Vielfaches seiner tatsächlichen inerten Masse. Die Faktoren von Reibung und Zug sind schon im normalen Raum sehr schwerwiegend, und als die Enterprise entworfen wurde, trug man dem schon Rechnung.
    Die Bewegung durch die dünne Wolke nebeligen Materials erzeugte eine beträchtliche Reibung und konnte dem Rumpf des Schiffes großen Schaden zufügen. Aber die Enterprise hatte zum Glück starke Schutzschilde, die Phaserstrahlen oder sogar Photonentorpedos ablenken konnten. Schaltete man also die Schirme ein, so konnte genug von diesen Kollisionsmassen abgelenkt werden, damit dem Schiff und den Leuten darin kein Schaden zugefügt wurde.
    »Wie hoch ist die Maximalgeschwindigkeit, mit der die Enterprise sicher durch diese Nebelformation kommt, wenn die Schilde aktiviert sind?« fragte Kirk seinen wissenschaftlichen Offizier.
    »Geht man vom Zug-Koeffizienten und den Oberflächentemperaturen am Rumpf aus, so schätze ich, daß wir mit Warp 5.8 durchstoßen könnten.«
    Kirk runzelte die Brauen. Jetzt waren sie auf Warp 7. Die Frage war nun die, ob die wesentlich geringere Entfernung den Geschwindigkeitsverlust aufwog. »Und die Zeit, die wir brauchen würden, um von unserem gegenwärtigen Punkt in gerader Linie und bei dieser Geschwindigkeit nach Epsilon Delta 4 zu kommen?«
    Spock hatte das alles schon ausgerechnet. »Ungefähr 4,087 Tage, Captain.«
    Damit war fast ein ganzer Tag von der bisherigen Schätzung gespart.
    Natürlich gab es mehrere Gefahren innerhalb eines solchen Nebels. Sterne waren darin nicht erkennbar, doch Nebelwolken von dieser Art brüteten Sterne aus, und es bestand immer die Möglichkeit, in einen kleinen glühenden Knoten zu rennen, der eben dabei war, sich zu einem Stern zu entwickeln. Asteroiden und anderes Schuttzeug waren ebenfalls häufig in solchen Nebeln anzutreffen, obwohl die Deflektoren des Schiffes alles ablenken konnten bis zur Größe eines kleinen Mondes.
    Wenn wir genau aufpassen, daß wir nicht in irgend etwas hineinrennen, müßte alles gutgehen, überlegte Kirk und war einigermaßen mit sich selbst zufrieden. Laut sagte er: »Mr. Sulu, das Ausweichprogramm des Computers umgehen. Legen Sie einen schnurgeraden Kurs nach Epsilon Delta 4, Schilde aktivieren, Warp 5.8. Und unsere vorderen Sensoren verbreitern auf eine Reichweite von 180 Grad. Gibt es da draußen etwas, das größer ist als eine Erbse, dann muß ich das sofort erfahren.«
     

 
5.
     
    Kommandantenlog – Sternendatum 6191.7
    (Bericht des Ersten Offiziers Spock)
    Es ist nun zwei Tage her, daß Captain Kirk befahl, das Schiff durch die Nebelregion zu steuern, statt um das Navigationsrisiko herum auszuweichen, wie es sonst üblich ist. Er und ich haben abwechslungsweise Sechsstundenwachen, aber die Zeit war erfreulicherweise frei von besorgniserregenden Zwischenfällen. Falls nichts Unvorhergesehenes eintritt, wird die Enterprise in zwei Tagen Epsilon Delta 4 erreichen. Chefingenieur Scott informiert mich, daß alle Systeme für die Notevakuierung einwandfrei funktionieren werden. Alles in allem kann ich berichten, daß die Schiffsbedingungen genau so sind, wie man sie unter den gegebenen Umständen erwarten darf.
     
    Die Brücke war ganz ruhig, als Spock im Kommandantensessel saß. Die meisten Leute, die gerade Dienst taten, wußten, daß Spock ruhige Tüchtigkeit über alles schätzte. Es gab wenig Witzeleien und persönliche Spielereien, wie es oft der Fall war, wenn Captain Kirk selbst den Kommandantensessel innehatte. Es gab keinen Beweis dafür, daß ein solches Verhalten die allgemeine Tüchtigkeit beeinträchtigte, doch Spock mißbilligte alles, was die Aufmerksamkeit der Crew von ihren Pflichten abgelenkt hätte.
    Spock liebte eine ruhige Brücke; er hatte dann viel mehr Zeit zum Denken. Unglücklicherweise war die Brücke der Enterprise selten so ruhig, wie er es gern gehabt hätte. Schon die Mission des Schiffes bedingte, daß das Einmalige und Ungewöhnliche aufgesucht wurde, und da gab es selbstverständlich sehr oft Sorgen, Mühen und beunruhigende Tätigkeiten. Spock ging keiner Schwierigkeit aus dem Weg, wo sie ihm begegnete, doch er suchte

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