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Das Programm

Titel: Das Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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Achseln. Ohne es zu wollen, blickte er sie prüfend an. Tamaras Augen sahen normal aus; tatsächlich sahen sie noch genau so aus wie vor einigen Minuten. Und weshalb sollten sie auch nicht: Er war schon wieder töricht!
    »Du bist so verkrampft«, sagte sie. »Du solltest auch mal probieren.«
    Chris schüttelte den Kopf.
    Sie zog seinen Kopf herunter und gab ihm einen langen, heißen Kuss. »Besser?«, fragte sie, als sie sich endlich voneinander lösten. »Schau mal, ich hätte es nie getan, wenn ich gewusst hätte, dass du dich so darüber aufregst. Lass uns aufbrechen, okay? Bist du fertig, Ian?«
    Sie nahmen ein Taxi zur Upper West Side. Chris blieb stumm, während sich Tamara angeregt mit Ian unterhielt, der sich von seiner charmantesten Seite zeigte. Als sie ankamen, war die Party schon in vollem Gange. Eric begrüßte sie an der Tür. In seiner Begleitung befand sich ein Mädchen, das er als Megan vorstellte. Chris war gespannt. Das war also die geheimnisvolle Freundin, die in Washington oder irgendwo in der Ecke wohnte und die Chris noch nicht kennen gelernt hatte. Gewiss, sie war attraktiv, aber nicht so umwerfend, wie man es von Erics Freundin erwartet hätte. Sie hatte langes krauses Haar, ein blasses, intelligentes Gesicht, Sommersprossen, eine Stupsnase und hellblaue Augen. Offenbar war sie sehr jung, kaum achtzehn, wirkte aber viel reifer. Chris fand sie auf Anhieb sympathisch.
    Chris stellte Tamara vor, und nach einem kurzen Smalltalk schickte Eric sie unter die Gäste mit der Mitteilung, dass das Bier im Bad sei.
    »Der gefällt mir«, sagte Tamara, während sie sich durch die Menge zum Badezimmer drängten.
    »Nicht mehr frei«, sagte Chris. »Das war seine Freundin, glaube ich.«
    »Wirklich? Ich hab sie für seine jüngere Schwester gehalten.«
    »Ich fürchte nicht.«
    »Kein Grund, eifersüchtig zu sein, Chris«, sagte Tamara und drückte seine Hand. »Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich habe.«
    Chris lächelte. Offensichtlich versuchte sie, gut Wetter zu machen; er hatte nicht die Absicht, das Wochenende zu verderben, indem er den Sittenrichter spielte.
    »Im Übrigen, Geschmack hat er nicht«, sagte Tamara und betrachtete missbilligend die petrochemische Fabrik im Wüstensand, die Alex gemalt hatte.
    »Find ich nicht«, sagte Chris.
    »Oh, Chris, du bist ein schrecklicher Technikfreak.«
    Sie entdeckten das Bier. Es befand sich tatsächlich in der Badewanne, die mit Eis gefüllt war.
    »Das hab ich ja noch nie gesehen«, sagte Tamara. »Das muss ein alter amerikanischer Brauch sein.«
    »Ein sehr praktischer dazu«, sagte Alex, der aus dem Gewühle auftauchte. »Aber ich weiß, dass ihr Briten euer Bier lieber warm trinkt. Ich kann euers ja in den Backofen stellen, wenn ihr möchtet?«
    Tamara lächelte säuerlich. »Ich hätte gern etwas Weißwein«, sagte sie mit ihrem hochmütigsten Gesicht. Chris zuckte innerlich zusammen.
    »Klar doch, in der Küche ist welcher. Ich bin übrigens Alex Lubron.«
    »Hallo«, sagte Tamara und blickte an ihm vorbei.
    »Das ist Tamara«, sagte Chris.
    »Ich habe viel von dir gehört«, sagte Alex mit einem Lächeln.
    »Aha«, sagte Tamara.
    Alex stutzte. Eine winzige Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen. »Okay. Dann viel Spaß.« Damit wandte er sich um und begrüßte Tetsundo Suzuki, der gerade eingetroffen war. »Hi, Tex, was liegt an?«, rief er und schlug ihm auf die Schulter.
    »Wer war denn das?«, sagte Tamara und schüttelte sich.
    »Alex ist ein Freund von mir«, sagte Chris. »Er hat das Bild gemalt, das dir nicht gefällt.«
    Tamara bemerkte den strengen Ton in seiner Stimme. »Hör zu, es tut mir Leid, aber diese Geschichte von den Engländern, die warmes Bier mögen, kann ich einfach nicht mehr hören. Holst du mir jetzt ein Glas Wein?«
    Chris war der Spaß an der Party gründlich verdorben. Er hatte sich sehr darauf gefreut, Tamara seine neuen Freunde zu zeigen, aber er fühlte sich bei jeder Vorstellung unwohl. Nach einer halben Stunde taute sie unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain langsam auf und amüsierte sich wahrscheinlich besser als er. Er versuchte, die Drogengeschichte zu vergessen, konnte es aber nicht.
    »He, Chris, da bist du ja!« Mühelos übertonte Lenkas heiserer Ruf das Stimmengewirr.
    Sie und Duncan drängelten sich zu Chris und Tamara vor. Lenka legte den Arm um Chris und küsste ihn. Sie war ziemlich beschickert. »Das ist also Tamara? Hallo, Tamara. Willkommen in New York.«
    Sie lächelte auf Tamara hinab,

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