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Das Programm

Titel: Das Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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wollte.«
    »Ah ja? Und was ist es?«
    »Nun, in der letzten Woche, als du im Urlaub warst, kam jemand vorbei, der sie sprechen wollte.«
    »Aha.« Es kam oft jemand vorbei, der mit Lenka oder auch mit Chris sprechen wollte.
    »Ja, aber er war kein Broker oder so. Er sah überhaupt nicht aus wie jemand, der im Büro arbeitet. Ein großer schlanker Bursche in Jeans. Langer Mantel. Amerikanischer Akzent.«
    »Jung?«
    »Ach was«, sagte Ollie. »Alt. Fünfunddreißig oder so.« Ollie sah Chris’ Gesichtsausdruck und beeilte sich hinzuzufügen: »Na ja, nicht wirklich alt, aber auch nicht jung, weißt du.«
    »Okay, okay, ist schon klar«, sagte Chris. »Worüber haben sie gesprochen?«
    »Keine Ahnung. Lenka ist mit ihm in den Konferenzraum gegangen. Sie waren fast eine Stunde drin. Als er ging, sah er ärgerlich aus. Und sie war sauwütend. Sie hat lange auf dem Klo gesessen.«
    »Interessant. Hat Tina den Typ gesehen?«
    »Nein. Sie war unterwegs, glaube ich. Ich weiß noch, dass ich allein war, von Lenka abgesehen natürlich.«
    Schade, dachte Chris. Tina hätte ihm sicherlich sehr viel genauer schildern können, was geschehen war.
    »Und Lenka? Hat Lenka hinterher irgendetwas gesagt?«
    »Nein. Ich habe versucht, mit ihr zu reden, weil ich wissen wollte, ob alles in Ordnung war, aber sie hat gesagt, ich soll mich verziehen. Da habe ich dann ein bisschen fotokopiert.«
    Der Fotokopierer war Ollies Trost- und Zufluchtsstätte. Ihn hatte er mit Vorliebe aufgesucht, wenn Lenka ihn. angeschrien hatte.
    »Kannst du den Burschen etwas genauer beschreiben? Haarfarbe, Augen, Nase, Gesicht?«
    Ollie legte seine Stirn in nachdenkliche Falten. »Das ist nicht leicht. Augen? Braun, glaube ich. Aber sie könnten auch blau gewesen sein. Braune Haare. Ja, mit Sicherheit braun. Etwas länger. Und Bartstoppeln – ich glaube nicht, dass er sich rasiert hat.«
    »Das ist doch eine ganze Menge«, sagte Chris. »Nur haben wir keine Ahnung, wer der Mann ist.« Er schlug mit seinen Fingern einen Trommelwirbel auf die Schreibtischplatte. »Weißt du noch, was für ein Tag war?«
    »Montag, glaube ich, vielleicht auch Dienstag.«
    »Schau’n wir mal.« Chris fuhr Lenkas Computer hoch und schaltete ihren Terminkalender ein. Es gab nur einen einzigen Eintrag, der sich nicht gleich erklärte. Für zwei Uhr am Dienstag, dem 15. Februar, war der Name »Marcus« eingetragen. Das war alles, »Marcus« und sonst nichts.
    »Weißt du, was das bedeuten könnte?«, fragte Chris Ollie.
    Ollie zuckte die Achseln. »Es gibt einen Marcus Neale bei Harrison Brothers. Aber der war es bestimmt nicht.«
    »Ich würde zu gern wissen, wer das war«, sagte Chris.

3
    Acht Uhr abends. Ollie und Tina waren schon gegangen, als Chris vom Türsummer aufgeschreckt wurde. Der Sicherheitsmann ging um sechs, danach mussten Besucher den Summer an der Eingangstür benutzen.
    »Ja?«
    Chris konnte die Antwort in der Gegensprechanlage nicht verstehen, nur so viel, dass es sich um eine Frau handelte, aber er betätigte den Türöffner und bat die unbekannte Besucherin in den fünften Stock hochzukommen.
    Als er die Tür öffnete, sah er sich einer jungen Frau gegenüber, die ihre schwarzen Locken im Nacken zusammengebunden trug, blaue Augen, Sommersprossen und eine Stupsnase hatte. Sie hatte Jeans an und schleppte zwei große Reisetaschen. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber er konnte sie nicht unterbringen.
    »Chris?«
    Auch die Stimme berührte ihn vertraut. Aus einer fernen Vergangenheit.
    »Erkennst du mich nicht mehr, Chris? Ich bin Megan. Megan Brook. Erics Freundin!«
    »Aber ja. Natürlich. Tut mir Leid.«
    Jetzt erkannte er sie. Sie hatte sich nicht sehr verändert. Etwas älter sah sie aus – wie fünfundzwanzig statt wie achtzehn, obwohl sie sicherlich seinen eigenen zweiunddreißig Jahren näher stand als den fünfundzwanzig, nach denen sie aussah. Er fragte sich, was sie bei ihm wollte.
    Sie betrat den Empfangsbereich und ließ ihre Taschen fallen. »Sehr hübsch«, sagte sie und nickte in Richtung des farbigen Freskos. »Also, wo ist sie?«
    Chris vermochte nicht zu antworten.
    »Erzähl mir nicht, dass sie nicht da ist! Wir waren für halb acht fest verabredet. Ich weiß, dass ich ein bisschen spät dran bin, aber die halbe Stunde hätte sie wirklich warten können.«
    »Nein, sie ist nicht da.«
    Megan bemerkte den Unterton in seiner Stimme und seinen Gesichtsausdruck. »Oh, Gott«, sagte sie. »Was ist passiert?«
    »Sie … sie ist tot«, sagte

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