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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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anstellte.
    Sara nahm darauf keine Rücksicht. Sie musste einfach reden, die Gedanken in ihrem Kopf über die Lippen kommen lassen, damit ihr nicht buchstäblich schwindlig wurde.
    »Ist Ihnen inzwischen eingefallen, ob Sie den Namen ProMed nicht vielleicht doch kennen? Im Zusammenhang mit Ihrer Mutter und Lorenz Hajek?«
    »Sie meinen einen anderen Zusammenhang als den, dass meine Mutter und ihr Freund sich das Logo eines Pharma-Unternehmens eintätowieren ließen? Nein, tut mir leid.« Er sah sie scheinbar kühl an, allein seine Augen verrieten, dass es hinter dieser Fassade anders aussah – er war innerlich um keinen Deut weniger aufgewühlt und gespannt als sie.
    Eher noch mehr …
    Seine Worte brachten sie auf eine Idee, so vage wie derzeit noch alle anderen. »Wer sagt denn, dass sie sich dieses … Zeichen tätowieren ließen?«
    Wieder waren es nur seine Augen, in denen sich die Reaktion hinter der geduldigen Miene zeigte.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass jemand ihnen …« Er sprach den Satz nicht zu Ende – vielleicht, weil ihm die Vorstellung zu ungeheuerlich schien. Oder zu unsinnig.
    »Bloß so ein Gedanke. In diesem Fall scheint ja nichts unmöglich zu sein.«
    Die aufgleitende Fahrstuhltür enthob Theo einer weiteren Erwiderung.
    Yash Kapoors Wohnung war klein, winzig eigentlich – selbst der PC und der daran angeschlossene Drucker wirkten hineingestopft.
    Als der Rechner hochgefahren war, rief Sara www.google. de auf. Ins Suchfeld gab sie ProMed ein. Dann drückte sie die Enter-Taste.
    Lassing schaute ihr über die Schulter, eine Hand auf die Tischkante, die andere auf die Stuhllehne gestützt. Ein Hauch seines Aftershaves stieg ihr in die Nase. Es roch gut. Sehr gut sogar.
    »Eins Komma zwei Millionen«, las Lassing die Ergebniszahl des ersten Versuchs vom Bildschirm ab.
    »Ein bisschen viel, um sich da durchzuwühlen«, meinte Sara. Sie ging ins Suchfeld zurück: ProMed Pharma. Enter.
    »Immer noch über dreihunderttausend«, seufzte sie.
    »Probieren Sie ›ProMed Pharma Wien‹«, schlug Lassing vor. In Wien war das Unternehmen laut Packungsaufdruck ansässig.
    Die Tasten klickten.
    »Fünftausend. Schon besser«, sagte er.
    »Aber immer noch zu viel.«
    Sara filterte die Ergebnisse weiter aus. Schließlich landete sie bei etwas über hundert Ergebnissen.
    »Versuchen wir unser Glück erst mal bei Wikipedia.« Sie klickte auf den entsprechenden Link.
    ProMed
ProMed war ein kleines pharmazeutisches Unternehmen, dessen Sitz in Wien lag. Gegründet wurde die Firma in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. ProMed brachte eine Reihe in medizinischen Kreisen aufsehenerregender Medikamente auf den Markt. Nach ein paar Jahren verringerte sich der Ausstoß von ProMed. Große Konkurrenzunternehmen entwickelten, basierend auf ProMed-Erzeugnissen, neue und kostengünstigere Produkte und überholten den kleinen Mitbewerber. In den Siebzigerjahren verschwand ProMed sang- und klanglos vom Markt.
    »Magere Ausbeute«, fand Lassing, der wie Sara den kurzen Text stumm gelesen hatte.
    Ihr Urteil fiel noch härter aus. »Enttäuschend.«
    »Wenn die Firma vor rund dreißig Jahren pleite gegangen ist«, überlegte sie, »wo kommt dann diese Schachtel her?« Sie tippte auf die Arzneipackung, die neben der Tastatur lag.
    »Restbestände«, meinte Lassing knapp.
    Der weiß auf alles eine Antwort …
    Sara gab nicht nach.
    »Aber dass es gar keine echten Hinweise gibt … das sieht doch gerade so aus, als hätte jemand einige Mühe darauf verwendet, jede Spur zu verwischen. Finden Sie nicht?«
    »Ich möchte da nicht zu viel hineininterpretieren«, erwiderte Lassing, um ihren Spekulationen einen Riegel vorzuschieben.
    Seine verdammte Rationalität macht mich noch wahnsinnig …
    »Versuchen wir noch mal anzurufen«, sagte Sara. Die Telefonnummer hatte auf dem Beipackzettel gestanden. Auf der Fahrt hierher hatte sie es schon probiert, in Wien hatte jedoch niemand abgenommen.
    Lassing zuckte mit den Schultern. »Was bleibt uns anderes übrig?«
    Er nahm die Packung, zog den Zettel heraus, schnappte sich das Telefon und wählte. Sara schaltete den Lautsprecher des Apparats ein.
    Es klingelte. Dreimal. Viermal …
    Sara wollte schon enttäuscht das Gesicht verziehen, als am anderen Ende abgenommen wurde.
    »Ja, bitte?«
    Eine Männerstimme, namenlos.
    »Guten Tag«, meldete sich Lassing. »Bin ich mit der Firma ProMed verbunden?«
    »ProMed?«, fragte der Mann sich vergewissernd. Dann schwieg er. Nur sein Atmen war

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