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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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zu hören.
    »Ja, ProMed. Bin ich falsch verbunden?«
    »Mit wem spreche ich?«, wollte die Männerstimme aus dem Lautsprecher wissen.
    »Mein Name ist Lassing.«
    »Lassing?«, wiederholte der andere hörbar überrascht.
    »Ja, Doktor Theo Lassing. Aus Berlin.«
    »Lassing … Theo Lassing … Ein Doktor, ja?«
    »Ja, das sagte ich doch schon«, antwortete Lassing leicht gereizt.
    Sara bedeutete ihm, die Ruhe zu bewahren. Das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein, hatte sie noch nicht verlassen. Vielleicht war es auch nichts weiter als die Hoffnung, dass ihre einzige Spur sich nicht in Luft auflösen möge.
    »Woher haben Sie diese Nummer?«, wollte der Mann wissen.
    Lassing beantwortete die Frage, hörte sich jetzt wieder etwas geduldiger an.
    Die Verwunderung des Mannes klang echt. »Ich wusste gar nicht, dass das Zeug noch im Umlauf ist. So ein … Zufall.«
    »Was meinen Sie damit?«, setzte Lassing nach.
    Der Mann ging nicht darauf ein. »Worum geht es?«, erkundigte er sich. »Was wollen Sie von mir?«
    Sara konnte sich nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass der Mann am Telefon Zeit gewinnen wollte. Wofür auch immer …
    »Gehören Sie denn zu ProMed?«, fragte Lassing. »Haben Sie etwas mit der Firma zu tun?«
    »Nehmen wir es einmal an …«
    Lassing warf Sara einen Blick zu. Darin war eine Frage zu lesen. Sara verstand sie, überlegte kurz, dann nickte sie. Feuer frei!, bedeutete sie ihm.
    »Na schön.« Er räusperte sich, dann schoss er los: »Wir suchen einen Mann namens Paul Finn. Und eine gewisse Roxane Fortier …«
    Der Mann in Wien unterbrach ihn überraschend und hastig. »Am Telefon will ich darüber nicht sprechen.« Ein kurzes Zögern, dann: »Aber ich kann Ihnen vielleicht helfen.«
    »Und wie?«, wollte Lassing wissen.
    »Wäre es Ihnen möglich, mich persönlich aufzusuchen?«
    Lassing sah Sara erneut an. Sie nickte wieder.
    »Einverstanden«, sprach er ins Telefon. »Und wo finde ich Sie, Herr …?«
    »Oh, verzeihen Sie, wie unhöflich. Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt.« Der Mann räusperte sich. »Mein Name ist Nathan Wolff.«
***
    U NTER W IEN , KURZ VOR M ITTERNACHT
    Es war eigenartig – der unheimliche Zauber dieser unterirdischen Welt kam und ging wie Ebbe und Flut. Ein weiteres Mal empfand Fio sie als fremdartig, unter einem tonnenschweren Himmel aus Stein ächzend, eine Gestalt gewordene Bedrohung, ein Reich, in dem man dem Tod näher war als dem Leben.
    Ein klein wenig erinnerten diese Gänge sie an die Korridore im Sankt-Anna-Stift, wenn sie als Mädchen schlafwandelnd irgendwo gelandet war und unversehens aufwachte, im Dunkeln, im Kalten. Manchmal hatte sie dann den Gesang oder die Gebete der Schwestern gehört, als wispere es ihr aus den Wänden entgegen. Darin hatte sie oft Trost gefunden, wenn die Angst nach ihr hatte greifen wollen. Sie hatte dieser sonderbaren Magie nie auf den Grund gehen wollen, weil ihre Wirkung dann womöglich verflogen wäre. Aber jetzt rief sie sich diese Erlebnisse ins Gedächtnis, dachte ganz fest daran, und tatsächlich half die Magie auch jetzt noch, ein bisschen wenigstens. Das Alleinsein als solches jedoch war und blieb schlimm – ihre Seele fühlte sich nackt, und sie fror aus sich heraus, auf eine Weise, gegen die jede äußere Wärme machtlos sein musste. Es gab hier niemanden, der sie auffangen, in dessen Arme sie laufen konnte. Zum ersten Mal wünschte Fio sich mit allem, was in ihr war, zurück nach Hause, zu den Schwestern und der Mutter Oberin. Und einen Herzschlag lang glaubte sie, dieser Wunsch könnte genügen und sie brauchte bloß die Augen aufzuschlagen und wäre wieder, wo sie hergekommen war und hingehörte, im Stift.
    Dass sie die Augen tatsächlich geschlossen hatte, wurde ihr erst bewusst, als sie die Lider wieder öffnete – und sah, wo sie sich befand: immer noch zwischen den Mauern dieses Labyrinths, das selbst ein Daidalos nicht undurchdringlicher hätte ersinnen können.
    Diesmal war Fio tiefer hineingedrungen und hatte die wenigen Stellen, die sie schon kannte, links liegen lassen. Sie war auf der Suche nach den Dingen, die Döberin noch hier versteckt haben mochte, nein, versteckt haben musste.
    Das Licht ihrer Taschenlampe huschte wie ein Geist vor ihr her. Die Angst, sich zu verlaufen und nicht mehr zurückzufinden, hatte sie bereits hinter sich gelassen – weil sie sich schon verlaufen hatte. Also konnte sie nun ruhig weitergehen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als einen weiteren Ausgang aus diesem

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