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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Telefon und hinter der Tür ein laufender Fernseher.
    Vom Pflegepersonal hielt sich im Augenblick niemand hier auf. Zum Glück nicht; denn so ramponiert, wie sie und Lassing inzwischen aussahen, hätten sie andere Leute zutiefst erschreckt.
    Es war schon ein verdammter Zufall, der sie ausgerechnet im Sankt Vinzenz hatte landen lassen. Aber der Zufall spielte im wahren Leben tatsächlich eine große Rolle. Sara konnte kaum die Fälle zählen, in denen ihr der Zufall zu Hilfe gekommen war und die sie anders nie erfolgreich zum Abschluss gebracht hätte. Der Zufall hatte sie auch mit Paul zusammengeführt; den Mann, den sie vor drei Jahren geheiratet hatte, hatte sie rein zufällig drei Monate vorher kennengelernt, und jetzt …
    Ob es ein glücklicher Zufall war, der sie ins Sankt-Vinzenz-Krankenhaus geführt hatte, bezweifelte Sara inzwischen. Mussten sie nicht davon ausgehen, dass Roxane Fortier wusste, wer Theo Lassing war, wenn sie wirklich in dem Maße hinter allem steckte? Und musste sie dann nicht auch wissen, was Sara gerade erst erfahren hatte, nämlich dass Lassing Arzt im Sankt Vinzenz war? Würde sie nicht hier nach ihm suchen oder gar auf ihn warten?
    Sara atmete tief durch, und es gelang ihr, sich zu beruhigen, ein klein wenig zumindest. Ihre Befürchtung war doch zu weit hergeholt.
    Hoffentlich …
    »Ich rufe die Polizei an«, hörte sie Lassing sagen.
    »Ja, gut.«
    Er nahm den Hörer des Telefons ab, ein alter Apparat mit Wählscheibe, wartete auf ein Amt.
    Sara ließ unterdessen den Blick auf den Fernsehapparat hinter der Tür schweifen, an dessen Bildschirm er förmlich kleben blieb.
    Eine Sekunde später stand sie neben Lassing und drückte die Telefongabel nieder, bevor er ein Wort hatte sagen können.
    »Was …?«
    Sara sagte nichts, fasste ihn am Arm, zog ihn mit sich, zeigte auf den Fernseher.
    »Mein Gott!«, entfuhr es ihm im nächsten Augenblick. »Die … die suchen uns!«
***
    »TV Berlin« zeigte Bilder aus einem U-Bahnhof, in dem es zu einer Schießerei gekommen war. Zu einer spektakulären Schießerei, wie der Offsprecher nicht müde wurde zu betonen. Ein gefundenes Fressen für das Lokalfernsehen.
    Es war nicht die Kürze der Zeit, binnen derer der Sender über das Geschehen berichtete, dem sie gerade erst entronnen waren, die Theo so schockierte – es waren zwei grobkörnige, aber doch deutlich erkennbare Bilder, die immer wieder eingeblendet wurden, aufgenommen offenbar mit einem Fotohandy von einem Augenzeugen.
    Beide Bilder zeigten ihn, Theo Lassing – und sie ließen ihn aussehen wie den Mörder des Mannes, der mit zerschossenem Kopf zu seinen Füßen lag.
    Er hatte in seiner Verwirrung Hajeks Pistole in die Hand genommen. Jetzt erinnerte er sich, wie schwer sie ihm vorgekommen war, viel schwerer als er sich eine Pistole vorgestellt hatte. Dann hatte er sie fallen lassen, weil sie ihn angeekelt hatte.
    Das Foto im Fernseher zeigte ihn jedoch in der Sekunde zuvor, mit der Waffe in der Hand und verstörtem, gehetzt wirkendem Gesicht. Seine Miene war auf dem zweiten Bild noch die gleiche; nur hielt er jetzt Sara Schaffer am Arm fest, und auch sie war gut zu erkennen. Auf jeden Fall würde jemand, der sie kannte, sie auf diesem Foto wiedererkennen.
    Wie auch ihn.
    »Warum mussten Sie die Scheißpistole anfassen?« Sara machte ganz den Eindruck, als wolle sie ihn ohrfeigen.
    Theo schüttelte den Kopf, hob die Hände, die Schultern. »Ich weiß es nicht, ich war in Panik – mein Gott, da wurde ein Mensch erschossen, vor meinen Augen, ich …«
    »Die werden Sie für den Mörder halten, für den Killer, der da Amok gelaufen ist.« Sara wies vorwurfsvoll auf den Bildschirm.
    »Ja«, erwiderte Theo, mühsam um Fassung ringend, »aber das wird sich doch aufklären, es gibt schließlich Zeugen …«
    »Wissen Sie, wie lange das dauern wird? Wie lange man uns festhalten und verhören wird, wenn man uns erwischt?«
    »Wenn man uns ›erwischt‹?« Theo sah sie verständnislos an. »Was reden Sie denn da? Und«, er schüttelte den Kopf, »ist es nicht egal, wie lange das dauert? Haben Sie vielleicht etwas Wichtigeres vor?«
    »Ja. Ich will Paul finden.«
    »Sie wollen …« Er brach ab. Jetzt lachte er. Hart, kurz, ohne jegliche Belustigung.
    »Ich will Paul finden, und im Augenblick ist die Spur noch warm.« Sie hielt inne, und Theo hatte das Gefühl, dass sie ihr kurzes Schweigen ganz genau bemaß. »Und Sie? Wollen Sie nicht wissen, worum es hier geht?« Noch eine Pause, ebenso effektiv

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