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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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der Lücke zwischen zwei verkanteten schwarzen Balken hervorragte. Und sich bewegte. Wenn auch so schwach, dass es sich um einen allerletzten Reflex handeln musste.
    Theo wollte sich nicht vorstellen, dass der Mann in seinem Grab aus Trümmern, Glut und Feuer noch lebte. Ganz gleich, wer er war und wie er zu ihm stand, was er von ihm gewollt hatte.
    Die Katze tauchte auf. Theo wusste nicht, woher sie kam, ob sie mit der Treppe heruntergestürzt oder aus freien Stücken herabgesprungen war. Sie suchte und fand die Hand des Mannes, ließ sich daneben nieder, schien sich um die Hitze nicht zu scheren, und leckte die Hand, die sie wohl ihr Leben lang gefüttert hatte. Der unförmige Kopf drehte sich mal hin, mal her, sodass die Zungen beider Gesichter zum Zuge kamen. Bis die Finger nicht mehr zuckten.
    Jetzt erst entdeckte er die kleine Tätowierung auf der Handfläche des Mannes. Sie überraschte ihn nicht einmal.
    Theos Blick ging nach oben. Ihm selbst war dieser Weg verwehrt. Die Treppe war zur Gänze eingestürzt, ebenso die Stiege, die vom Keller aus hinauf ins Erdgeschoss geführt hatte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als einen neuen Weg zu suchen. Und zu hoffen, dass es einen gab. Auf jeden Fall musste er weg von hier, von den Trümmern, wo das Feuer ihm den Sauerstoff raubte.
    Er zog sich tiefer in den Keller zurück. Er fand einen altmodischen Lichtschalter, drehte ihn, und die Lampen unter der Decke des Ganges vor ihm taten ihm den Gefallen, aufzuleuchten.
    Theo lief den Gang entlang, bog dort um die Ecke, tat zwei Schritte und stand dann vor der Wahl, ob er links oder rechts abbiegen sollte. Auch hier brannten die Lampen noch und erfüllten den Keller mit einem sepiafarbenen Licht.
    Immerhin etwas und besser als nichts …
    Die Hitze folgte ihm ein Stück weit, der Rauch noch weiter. Das musste bedeuten, dass es einen Luftzug gab. Wenn es ihm gelang, dessen Richtung zu finden, käme er aus diesem Keller hinaus, an die frische Luft, in die kühle Nacht.
    Der Gedanke daran, dass beides eigentlich nur ein paar Schritte entfernt von ihm war, weckte ein neues Schwindelgefühl in ihm und etwas, das anders wehtat als Schmerzen.
    Los …!
    Theo kam sich vor wie Pac-Man. Yash, sein Verbindungsmann zum wahren Leben und Rest der Welt, hatte einmal versucht, ihn für diesen, wie er gesagt hatte, »Klassiker unter den Videospielen« zu begeistern. Ihm zuliebe hatte Theo es probiert, ohne Gefallen daran zu finden; wie an allem eigentlich, was andere Leute zum Zeitvertreib taten. Jetzt irrte er wie dieses gelbe Ding durch Gänge und Räume, stieß auf Stellen, wo es nicht weiterging und er umkehren musste.
    Immer wieder gelangte er an verschlossene Türen, die wahrscheinlich in irgendwelche Verschläge führten – vielleicht aber auch nach draußen. Zunächst begnügte er sich noch damit, von einer abgesperrten Tür zur nächsten zu laufen, in der Hoffnung, sie offen zu finden. Doch bald schon begann er an den Bretter- und Bohlentüren zu rütteln, erst wütend, dann verzweifelt und schließlich schreiend. Staub wölkte aus Ritzen im Holz und in sein Gesicht, irgendwo stieg ihm der Geruch von Kartoffeln und Erde in die Nase. Mit aller Kraft zerrte und riss er an Klinken und Riegeln, an Vorhängeschlössern …
    Dann erzitterte das Haus in seinen Grundfesten. Theo musste sich an der Ziegelwand abstützen, um nicht hinzufallen. Das Zittern verging. Dafür begann die Decke über Theo zu knirschen. Irgendwo löste sich ein erster Stein aus dem Verbund und schlug dumpf und hallend zu Boden. Weitere Steine folgten; Erdreich prasselte und klatschte wie schwerer Regen zu Boden.
    Theo hatte eine Ahnung, was geschehen war – und jetzt noch geschehen würde.
    Vermutlich war das Haus über dem Keller eingestürzt. Die Last und Wucht der Trümmer drückte aufs Fundament, also auf die Decke dieses Kellers. Die dieser Bürde nicht gewachsen zu sein schien.
    Hinter einer Biegung, von Theo nicht einzusehen, regneten Ziegel herab. Staub flog um die Ecke und auf ihn zu. Der polternde Regen wurde lauter, zum Gewitter, Donnerrumpeln mischte sich hinein – und Sirenengeheul. Natürlich, draußen musste längst die Feuerwehr eingetroffen sein. Die Martinshörner versprachen Hoffnung, im ersten Moment jedenfalls. Aber Theos verdammte Vernunft zog einen dicken schwarzen Strich durch diesen Hoffnungsschimmer.
    Sie würden ihn nicht rechtzeitig finden. Wie denn auch? Sie wussten ja nicht einmal, dass er da war.
    £5 sei denn, Sara hat …
    Sie

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