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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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mitzuarbeiten. Er hatte diesen Namen schon einmal gehört. Auch Brad Wilson war an diesem Projekt beteiligt. Zufrieden mahlte Sehner mit seinem breiten Kiefer. Er hielt nun alle Fäden in der Hand. Und er würde sie geduldig aufdröseln, bis er am Ende die Spinne im Netz fand. Und er war sicher, dass die Spinne Brad Wilson hieß!
    Sehner setzte sich an den Schreibtisch und klappte Windhagens Laptop auf. Etwas ratlos hielt er den USB-Stick in der Hand. Schließlich bat er Engelmann um Hilfe.
    Eine Weile studierten sie die Daten. Engelmann sagte: „Darum wusste Kazaan so genau über die Details der römischen Kreuzigungsmethode Bescheid. Er war als Grabungshelfer in Israel.“
    „Der Anschlag auf Sykes’ Wagen in der Tiefgarage der Robert-Koch-Klinik geht auch auf das Konto dieser Spinner.“ Sehner überflog die Notizen des Täufers. Er sah ihn plötzlich wieder vor sich, wie er erregt über die Überheblichkeit der Wissenschaftler dozierte: „Die Menschen werdenbald in der Lage sein, sich selbst neu zu erschaffen! Gottes Schöpfung hat sich von seinem Schöpfer losgesagt!“
    „Darum hat Josua Kazaan eine so gute Ausbildung erhalten“, sagte Sehner. „Der Täufer hatte erkannt, welch schlauer Kopf da heranwuchs.“
    „Hier!“, rief Windhagen. Er kam um den mit Papieren und Computerteilen beladenen Schreibtisch in Husseks Arbeitszimmer herum und schwenkte triumphierend einen Aktendeckel.
    Sehner schlug die Akte auf und überflog die ersten Seiten. Er hatte sie alle beisammen: Dr. Alfred Hussek, den genialen Informatiker und Computerwissenschaftler, Dr. Charles Stepford, der englische Genetiker mit dem Spezialgebiet Evolutionstheorien der Zukunft, Dr. Heiner Brandt, der brillanter Neurologe, und weitere namhafte Wissenschaftler. Und er fand ein komplettes Dossier über einen Arzt namens Adrian Sykes. Sehner klappte den Deckel zu. Das würde Wilson gar nicht gefallen.
    „Windhagen? Rufen Sie Schmidtbauer vom BKA an! Ich will eine Verbindung zur Leitung der DARPA! Wie er das macht, ist mir scheißegal!“
    „Das macht Schmidtbauer niemals“, erwiderte Windhagen.
    Sehner nickte grimmig. „Wenn er das gelesen hat, kann er gar nicht anders!“
    Aus dem Aktendeckel fiel ein Zettel auf den Boden. Sehner bückte sich und hob ihn auf. Es war eine kurze handschriftliche Notiz von Hussek. Sie betraf ein Versuchsobjekt mit der Bezeichnung EVE 1.0. Sehner las die Notiz aufmerksam durch und wurde blass. Bilder von Edith schoben sich vor seine Augen. Der Gedanke, sie zu verlieren, warihm unerträglich. Es war eine so grausame und endgültige Vorstellung, dass er sie weit von sich drängte. Wenn er darüber nachdachte, was er empfinden mochte, würde er Edith zweimal verlieren, brachte ihn das beinahe um den Verstand. Und genau das drohte Adrian Sykes. Er musste ihn erreichen, und zwar schnell!
    28 Die Zeit läuft ab
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    Die Zeit läuft ab
     
     
    Ein rhythmisch wiederkehrender Schmerz weckte Adrian. Etwas zerrte an seinen gefesselten Armen, sein Kopf stieß immer wieder gegen eine raue Wand. Eine heiße Welle der Übelkeit schoss in seiner Kehle hoch, bis er sich auf den schmutzigen Betonboden übergab. Sein Kopf dröhnte und fühlte sich seltsam wattig an. Wenn das Schütteln nicht gleich aufhörte, würde er solange kotzen, bis sein Magen vollkommen leer war. Da endlich hörte das Schaukeln auf, und seine Arme waren frei.
    Adrian drehte sich auf den Rücken und blinzelte benommen. „Brandt! Was zum Teufel machen Sie da?“, krächzte er.
    Dr. Heiner Brandts bleiches Gesicht schwebte wenige Zentimeter über ihm. In den Augen des Neurologen stand nackte Angst.
    „Können Sie aufstehen?“, fragte er gehetzt und wartete keine Antwort ab. „Sie müssen, sonst sind wir beide erledigt! Machen Sie schon, stehen Sie auf!“
    Adrian kam wankend auf die Beine, Brandt zog und zerrte an ihm. „Mann, Sykes, Sie können vielleicht was einstecken! Ich war überzeugt davon, dieser Halbaffe hätte ihnen den Schädel eingeschlagen.“
    Adrian hatte den sauren Geschmack von Erbrochenem im Mund. Die Welt drehte sich um ihn und kam langsam zum Stillstand. Erst jetzt sah er, dass sie sich in Brandts Haus befanden.
    Brandthielt ein Messer in der Hand. Er hatte ihn soeben von seinen Fesseln befreit, stand also eindeutig auf seiner Seite, was einigermaßen überraschend war.
    „Beeilen Sie sich. Sie können jeden Moment wieder hier sein.“
    „Wollen Sie sich wirklich mit Brad Wilson anlegen? Janson hatte nicht den Mut dazu.“

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