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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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Büro. Dann schlug er ärgerlich die Tür hinter sich zu und fragte: „Was soll der Zirkus? Willst du einen kompletten Narren aus dir machen?“
    „Nein, ich will nur die Krank …“
    „Aber du bist gerade dabei – und es gelingt dir prächtig! Setzen!“, befahl er und ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder.
    „Soll ich dir etwas zur Beruhigung geben?“
    „Nein, verdammt.“
    Janson nickte. „Gut. Dann lass uns dieses Thema klären. Ein für alle mal!“
    Seine Hand verschwand in der Schublade und kam mit einem verstaubten grünen Pappordner wieder zum Vorschein. Er schlug den Deckel auf und begann zu lesen: „Christina Sykes, Mädchenname von Alsbach, geboren am 20.03.1980. Gestorben am 16.09.2006. Sie wurde am 12. September 2006 eingeliefert. Die Diagnose dürfte dir ja bekannt sein - du hast sie selbst gestellt.“
    Adrian presste die Lippen zusammen. „Ja, ich weiß. Sie hatte eine Geschwulst in der Bauchhöhle. So wie es nach der CT aussah, waren Milz und Leber angegriffen. Ich veranlasste eine Punktierung, und bei der anschließenden Gewebeanalyse stellte sich heraus, dass der Tumor gutartig war.“
    Janson beugte sich über den Bericht und nickte. „Es war eine harmlose Zyste. Und trotzdem bestand deine Frau darauf, von dir selbst operiert zu werden.“
    Adrian blickte Janson mit glasigen Augen an. „Sie hatte Vertrauen zu mir. Es schien ihr die Angst vor der Operation zu nehmen. Dennoch hätte ich ablehnen müssen.“
    Janson stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und faltete die Hände. „Offiziell ja. Aber niemand hat sich etwas dabei gedacht. Denk daran, auch ich war einverstanden. Ich hätte es ebenso ablehnen können, vielleicht sogar müssen. Die ganzen Jahre habe ich mich gefragt, warum du dir allein die Schuld am Tod deiner Frau gibst. Die Operation verlief ohne Komplikationen. Als sie den OP verließ, waren ihre Vitalfunktionen in bester Ordnung.“
    Adrian ließ den Kopf hängen. „Und zwei Stunden später war sie tot!“
    Janson blätterte in der Akte. „Sie starb an einem allergischen Schock.“
    „Das ist nie bewiesen worden!“
    „Alle Anzeichen deuteten darauf hin. Ihr Kreislauf kollabierte. Die Symptome wiesen auf eine Unverträglichkeit gegen das Analgetikum Alfentanil hin.“
    „Aber das ist doch Quatsch. Warum wollte sie mit einer Verzögerung von zwei Stunden auf das Mittel reagieren?“
    „Ich weiß es nicht. So etwas kommt vor.“
    „Christina litt nicht unter Allergien.“
    „Hast du einen Test gemacht?“
    „Sie hatte niemals irgendwelche allergischen Beschwerden. Es gab keine Hinwei …“
    „Hast du einen Test gemacht?“, fragte Janson scharf.
    Adrian verbarg das Gesicht in den Händen. „Nein.“
    Janson klappte die Akte zu. „Warum gräbst du die alte Geschichte gerade jetzt aus? Hängt es mit ihrem Todestag zusammen?“
    Adrian sah auf. Seine Blicke wanderten unruhig in Jansons Büro umher. Wenn er mehr aus dem Chefarzt herausholen wollte, musste er ihn ins Vertrauen ziehen. „Du wirst es mir nicht glauben“, sagte er ausweichend.
    Janson verschränkte die Hände über der Akte. „Versuchen wir es.“
    „Du wirst mich für verrückt halten.“
    „Möglicherweise.“
    „Vielleicht lebt Christina noch“, platzte er heraus.
    Janson stand auf und verschwand in der kleinen Teeküche. Kurz darauf kam er mit zwei Tassen Kaffee zurück. Er stellte vor Adrian eine Tasse auf den Tisch und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. „Du hast Recht. Ich halte dich für nervlich ziemlich zerrüttet.“
    „Wenn du mir hilfst, kann ich es vielleicht beweisen.“
    Janson seufzte und setzte sich kopfschüttelnd. „Adrian“, begann er. „Du selbst hast ihren Tod festgestellt. Keine Atmung, kein Puls, keine Hirnaktivität!“
    Adrian schwieg. Seine Finger trommelten einen lautlosen Wirbel auf die Sessellehne.
    „Ich kann das nur bestätigen“, sagte Janson. „Außerdem habe ich Christina gesehen – nach dem Brand.“
    Adrian ignorierte den dampfenden Kaffee und blickte auf. „Wie war das mit dem Brand? Was war die Ursache? Steht das auch in deinem Bericht?“
    Janson schob ihm den Aktenordner zu. „Ich habe nichts vor dir zu verbergen. Warum sollte ich?“ Adrian sprang auf und schnappte nach der Akte wie ein Hai nach dem Bein eines Tauchers.
    „Das Feuer brach in einem Schaltkasten der Kühlanlage im Leichenkeller aus“, fuhr Janson fort. „Eine Kabelverbindung hatte sich gelockert, was zu einem Schmorbrand führte. Heißes Plastik tropfte auf

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