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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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macht dich unempfindlich. Du glaubst, unbesiegbar zu sein und entwickelst ungeheure Kräfte. Und es baut Hemmungen ab und macht aggressiv.“
    „Scheiße“, murmelte Garber. „Oder die Aliens haben ihm einen Chip eingesetzt.“
    „Was für einen Chip?“
    „Mann, Jeronek. Du liest doch so viele schlaue Sachen. Warum weißt du nichts davon? Jede Nacht werden auf der Welt Dutzende von Leuten entführt. Die Aliens nehmen sie mit in ihr Raumschiff, pflanzen ihnen irgendwelche Dinger ein und bringen sie wieder zurück, um uns auszuspionieren. Die verändern dein Wesen total! Du bist nur noch eine willenlose Hülle, und weißt du was? Die Leute merken es nicht mal!“
    Jeronek begann sich zu fragen, ob die Aliens vielleicht auch das Gehirn von Garber in ihrem Trophäenschrank aufgebaut und ihn stattdessen mit einer rostigen Schraube im Schädel zurückgeschickt hatten. Aber er behielt seine Vermutung für sich.
    „Hast du gewusst, dass die das ganze Walzwerk abbauen und nach China transportieren?“, fragte Garber.
    „Ja“, antwortete Jeronek grinsend. „Und die Chinesen schmelzen damit ihre Kochtöpfe ein und bauen fliegende Untertassen!“
    „Arschloch“, knurrte Garber. Er bog von der Uferstraße ab und steuerte auf das alte Fabrikgelände zu. Grober Kies knirschte unter den Reifen. Nur noch vereinzelt brannte eine trübeStraßenlampe und tauchte die unwirkliche Umgebung in gespenstisches, fahles Licht. Stahlträger ragten wie die Knochen eines riesigen Untieres aus den Mauerresten. Die Luft roch schwach nach Acetylen und Altöl.
    Jeronek griff nach der Taschenlampe auf dem Rücksitz und begann die Backsteinwände abzusuchen. Er stöhnte. „Das Gelände ist endlos. Wie sollen wir den Vermissten hier finden? Wenn er in ein Loch oder einen Schacht gefallen ist, sehen wir ihn nie wieder!“
    Garber nickte zustimmend und lenkte den Wagen langsam durch das Gewirr von zertrennten Eisenträgern, Bauschutt und rostigen Rohrleitungen.
    „Das ist ein idealer Ort“, sagte er nachdenklich.
    „Wozu?“
    „Um sich zu verstecken. Nachts kommt kein Mensch hierher. Selbst tagsüber gibt’s Ecken und Winkel, in denen sich eine ganze Kompanie verbergen könnte.“
    „Na und? Wer sollte sich hierher verkriechen?“, fragte Jeronek. Garber machte ihn nervös mit seiner Unkerei.
    „Der Irre, der die drei Morde begangen hat, zum Beispiel“, antwortete Garber. „Leuchte mal da vorne hin.“ Er deutete auf einen freien Platz in der Mitte einer u-förmigen Halle. Der Lichtstrahl erfasste eine Pappschachtel und einen roten Plastikbecher, den der Wind leise scheppernd über das Pflaster trieb.
    „Halt mal an“, sagte Jeronek. Er stieg aus, lockerte den Verschluss seines Holsters und ging wachsam auf die Schachtel zu. Es war eine leere Hamburger-Verpackung.
    „Was ist?“, rief Garber aus dem Wagen. Jeronek drehte sich um. Der Lichtstrahl zuckte über den Polizeiwagen. Jeronekerschrak. Eine Sekunde lang glaubte er einen Schatten zu sehen, der blitzschnell hinter dem Heck des Wagens in Deckung ging. Er starrte angestrengt in die Dunkelheit, aber da war nichts. Er atmete tief aus und ärgerte sich über Garbers Gequatsche von blutrünstigen Aliens.
    „Ich will mich nur mal umsehen“, rief er. Der warme Südwind fegte den McDonalds-Karton direkt vor seine Füße. Jeronek hob die Verpackung auf und drehte sie in der Hand. Angewidert ließ er sie fallen, als habe er einen schleimigen Wurm angefasst. Seine Finger hatten etwas Warmes, Feuchtes berührt. Jeronek leuchtete auf seine Hand. Sie war rot verschmiert. Der junge Polizist wischte sich hastig die Finger im Gras am Rand des Pflasters ab. Was er für Blut gehalten hatte, war mit Sicherheit Ketchup. Er schnupperte angeekelt an seinen Fingern. Nach Ketchup roch das allerdings nicht.
    Er leuchtete das Pflaster ab. Der Wind spielte mit der Pappschachtel und trieb sie klappernd zu ihm zurück, bis sie erneut vor seinen Füßen liegen blieb. Deutlich sah er den roten Abdruck einer Hand auf dem Karton. Stammte der Abdruck von ihm?
    Jeronek wechselte die Taschenlampe in die linke Hand und zog seine Dienstwaffe.
    „Bernd?“
    Garber antwortete nicht. Wahrscheinlich hatte ihn gerade ein Transporterstrahl erfasst und beamte ihn zu einer fliegenden Untertasse hoch.
    Jeronek schloss seine Finger fester um den Pistolengriff und ging auf das offene Maul des Werkstores zu. Nach wenigen Meterntauchte der Lieferwagen der Abbruchfirma aus dem Dunkeln auf. Er stand in einem Nebenhof, der von

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