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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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das, wovor Fränkie sich am meisten gefürchtet hat: »Du bist der Anführer. Entscheide du, was wir tun sollen.«
    Ja, er ist der Anführer. Und er muss eine Entscheidung treffen. Dafür oder dagegen, Hilfe zu holen. Für oder gegen die winzig kleine Chance, Festus unter all dem Schutt da drinnen lebend zu bergen. Wenn er überhaupt da drinnen ist. Vielleicht zwei, drei Stockwerke tiefer, auf sich Berge von Steinen und Balken. Dafür oder dagegen, ihre Zukunft zu ruinieren, vielleicht für nichts.
    Er sieht noch einmal langsam einen nach dem anderen an, dann atmet er tief durch.
    »Okay. Kein Wort zu niemandem. Wir verschwinden.«

17
    – 21 : 24  Uhr
    »Wie, zwei von uns spielen falsch? Was soll das heißen?« Jens sah von einem zum anderen, so, als sei er der Einzige, der
nicht
wusste, was damit gemeint war.
    »Das war doch eindeutig. Was gibt es daran nicht zu verstehen?« Anders als bei Jens schwangen in Torstens Stimme weder Unsicherheit noch Fragen mit. »Ich hatte von Anfang an die Vermutung, dass hier nicht alle mit offenen Karten spielen. Fragt sich nur, wer die zwei sind, von denen der Roboter-Freak da gerade gesprochen hat. Oder besser gesagt: Wer außer mir spielt
nicht
falsch?«
    In diesem Moment fiel Franks Handydisplay aus. Als er überrascht den kleinen dunklen Bildschirm betrachtete, bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Er hob den Kopf und registrierte, dass Torsten sich über den Tisch beugte. Schnell schnappte er sich das Stethoskop und richtete sich wieder auf. »Das nehme ich mit. Zwei von euch werden es ja wohl eh nicht brauchen.« Dabei sah er Frank und Manuela an.
    »Hey, leg das sofort wieder hin.«
    Torsten grinste Manuela an. »Sonst was, kleine Manu?«
    »Torsten«, startete Frank einen letzten Versuch. »Lass uns noch mal darüber reden. Es führt doch zu nichts, wenn wir jetzt anfangen, uns gegenseitig zu bekämpfen.«
    »O doch, Fränkie-Boy. Es führt dazu, dass ich meine zwei Punkte bekomme.« Er nickte Jens zu. »Wenn du keiner von denen bist, die falsch spielen, dann komm mit.« Damit verließ er den Raum. Jens folgte ihm, sah dabei aber alles andere als glücklich aus.
    Als ihre Schritte im Flur verhallt waren, ließ Frank sich gegen die Rückenlehne des Stuhls fallen. Er fühlte sich kraftlos. Das Telefon warf er achtlos auf den Tisch, es nützte ihm nun nichts mehr. Nur am Rande nahm er wahr, dass Manuela sich neben ihn setzte. Er sah kurz zu ihr hinüber, in ihr von Schatten durchzogenes Gesicht, das nur noch vom Display ihres Telefons schwach beleuchtet wurde. Sie schwiegen.
    Der Raum wirkte noch düsterer und kälter als zuvor. Frank zog die Enden der Decke dichter um sich. Erst jetzt bemerkte er, dass er leicht zitterte und dieses Zittern wie Wellen durch seinen Körper lief.
    Alles um ihn herum wirkte wie mit einem schmutziggrauen Schleier bedeckt, fühlte sich fremd an. Eine Welt, in die er nicht gehörte. Selbst Manuela, die sich neben ihm auf dem Stuhl zusammengekauert hatte, erschien ihm wie ein fremdes Wesen. War sie das nicht auch? Was wusste er schon von ihr? Er hatte nur das Mädchen Manu gekannt.
Vor
dem schrecklichen Ereignis damals. Was hatte dieses Erlebnis über all die Jahre aus ihr gemacht? Wie sehr belastete es sie immer noch? Hatte sie heute manchmal noch Albträume? So wie er? Wachte auch sie immer noch schweißgebadet auf? Mit diesem Bild vor Augen? Dem Bild dieses armen Jungen – die Hose bis über den Bauchnabel gezogen, immer ein freundliches Grinsen auf den Lippen? Dem Bild eines Jungen, der nie in seinem ganzen Leben jemandem etwas zuleide getan hatte? Kannte auch sie das Gefühl, weinen, nein, schreien zu müssen vor Scham und schlechtem Gewissen? Was wusste er von Manuela nach der Sache mit Festus?
    »Glaubst du, es sind Torsten und Jens? Waren sie eben gemeint?«, fragte Manuela in die bedrückende Stille hinein. Frank hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich denke, der Kerl versucht uns gegeneinander aufzubringen. Er gibt uns diese angebliche Information, weil er möchte, dass wir uns gegenseitig verdächtigen. Ich glaube, wir haben es mit einem Psychopathen zu tun, der dabei zusehen möchte, wie wir uns bekämpfen, allein aus dem Grund, weil er Spaß daran hat. Es ist das Gleiche wie mit diesen Punkten. Dass nur zwei von uns morgen früh hier rauskommen.«
    »Sein Plan scheint ja bisher zu funktionieren.«
    »Ja, aber ich hoffe, Torsten beruhigt sich wieder und kommt zurück.«
    »Und wenn

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