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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Tür. Neben Jens blieb er stehen und sagte: »Viel Spaß mit deinem Punkt, du hast ihn dir redlich verdient. Aber pass auf ihn auf. Und auf dich. Hier kann man niemandem trauen.«
    Er öffnete die Tür und ging hinaus, ohne sie hinter sich zu schließen. Einige Sekunden lang war es dunkel im Raum, etwas rumpelte dort, wo Manuela zuletzt gestanden hatte, dann leuchtete das Display von Jens’ Handy auf. Manuela saß wieder auf dem Tisch, die Augen angstvoll auf den Eingang gerichtet.
    »Ihr habt kein Licht mehr, wenn ich gehe.«
    »Aber ich habe auch keine Ruhe mehr, wenn du bei uns bleibst«, erwiderte Frank und beobachtete, wie zwei Ratten durch die geöffnete Tür hereinhuschten. »Wer weiß, was du aus Angst noch alles …«
    » DU HAST DEINE AUFGABE ERFÜLLT , SPIELER «, tönte die blecherne Stimme aus den Lautsprechern und ließ die drei zusammenfahren. » DEIN PUNKT WARTET AM EINGANG AUF DICH .«
    Jens sprang auf. »Damit bin ja wohl ich gemeint. Dann seht eben zu, wie ihr im Dunkeln klarkommt. Ihr seid selbst schuld. Ich gehe jetzt meinen Punkt abholen. ICH werde auf jeden Fall überleben.«
    Er wich einer weiteren Ratte aus, die durch den Eingang getippelt kam, und drehte sich noch einmal um. »Habt ihr euch mal überlegt, dass wir Torstens Geschichte noch gar nicht gehört haben?«
    »Das spielt keine Rolle mehr«, sagte Frank. »Wir haben deine gehört. Der Punkt war für dich.«
    »Wer weiß? Ich bekomme den Punkt, weil es Teil der Aufgabe war zu erzählen, womit man aus Sicht dieses Kerls falschgespielt hat. Ich habe es erzählt. Torsten nicht. Vielleicht bekomme ich nur deshalb den Punkt. Denkt mal darüber nach.«
    Damit wandte er sich ab und verließ den Raum.
    »Er sollte sich beeilen«, sagte Frank in die entstandene Dunkelheit hinein. »Torsten wird versuchen, vor ihm da zu sein.«
    »Kannst du bitte ein bisschen näher kommen?«, fragte Manuela, während Franks Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten. Nur ein schwacher Lichtschein drang unter der Tür vom Gang zu ihnen durch. Frank ertastete die Tischkante und schließlich Manuelas Arm. Ihre Hand griff nach seiner und zog ihn etwas näher zu sich.
    »Glaubst du, Jens hat recht?«, fragte sie so leise, dass Frank sie kaum verstand. »Denkst du, es könnte sein, dass das, was Torsten erzählt hätte, noch schlimmer gewesen wäre und der Punkt dann an ihn gegangen wäre?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich bin sicher, Jens sollte den Punkt bekommen. Aber ich denke über etwas anderes nach: Jens hat uns damals hintergangen, das wissen wir jetzt. Aber diese Stimme hat gesagt, zwei von uns spielen falsch. Damals und heute. Ich frage mich, wer heute falschspielt?«
    Sie schwiegen. Frank hörte Manuelas Atem, der in gleichmäßigem Rhythmus an seinem Ohr vorbeistrich.
    »Jetzt sind schon zwei Punkte weg.« Manuela war nun noch etwas näher als zuvor, ihre Stimme klang sehr laut, obwohl sie sicher leise sprach. »Und wir haben noch keinen. Im besten Fall können wir überleben, aber unsere Kinder und deine Frau …«
    »Noch ist die Nacht nicht um«, sagte Frank grimmig. »Und ich bin nicht bereit, Torsten diesen Punkt zu überlassen, der uns gehört.« Und er meinte es genau so, wie er es sagte. Der Gedanke an die offensichtliche Ausweglosigkeit ihrer Situation hatte seine Müdigkeit vertrieben. Wenn er jetzt aufgab, würde seine Familie in wenigen Stunden sterben. Und er auch.
    »Aber was willst du tun?«, lenkte Manuela ihn von diesen Gedanken ab. Er war froh, dass sie nicht darauf bestand, dass es ihr Punkt war. Das sah er nämlich anders, aber Gott sei Dank musste er in diesem Moment nicht mit ihr darüber diskutieren. Etwas stieß gegen sein Schienbein und blieb offensichtlich daran hängen, denn der Stoff seiner Hose wurde durch das Gewicht nach unten gezogen. Reflexartig bückte er sich und griff danach, berührte mit der Hand ein grobes Fell und verspürte im nächsten Moment einen stechenden Schmerz am Handrücken. »Au, Scheiße«, stieß er aus und griff ohne darüber nachzudenken erneut und dieses Mal fester zu, bekam etwas Weiches zu fassen und zog daran. Die Ratte quiekte auf, als er sie vom Stoff losriss und dann mit aller Kraft gegen die Wand schleuderte. Es gab ein hässliches Geräusch, als der Rattenkörper an der Betonwand zerschmettert wurde und anschließend auf den Boden klatschte. »Das verdammte Vieh hat mich gebissen«, keuchte Frank und hob die verletzte Hand. Er konnte nichts erkennen, es war zu dunkel.
    Die Wunde

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