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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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brannte höllisch, und Frank fragte sich, ob der Biss gefährlich sein konnte, ob die Wunde sich infizieren würde. Wer konnte schon wissen, was die Ratte vorher gefressen hatte. Aber … das stimmte nicht. Er wusste es. Wieder sah er die Bilder aus dem Film vor sich. Rattenzähne, die in Fleisch geschlagen wurden. Lebendes, zuckendes, menschliches Fleisch. Er schaffte es gerade noch vor die Tür, dann übergab er sich.

22
    – 23 : 43  Uhr
    »Frank? Frank, lass mich hier nicht allein. Fraaaaank!«
    Er hörte Manuela durch die Tür hindurch verzweifelt schreien. Auch hier draußen klang sie noch so schrill, dass es ihm in den Ohren schmerzte.
    Er konnte ihr nicht antworten, weil er wieder und wieder würgen musste, während er die Ratten an seinen Füßen spürte. Es machte ihn plötzlich wütend. Nein, es machte ihn aggressiv. Alles. Dass er eingesperrt war in diesem kalten, dunklen Loch. Wie asozial Torsten sich verhielt. Was Jens ihnen durch seine Scheißangst und sein Scheißschweigen angetan hatte. Dass seine Situation mit jeder Minute hoffnungsloser wurde, dass er schuld daran sein würde, wenn seiner Frau und seiner Tochter etwas zustieß …
    Das alles machte ihn furchtbar aggressiv, während er sich die Seele aus dem Leib kotzte. Und Manuelas Geschrei machte es nicht besser, im Gegenteil.
    » JA , VERDAMMT «, brüllte er zurück, als er endlich wieder in der Lage war zu sprechen. Doch Manuela kreischte weiter. » DA SIND RATTEN . FRANK , KOMM SCHNELL . FRAAAAAANK !«
    Er wischte sich mit dem Rücken der unverletzten Hand über Mund und Kinn und richtete sich auf. Sofort musste er wieder husten. Sein Hals tat ihm wieder höllisch weh. Das klägliche Restleuchten um den Türrahmen ließ ihn den Eingang gerade so erahnen. Frank tastete sich darauf zu. Der Rattenbiss tat unglaublich weh, und sein Hals brannte wie Feuer. Es ging ihm nicht gut. Überhaupt nicht gut. Und Manuela schrie noch immer. » JAAAA !«, brüllte er. Er war jetzt außer sich vor Wut. Er würde ihr den Mund stopfen und ihre Schreie ersticken. Genau das würde er tun. Und wenn sie sich wehrte, würde er sie zum Schweigen bringen.
Na warte
, dachte er, als er schweratmend den Raum betrat.
    »Wo warst du? Ich hatte solche Angst.« Manuelas Stimme zitterte, doch sie hatte aufgehört zu schreien. Frank folgte ihrer Stimme und blieb vor dem Tisch an der Stelle stehen, wo er sie vermutete. »Was sollte das eben?«
    »Ich … ich hatte …«, stammelte sie, hörbar überrascht. Es war ihm egal.
    »Glaubst du, das hat mir gerade Spaß gemacht da draußen? Du hast doch hier drin bequem auf dem Tisch gehockt, während ich fast an meiner Würgerei erstickt bin. Weil MICH eine Ratte gebissen hat, nicht dich. Habe ich vielleicht angefangen herumzuschreien? Hast du was gehört?« Er wurde immer lauter, ja, er brüllte jetzt förmlich und machte damit zumindest einem Teil seiner Wut Luft. Manuela blieb eine ganze Weile stumm, dann kam ein zögerliches, leises: »Frank?«
    »Was?«
    »Was ist los? Was … Ich habe Angst vor dir.« Sie klang jetzt wie ein kleines Kind. »Bitte sei nicht so. Du machst mir Angst.«
    Er hörte ihre Worte, dachte über ihre Bedeutung nach. Er machte ihr Angst. Weil er sie angeschrien hatte. Weil sie vielleicht instinktiv spürte, dass er sie gewaltsam am Schreien hatte hindern wollen. Er … ja, er hatte ihr wehtun wollen.
    Frank ließ die Arme sinken und machte einen Schritt von ihr weg.
    Was zum Teufel war mit ihm los?
    »Ich war in Panik. Ich wollte nicht so schreien, aber ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle.«
    Franks Wut war verschwunden. Dafür überkam ihn wieder Mattigkeit, und sie war so stark, dass er sich am liebsten einfach auf den Boden gelegt und die Augen geschlossen hätte. Wie als Kind, wenn er so die Welt vollständig ausgesperrt und sich in seine Phantasie zurückgezogen hatte.
    Langsam hob er die Hände und rieb sich mit den Handflächen übers Gesicht, versuchte den Schmerz zu ignorieren.
    Wollte er gerade wirklich handgreiflich gegenüber Manuela werden? Weil sie vor Angst geschrien hatte? Er hatte noch nie einen Menschen geschlagen. Und jetzt? Jetzt war er kurz davor gewesen.
    »Es tut mir leid«, sagte er und machte wieder einen Schritt auf sie zu. Er stieß dabei mit dem Oberschenkel an die Tischkante und musste Manuela jetzt sehr nahe sein, denn er spürte ihren Atem im Gesicht. »Meine Nerven haben gerade nicht mehr mitgespielt. Tut … mir leid, dass du Angst vor mir

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