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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und Handwerker starrten sie an, manche ganz unverhohlen, manche aus den Augenwinkeln, und auch Behüter, aber jede Schwester hatte den Blick fest auf ihren Tisch gerichtet.
    Mereans Gesicht wurde verkniffen, Larelle seufzte übertrieben, aber sie drängten Moiraine hinter dem wogenden goldenen Haarschmuck her. Ihr blieb keine andere Wahl, als mitzugehen. Wenigstens konnte Cadsuane keine der Frauen sein, die in Tamras Auftrag unterwegs waren; seit ihrem Besuch bei Kriegsbeginn war sie nicht mehr nach Tar Valon zurückgekehrt.
    Die Grüne Schwester führte sie in eines der privaten Zimmer des Gasthauses, wo ein Feuer im Kamin aus schwarzem Stein brannte und silberne Leuchter an der roten Wandtäfelung hingen. Ein hoher Krug stand am Feuer, damit er warm blieb, und auf einem kleinen Tisch mit Schnitzereien hatte man ein lackiertes Tablett mit Silberbechern abgestellt. Merean und Larelle nahmen auf zwei der bunt gepolsterten Sessel Platz, aber als Moiraine ihren Umhang auf einen Stuhl legte und sich setzen wollte, zeigte Cadsuane auf eine Stelle vor den beiden Schwestern. »Stellt Euch dorthin, Kind«, sagte sie.
    Moiraine kämpfte die emporschießende Wut nieder und bemühte sich, nicht mit den Fäusten den Rock zu packen. Selbst eine Frau mit der Stärke Cadsuanes hatte nicht das Recht, ihr hier Befehle zu erteilen. Doch im Bann dieses unbarmherzigen Blickes stellte sie sich dorthin, wo man es ihr befohlen hatte. Sie zitterte vor Zorn, kämpfte darum, nichts zu sagen, was sie später bereuen würde, und sie schaffte es. Diese Frau hatte etwas von Siuan an sich, nur wesentlich stärker. Siuan war zur Anführerin geboren worden. Cadsuane war zur Befehlshaberin geboren worden.
    Sie ging langsam einmal, zweimal um die drei anderen Frauen herum. Merean und Larelle sahen sich stirnrunzelnd an, und Larelle machte den Mund auf, aber nach einem Blick auf Cadsuane schloss sie ihn wieder. Ihre Mienen nahmen unbeteiligte Gelassenheit an: jeder Beobachter hätte geglaubt, dass sie genau wussten, was vor sich ging. Manchmal sah Cadsuane sie an, aber ihre Aufmerksamkeit galt vor allem Moiraine.
    »Die meisten neuen Schwestern«, sagte die legendäre Grüne unvermittelt, »nehmen ihre Stolen kaum zum Schlafen oder Baden ab, aber Ihr steht ohne Stola oder Ring hier, an einem der gefährlichsten Orte, den Ihr Euch hättet aussuchen können, abgesehen von der Großen Fäule selbst. Warum?«
    Moiraine blinzelte. Eine direkte Frage. Die Frau missachtete tatsächlich die Bräuche, wenn ihr danach war. Sie ließ ihre Stimme unbekümmert klingen. »Neue Schwestern suchen außerdem einen Behüter.« Warum pickte die Frau sie auf diese Weise heraus? »Ich habe meinen noch nicht gebunden. Man hat mir gesagt, dass Männer aus den Grenzlanden gute Behüter abgeben.« Die Grüne strafte sie mit einem durchbohrenden Blick, bei dem sie sich wünschte, sie hätte nicht ganz so leichtfertig geklungen.
    Cadsuane blieb hinter Larelle stehen und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Was wisst Ihr über dieses Kind?«
    Jedes Mädchen in ihrem Unterricht hatte Larelle für die perfekte Schwester gehalten und sich von dieser kühlen Bedächtigkeit einschüchtern lassen. Alle hatten Angst vor ihr gehabt und wie sie sein wollen. »Moiraine war fleißig und hat eine rasche Auffassungsgabe«, sagte sie nachdenklich. »Sie und Siuan Sanche gehören zu zwei der klügsten, die die Burg je gesehen hat. Aber das müsst Ihr bereits wissen. Lasst mich überlegen. Sie war zu freigebig mit ihrer Meinung und ihrem Temperament, bis wir sie zur Ruhe gebracht haben. Soweit wir sie zur Ruhe bringen konnten. Sie und diese Sanche hatten einen unwiderstehlichen Hang dazu, anderen Streiche zu spielen. Aber sie haben es beide beim ersten Mal geschafft, die Prüfung zur Aufgenommenen zu schaffen. Sie muss natürlich noch ein wenig reifer werden, aber sie könnte etwas aus sich machen.«
    Cadsuane stellte sich hinter Merean und stellte dieselbe Frage, fügte aber hinzu: »Einen Hang zu … Streichen, hat Larelle gesagt. Ein rebellisches Kind?«
    Merean schüttelte lächelnd den Kopf. »Eigentlich keine Rebellin, nein«, sagte sie. »Übermütig. Kein Streich, den Moiraine jemandem gespielt hat, war gemein, aber sie waren zahlreich. Als Novizin und als Aufgenommene ist sie häufiger in mein Arbeitszimmer geschickt worden als drei andere Mädchen zusammen. Abgesehen von ihrer Busenfreundin Siuan. Natürlich geraten Busenfreundinnen mitunter gemeinsam in Schwierigkeiten, aber von den

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