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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Richtung Caemlyn zu gehen, nach Osten, aber ich weiß
es nicht, und da sie ihre Zeichen nicht mehr haben, werde ich es auch nicht
wissen, bis ich vielleicht auf eine halbe Meile an sie herankomme. In zwei
Tagen könnten sie in jeder Richtung zwanzig Meilen zurückgelegt haben oder auch
vierzig, falls die Angst sie treibt, und als sie hier wegliefen, hatten sie
ganz sicher Angst.«
    Â»Aber …«
    Â»Dorfheilerin, wie verängstigt sie auch
gewesen sein mochten, in welche Richtung sie auch rannten, sie werden sich
schließlich an Caemlyn erinnern, und dort werde ich sie finden. Aber zuerst
werde ich dem helfen, den ich jetzt finden kann.«
    Nynaeve öffnete den Mund, aber Lan
unterbrach sie mit sanfter Stimme. »Sie hatten allen Grund, sich zu fürchten.«
Er blickte sich um und senkte dann die Stimme. »Es war ein Halbmensch hier.« Er
verzog das Gesicht so wie draußen auf dem Platz. »Ich kann ihn immer noch
überall riechen.«
    Moiraine seufzte. »Ich werde weiter
hoffen, bis ich sicher weiß, dass es vergebens ist. Ich weigere mich, daran zu
glauben, dass der Dunkle König so leicht gewinnen kann. Ich werde alle drei
lebendig und wohlbehalten finden. Ich muss daran glauben.«
    Â»Ich will die Jungen auch finden«, sagte
Nynaeve, »aber was ist mit Egwene? Ihr erwähnt sie niemals, und wenn ich frage,
dann beachtet Ihr mich nicht. Ich dachte, Ihr wolltet sie« – sie blickte zu den
anderen Tischen hinüber und senkte die Stimme noch mehr – »nach Tar Valon
mitnehmen.«
    Die Aes Sedai betrachtete einen Moment
lang die Tischplatte, bevor sie Nynaeve ansah, und als sie das tat, schreckte
Nynaeve vor dem zornigen Leuchten in ihren Augen zurück. Dann versteifte sich
ihr Rücken, und auch in ihr wuchs der Zorn, doch bevor sie ein Wort
herausbringen konnte, sagte die Aes Sedai kalt: »Ich hoffe, auch Egwene
lebendig und gesund zu finden. Ich gebe nicht leicht junge Frauen auf, die
solche Fähigkeiten besitzen, wenn ich sie einmal gefunden habe. Aber es wird
sein, wie das Rad es webt.«
    Nynaeve fühlte einen kalten Klumpen in
ihrem Magen. Bin ich eine dieser jungen Frauen, die
du nicht aufgeben wirst? Das werden wir ja sehen, Aes Sedai. Das Licht
verbrenne dich, aber wir werden ja sehen!
    Sie beendeten ihr Mahl schweigend, und es
waren drei schweigende Menschen, die durch das Tor hinaus und die Straße nach
Caemlyn hinunterritten. Moiraines Blicke suchten den Horizont im Nordosten ab.
Hinter ihnen kauerte die rußgeschwärzte Stadt Weißbrücke.

KAPITEL 29

    Gnadenlose Augen
    E lyas ließ sie über das braune
Grasland hetzen, als wolle er die Zeit wieder aufholen, die sie beim Fahrenden
Volk verbracht hatten. Sein Tempo Richtung Süden war so stramm, dass selbst
Bela dankbar schien, wenn sie beim Einbruch der Dämmerung anhielten. Trotz der
angestrebten Eile traf er jedoch Vorsichtsmaßnahmen, die er zuvor nicht
getroffen hatte. Nachts entzündeten sie nur dann ein Feuer, wenn genug
trockenes Holz am Boden lag. Er ließ sie nicht einmal ein winziges Zweiglein
von einem Baum abbrechen. Seine Lagerfeuer waren klein und immer in einer Kuhle
verborgen, die er sorgfältig grub, nachdem er ein Stück Grasnarbe
herausgeschnitten hatte. Sobald ihre Mahlzeit fertig war, vergrub er die
Scheite und schloss die Kuhle wieder mit dem Stück Grasnarbe. Bevor sie in der
ersten Dämmerung aufbrachen, untersuchte er jeden Fingerbreit ihres
Lagerplatzes, um sicherzugehen, dass es kein Anzeichen dafür gab, dass sich
hier jemand aufgehalten hatte. Er richtete sogar umgetretene Steine wieder auf
und heruntergedrückte Halme. Das erledigte er schnell – er brauchte nie mehr
als ein paar Minuten –, aber sie brachen erst auf, wenn er zufrieden gestellt
war.
    Perrin glaubte nicht, dass diese
Vorsichtsmaßnahmen gegen Träume helfen würden, aber wenn er darüber nachdachte,
wogegen sie schützen sollten, dann wünschte er, sie würden nur der Träume wegen
getroffen. Beim ersten Mal fragte Egwene ängstlich, ob die Trollocs
zurückgekehrt seien, aber Elyas schüttelte den Kopf und trieb sie weiter voran.
Perrin sagte nichts. Er wusste, dass keine Trollocs in der Nähe waren; die
Wölfe witterten nur Gras und Bäume und Kleintiere. Es war nicht die Angst vor
Trollocs, die Elyas so eilig vorwärts trieb, sondern dieses andere Gefühl,
dessen sich sogar Elyas nicht ganz sicher war.

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