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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Ich weiß nicht, ob es auf der Straße Gräben gibt, oder ob das ganze verdammte Ding an einer Klippe endet!«
    Min legte ihm die Hand auf den Arm, als er vorbeiging, hielt ihn auf. »Erzähl es mir.«
    »Du wirst mich für verrückt halten.«
    Sie schnaubte. »Ich halte dich doch bereits für einen wollköpfigen Narren. Kann es so viel schlimmer sein?«
    Er musterte sie, und etwas von der Anspannung wich aus seinen Zügen. Er setzte sich auf die Bettkante, seufzte leise. Aber es war ein Fortschritt.
    »Semirhage hatte recht«, fing er an. »Ich höre … Dinge. Eine Stimme. Die Stimme von Lews Therin, dem Drachen. Er spricht zu mir und reagiert auf die Welt um mich herum. Manchmal versucht er, mir Saidin zu entringen. Und … und manchmal gelingt ihm das auch. Er ist wild, Min. Wahnsinnig. Aber die Dinge, die er mit der Einen Macht anstellen kann, sind erstaunlich.«
    Er starrte in die Ferne. Min fröstelte. Beim Licht! Er ließ die Stimme in seinem Kopf die Eine Macht lenken? Was bedeutete das? Dass er den verrückten Teil seines Verstandes die Kontrolle übernehmen ließ?
    Rand schüttelte den Kopf. »Semirhage behauptet, dass das bloß der Wahnsinn ist, Streiche, die mir mein Verstand spielt, aber Lews Therin weiß Dinge – Dinge, die ich nicht wissen kann . Dinge über die Geschichte, über die Eine Macht. Eine deiner Visionen über mich hat dir gezeigt, wie zwei Menschen zu einem verschmelzen. Das bedeutet, dass sich Lews Therin und ich voneinander unterscheiden! Zwei Menschen, Min. Er ist real .«
    Sie setzte sich neben ihn. »Rand, er ist du. Oder du bist er. Erneut in das Muster gewebt. Diese Erinnerungen und die Dinge, die du tun kannst, das sind Überreste von dem, der du zuvor warst.«
    »Nein«, sagte Rand. »Min, er ist wahnsinnig, und ich bin es nicht. Außerdem ist er gescheitert. Das werde ich nicht. Ich werde es nicht tun, Min. Ich werde nicht denen schaden, die ich liebe, nicht so wie er. Und wenn ich den Dunklen König besiege, werde ich es ihm nicht ermöglichen, kurze Zeit später zurückzukommen und erneut Furcht und Schrecken zu verbreiten.«
    Dreitausend Jahre später waren »eine kurze Zeit«? Min legte die Arme um ihn. »Spielt es eine Rolle?«, wollte sie wissen. »Ob es nun eine andere Person gibt oder ob das nur Erinnerungen an die Vorzeit sind, die Informationen sind nützlich.«
    »Ja«, sagte Rand und erschien wieder gedankenverloren. »Aber ich habe Angst, die Eine Macht zu benutzen. Wenn ich es tue, riskiere ich, dass er die Kontrolle übernimmt. Man kann ihm nicht vertrauen. Er wollte sie nicht töten, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er es getan hat. Beim Licht … Ilyena …«
    Geschah das mit ihnen allen auf diese Weise? Dass jeder von ihnen glaubte, geistig gesund zu sein, und dass es diese andere Person in ihnen war, die diese schrecklichen Dinge tat?
    »Es ist vorbei, Rand«, sagte sie und hielt ihn. »Was auch immer diese Stimme in Wirklichkeit ist, sie wird nicht schlimmer werden. Saidin ist gereinigt.«
    Rand erwiderte nichts, aber er entspannte sich. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl seiner Wärme neben sich, vor allem, da er das Fenster offen gelassen hatte.
    »Ishamael lebt«, sagte Rand.
    Sie riss die Augen auf. »Was?« Gerade als sie anfing, sich wohlzufühlen!
    »Ich habe ihn in der Welt der Träume besucht«, sagte Rand. »Und bevor du fragst, nein. Es war nicht nur ein Albtraum, und es war auch kein Wahnsinn. Es war real, und ich kann nicht erklären, warum ich das weiß. Du wirst mir einfach vertrauen müssen.«
    »Ishamael«, flüsterte sie. »Du hast ihn getötet!«
    »Ja. Im Stein von Tear. Er ist zurückgekehrt, hat ein neues Gesicht und einen neuen Namen, aber er ist es. Wir hätten wissen müssen, dass das passiert; der Dunkle König würde so ein nützliches Werkzeug nicht kampflos aufgeben. Seine Macht reicht jenseits des Grabes.«
    »Wie können wir dann gewinnen? Wenn jeder, den wir töten, einfach zurückkehren kann …«
    »Baalsfeuer«, sagte Rand. »Das tötet sie endgültig.«
    »Aber Cadsuane sagt …«
    »Mir ist egal, was Cadsuane sagt«, knurrte er. »Sie ist meine Beraterin, und sie gibt mir Ratschläge. Nur Ratschläge. Ich bin der Wiedergeborene Drache, und ich entscheide, wie wir kämpfen.« Er hielt inne, holte tief Luft. »Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle, ob die Verlorenen zurückkehren, es spielt keine Rolle, wer oder was uns der Dunkle König auf den Hals hetzt. Am Ende werde ich ihn vernichten,

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