Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
ist kein Platz mehr für etwas anderes übrig.«
    Rand ließ los.
    Auf eine Weise, wie es Lews Therin selbst nie geschafft hatte. Der hatte sich an seinem Hass und seiner Verachtung festgekrallt, selbst nachdem er Ilyena kennengelernt hatte, selbst nachdem er erkannt hatte, wie Lanfear ihn benutzt hatte. Erwartest du Mitleid von mir?, hatte Rand sie gefragt.
    Jetzt fühlte er nichts anderes. Mitleid für eine Frau, die nie die Liebe kennengelernt hatte, eine Frau, die sich selbst daran gehindert hatte, sie kennenzulernen. Mitleid für eine Frau, die einfach nicht dazu fähig war, eine andere Seite als die ihre zu wählen.
    »Ich …«, sagte sie leise.
    Rand hob die Hand, dann öffnete er sich ihr. Seine Absichten, sein Verstand, sein Ich erschienen als ein Wirbel aus Farben, Gefühlen und Macht um ihn herum.
    Sie riss die Augen weit auf, als der Wirbel wie Bilder auf einer Wand vor ihr ablief. Sie sah seine Motive, was er sich ersehnte, seine Wünsche für die Menschheit. Sie sah seine Absichten. Zum Shayol Ghul zu gehen und den Dunklen König zu töten. Eine bessere Welt zurückzulassen als beim letzten Mal.
    Er hatte nicht die geringste Angst, diese Dinge zu offenbaren. Er hatte die Wahre Macht berührt, also kannte der Dunkle König sein Herz. Hier fand man keine Überraschungen, zumindest nichts, das einen hätte überraschen sollen .
    Lanfear war trotzdem überrascht. Ihr klappte der Kiefer herunter, als sie die Wahrheit erkannte – dass tief in seinem Inneren nicht Lews Therin sein eigentliches Wesen ausmachte. Es war der Schafhirte, den Tam großgezogen hatte. In wenigen Augenblicken rasten seine Leben vorbei, waren seine Erinnerungen und Gefühle entblößt.
    Als Letztes zeigte er ihr seine Liebe für Ilyena – sie war wie ein glühender Kristall, für den man einen Platz auf einem Regal an der Wand gefunden hatte, um ihn zu bewundern. Dann seine Liebe für Min, Aviendha und Elayne. Sie wärmte wie ein brennendes Leuchtfeuer, tröstete und war voller Leidenschaft.
    In dem, was er dort enthüllte, war keine Liebe für Lanfear. Nicht einmal ein Hauch davon. Aber er hatte auch Lews Therins Verachtung für sie ausgemerzt. Und so bedeutete sie ihm absolut nichts mehr.
    Sie keuchte.
    Das Leuchten um Rand verblasste. »Es tut mir leid«, sagte er. »Das ist mein Ernst. Ich bin fertig mit dir, Mierin. Halte bei dem kommenden Sturm deinen Kopf unten. Wenn ich diesen Kampf gewinne, musst du nicht länger um deine Seele fürchten. Dann wird es niemanden mehr geben, der dich quälen kann.«
    Er wandte sich wieder von ihr ab und verließ die Höhle. Stumm blieb sie zurück.
    Der Abend im Braemwald wurde vom Geruch der Lagerfeuer in ihren Erdgruben und dem leisen Stöhnen der Männer begleitet, die mit dem Schwert in der Hand in unruhigen Schlaf sanken. In der Sommerluft lag eine unnatürliche Kühle.
    Perrin ging durch das Lager der Männer, die unter seinem Befehl standen. Der Kampf in diesen Wäldern war hart gewesen. Seine Leute fügten den Trollocs schwere Verluste zu, aber beim Licht, es schien stets genügend Schattengezücht zur Verfügung zu stehen, um für Ersatz zu sorgen.
    Nachdem er sich darum gekümmert hatte, dass seine Leute etwas Anständiges zu essen bekommen hatten, dass die Wachen aufgestellt waren und die Männer wussten, was sie zu tun hatten, falls sie in der Nacht von einem Angriff geweckt wurden, suchte er nach den Aiel. Insbesondere nach den Weisen Frauen. Sie hatten sich fast alle entschieden, Rand bei seinem Marsch zum Shayol Ghul zu begleiten – im Augenblick warteten sie auf seinen Befehl –, aber einige von ihnen waren bei ihm geblieben, Edarra eingeschlossen.
    Sie und die anderen Weisen Frauen unterstanden nicht seinem Befehl. Und doch blieben sie wie Gaul bei ihm, während ihre Artgenossen anderswohin zogen. Perrin hatte sie nicht nach dem Grund gefragt. Eigentlich war er ihm sogar egal. Sie bei sich zu haben war nützlich, und er war dankbar.
    Die Aiel ließen ihn ihre Lagergrenze passieren. Er fand Edarra an einem Feuer sitzen, das sorgfältig mit Steinen umgeben war, damit kein zufälliger Funken entkommen konnte. So trocken, wie diese Wälder waren, würden sie schneller brennen als eine mit der Heuernte gefüllte Scheune.
    Sie schaute Perrin an, als er sich neben sie setzte. Die Aiel sah jung aus, roch aber nach Geduld, Neugier und Kontrolle. Weisheit. Sie fragte nicht, was Perrin von ihr wollte. Sie wartete darauf, dass er das Wort ergriff.
    »Seid Ihr eine

Weitere Kostenlose Bücher