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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Flucht ergreifen und nicht zurückkehren, um erneut getroffen zu werden – selbst wenn man insgeheim zu schwach ist, um ihn noch einmal zu schlagen.«
    »Das ist also Euer Plan?«, fragte Lan. »Heute?«
    »Die Trollocs werden nachgeben, wenn wir ihnen unsere Überlegenheit auf eine Weise vor Augen führen, die ihnen Angst einjagt. Ich weiß, dass es funktionieren kann. Ich hoffe, dass wir die Anführer dieser Schattenlords zur Strecke bringen können. Wenn die Trollocs überzeugt sind, dass sie verlieren, laufen sie davon. Es sind feige Bestien.«
    Agelmars Worte klangen einleuchtend. Vielleicht sah Lan ja nicht das Gesamtbild. Vielleicht überstieg das Genie des Großen Hauptmanns die Vorstellungskraft geringerer Männer. War es richtig von ihm gewesen, den Befehl, die Bogenschützen zu verlegen, zu widerrufen?
    Der Bote, den er losgeschickt hatte, kam zurück zum Befehlsstand galoppiert. Einer von Lans Hohen Gardisten begleitete ihn; der Mann hielt sich den Arm, in dem ein Pfeil mit schwarzer Befriedung steckte. »Eine riesige Streitmacht Schattengezücht!«, verkündete der Bote. »Sie kommt aus dem Osten! Dai Shan, Ihr hattet recht!«
    Sie wussten, dass sie diesen Weg nehmen müssen, dachte Lan. Sie können unmöglich einfach bemerkt haben, dass wir uns dort eine Blöße geben, nicht, wo dieser Hügel ihre Sicht versperrt. Das geschah zu schnell. Man muss es dem Schatten gesagt haben, oder er wusste, womit er rechnen muss. Er blickte Agelmar an.
    »Unmöglich!«, rief Agelmar. »Was hat das zu bedeuten? Warum haben die Kundschafter das nicht bemerkt?«
    »Lord Agelmar«, erwiderte einer seiner Befehlshaber. »Ihr habt die Späher im Osten zurückgeschickt, um den Fluss zu erkunden, erinnert Ihr Euch nicht? Sie sollten für uns die Stelle für den Übergang überprüfen. Ihr sagtet, die Bogenschützen würden …« Der Mann wurde blass. »Die Bogenschützen!«
    »Die Bogenschützen sind noch auf ihrem Posten«, sagte Lan und erhob sich. »Ich will, dass die Frontlinien sich zurückziehen. Zieht die Saldaeaner vom Kampf ab; sie sollen sich bereithalten, den Fußsoldaten dabei zu helfen, sich vom Kampfgeschehen zu lösen. Zieht die Asha’man zurück. Wir brauchen Wegetore.«
    »Lord Mandragoran«, sagte Agelmar. »Diese neue Entwicklung können wir uns zunutze machen. Wenn wir uns auseinanderziehen und sie dann zwischen uns zerschmettern, können wir …«
    »Ihr seid von Euren Pflichten entbunden, Lord Agelmar«, sagte Lan, ohne den Mann anzusehen. »Und leider muss ich darauf bestehen, dass Ihr unter Bewachung steht, bis ich herausgefunden habe, was passiert ist.«
    Im Befehlszelt wurde es ganz still, als sich jeder Bote, Helfer und Offizier Lan zuwandte.
    »Also wirklich, Lan«, protestierte Agelmar. »Das klingt ja beinahe so, als ließet Ihr mich verhaften.«
    »Das tue ich auch«, sagte Lan und gab den Hohen Gardisten einen Wink. Sie betraten das Zelt und nahmen Aufstellung, damit niemand entkommen konnte. Einige von Agelmars Männern griffen nach den Waffen, aber die meisten wirkten bloß verwirrt und legten nur die Hände auf die Schwertgriffe.
    »Das ist ungeheuerlich!«, rief Agelmar. »Seid kein Narr. Das ist nicht der Augenblick …«
    »Was soll ich Eurer Meinung nach tun?«, brüllte Lan. »Euch diese Armee in Grund und Boden führen lassen? Uns dem Schatten ausliefern? Warum tut Ihr das? Warum? «
    »Eure Vorgehensweise ist übertrieben«, erwiderte der Lord und beherrschte sich mit offensichtlicher Anstrengung. »Was denkt Ihr Euch nur dabei? Licht!«
    »Warum habt Ihr die Bogenschützen von den östlichen Hügeln abgezogen?«
    »Weil ich sie andernorts brauchte!«
    »Und das ergibt einen Sinn?«, verlangte Lan zu wissen. »Habt Ihr mir nicht gesagt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, diese Flanke zu beschützen?«
    »Ich …«
    »Ihr habt auch die Kundschafter von dieser Position abgezogen. Warum?«
    »Sie … Ich …« Agelmar hob die Hand an die Stirn und sah verwirrt aus. Er schaute auf den Schlachtplan am Boden, und seine Augen weiteten sich.
    »Was stimmt mit Euch nicht, Agelmar?«, fragte Lan drängend.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte der Mann. Er blinzelte, starrte die Karte zu seinen Füßen an. Dann zeichnete sich Entsetzen auf seinen Zügen ab; er riss die Augen auf, öffnete den Mund. »O Licht! Was habe ich getan?«
    »Gebt meine Befehle weiter!«, sagte Lan zu seiner Hohen Garde. »Bringt Lord Baldhere ins Befehlszelt. Und Königin Ethenielle und König

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