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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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umbringt, aber trotzdem. Sie waren die Ersten, die ihm als Dem, Der Mit Der Morgendämmerung Kommt, huldigten, und sie sind ihm ohne Zögern aus der Wüste hierhergefolgt. Und dann bedrohte er sie. Er ist so hart wie kalter Stahl.«
    »Das war keine Drohung, Egwene. Er ist ein König, was du oder er selbst oder sonst jemand auch sagen mag, und ein König oder eine Königin muss Gerechtigkeit walten lassen, ohne Feinde zu fürchten oder Freunden einen Gefallen zu tun. Wer so handelt, der muss hart sein. Mutter gegenüber erscheint mir manchmal die Stadtmauer noch weich.«
    »Aber er muss nicht gleich so hochfahrend sein«, sagte Egwene verbindlich. »Nynaeve sagte, ich solle ihn daran erinnern, dass auch er nur ein Mann sei. Ich habe nur noch keine Gelegenheit dazu gefunden.«
    »Sicher muss er sich selbst sagen, dass er nur ein Mann ist. Aber er hat ein Recht darauf, zu erwarten, dass man ihm gehorcht.« Elaynes Stimme klang irgendwie rauchig und vielleicht ein klein wenig stolz, als sie das sagte. Dann blickte sie an sich hinunter, und ihr Gesicht lief puterrot an. Mit einem Mal hatte ihr grünes Abendkleid einen hochgeschlossenen Spitzenkragen. »Glaubst du nicht auch, dass man das leicht mit Arroganz verwechseln kann?«, fragte sie mit erstickter Stimme.
    »Er ist so überheblich wie ein Schwein im Erbsenacker.« Egwene verlagerte ihr Gewicht auf dem Bett. Sie hatte es als hart in Erinnerung, doch die dünne Matratze war immer noch weicher als das, worauf sie im Zelt geschlafen hatte. Sie wollte nicht von Rand reden. »Bist du sicher, dass diese Auseinandersetzung nicht noch mehr Probleme nach sich ziehen wird?« Eine offene Fehde mit dieser Latelle würde das Weiterziehen nicht gerade vereinfachen.
    »Ich glaube nicht. Latelle war lediglich auf Nynaeve wütend, weil sie nicht mehr alle ungebundenen Männer in der Truppe für sich hatte und wählen konnte. Manche Frauen denken eben so. Aludra bleibt gewöhnlich für sich, und Cerandin hätte sich nicht einmal getraut, von allein einen der Männer anzusprechen, bevor ich ihr ein wenig Selbstvertrauen eingab. Clarine ist mit Petra verheiratet. Aber Nynaeve hat nun allen klargemacht, dass sie jedem Mann eins überbraten wird, der auch nur daran denkt, mit ihr zu flirten, und außerdem hat sie sich bei Latelle entschuldigt. Also kann man hoffen, dass die Sache somit erledigt ist.«
    »Sie hat sich entschuldigt ?«
    Die andere nickte. Sie schien genauso erstaunt darüber wie Egwene. »Ich glaubte wohl, sie würde Streit mit Luca anfangen, als er ihr sagte, sie müsse sich entschuldigen – er glaubt übrigens, ihre Einschränkung gelte ihm gegenüber nicht  –, aber sie hat es getan, nachdem sie eine Stunde lang herumgeknurrt hatte. Hat immer wieder etwas von dir gemurmelt.« Sie zögerte und sah Egwene von der Seite her an. »Hast du ihr bei eurem letzten Treffen irgendetwas gesagt? Sie ist seither … so anders … und manchmal führt sie Selbstgespräche. Sie streitet sich mit sich selber. Und aus dem wenigen, was ich verstehen kann, schließe ich, dass es um dich geht.«
    »Ich habe nur gesagt, was gesagt werden musste.« Also hatte die Wirkung dessen, was sich zwischen ihnen ergeben hatte, doch angehalten. Oder Nynaeve staute ihre ganze Wut für ihr nächstes Zusammentreffen auf. Jedenfalls nahm sie die Launen dieser Frau nicht mehr in Kauf, besonders jetzt, da sie wusste, dass es nicht sein musste. »Richte ihr von mir aus, dass sie zu alt dafür ist, um sich mit einer anderen zu balgen. Wenn sie das noch einmal macht, werde ich ein wenig ernstere Worte mit ihr zu reden haben. Richte ihr das bitte wörtlich aus. Es wird ihr sonst schlecht ergehen.« Daran sollte Nynaeve bis zum nächsten Mal kauen. Entweder wurde sie lammfromm … oder Egwene würde ihre Drohung in die Tat umsetzen müssen. Nynaeve war vielleicht stärker, was den Gebrauch der Macht betraf, wenn sie gerade in der Lage war, sie zu benützen, aber hier war Egwene die Stärkere. Wie auch immer, sie war jedenfalls langsam der Wutanfälle Nynaeves überdrüssig.
    »Ich werde es ausrichten«, sagte Elayne. »Du hast dich aber auch geändert. An dir scheint etwas von Rands Haltung hängenzubleiben.«
    Egwene brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was Elayne damit meinte. Und dazu auch noch dieses süffisante Lächeln! »Rede keinen Unsinn!«
    Elayne lachte schallend und umarmte sie wieder. »O Egwene, eines Tages bist du die Amyrlin und ich Königin von Andor.«
    »Falls es dann noch eine Burg

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