Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
genug Licht, um Ebens gerötetes Gesicht zu sehen und zu erkennen, wie fest Fedwin die Zähne zusammenbiss. Vielleicht waren sie keine Jungen mehr, aber sie waren dennoch erst fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Jonan hatte die Augenbrauen so weit gesenkt, dass sie seine Wangen zu berühren schienen. Zumindest hatte niemand erneut Saidin ergriffen. Noch nicht.
    Er wollte zuerst zu den drei Männern hinübergehen, erhob aber dann stattdessen nur seine Stimme. Sollten sie es doch alle hören. »Wenn ich die Torheiten der Töchter des Speers verkrafte, könnt ihr es auch.«
    Wenn überhaupt eine Reaktion erkennbar war, vertiefte sich Ebens Gesichtsröte noch. Jonan brummte. Sie alle entboten Rand einen Gruß, indem sie die Faust an die Brust legten, und wandten sich dann einander zu. Jonan sagte leise etwas, während er zu den Töchtern des Speers schaute, und Fedwin und Eben lachten. Als sie zum ersten Mal Töchter des Speers gesehen hatten, waren sie im Zweifel gewesen, ob sie diese fremdartigen Wesen, über die sie nur gelesen hatten, anstarren oder lieber davonlaufen sollten, bevor die mörderischen Aiel der Geschichten sie töteten. Kaum etwas anderes konnte sie mehr erschrecken. Sie mussten die Angst von Neuem lernen.
    Die Töchter des Speers sahen Rand an und verständigten sich jetzt in der Zeichensprache, wobei sie manchmal leise lachten. Sie waren sich vielleicht der Asha’man bewusst, aber da Töchter des Speers Töchter des Speers waren – wie Aiel Aiel waren –, machte das Risiko den Spott noch reizvoller. In den Geschichten führte niemand jemals ein solch verwickeltes Leben.
    Sobald Nerilea mit der Nachricht zurückkehrte, sie habe Bashere und Bael gefunden und der Clanhäuptling führe die Aiel hier in Caemlyn an, nahm Rand seinen Schwertgürtel ab, und Fedwin tat es ihm gleich. Jalani holte einen großen Lederbeutel für die Schwerter und das Drachenszepter hervor, den sie hielt, als wären die Schwerter Giftschlangen. Rand zog einen mit einer Kapuze versehenen Umhang über, den Corana ihm gereicht hatte, und hielt die Handgelenke auf dem Rücken verschränkt, die Sulin dann, angespannt vor sich hin murmelnd, mit einem Strick zusammenband.
    »Das ist Unsinn. Sogar Feuchtländer würden es als Unsinn bezeichnen.«
    Er bemühte sich, nicht zusammenzuzucken. Sie war kräftig und setzte ihre ganze Kraft auch ein. »Ihr seid zu oft vor uns davongelaufen, Rand al’Thor. Ihr passt nicht auf Euch auf.« Sie betrachtete ihn als etwa gleichaltrigen Bruder, der aber manchmal unverantwortlich handelte.
    Fedwin blickte finster drein, während seine Handgelenke ebenfalls zusammengebunden wurden, obwohl ihn zu fesseln die Tochter des Speers kaum Mühe kostete. Jonan und Eben sahen mit zutiefst gerunzelter Stirn zu. Ihnen gefiel dieser Plan ebenso wenig wie Sulin. Und sie verstanden ihn ebenso wenig. Aber der Wiedergeborene Drache musste keine Erklärungen abgeben, und der Car’a’carn tat es selten. Aber alle schwiegen. Eine Waffe beschwerte sich nicht.
    Als Sulin vor Rand trat, sah sie ihm ins Gesicht und hielt dann den Atem an. »Das haben sie Euch angetan«, sagte sie sanft und griff nach dem schweren Dolch an ihrem Gürtel. Vielleicht nur etwas mehr als ein Fuß langer Stahl, fast ein Kurzschwert, aber das würde einer Aiel gegenüber nur ein Narr äußern.
    »Zieht die Kapuze hoch«, befahl ihr Rand rau. »Alles hängt davon ab, dass mich niemand erkennt, bevor ich Bael und Bashere erreicht habe.« Sie zögerte und sah ihm in die Augen. »Ich sagte, zieht sie hoch«, grollte er. Sulin könnte die meisten Männer mit bloßen Händen töten, aber ihre Finger gingen sehr sanft zu Werke, als sie die Kapuze um sein Gesicht zurechtzog.
    Dann zog Jalani ihm die Kapuze lachend bis über die Augen. »Jetzt könnt Ihr sicher sein, dass Euch niemand erkennen wird, Rand al’Thor. Ihr müsst darauf vertrauen, dass wir Eure Schritte lenken.« Mehrere Töchter des Speers lachten.
    Er erstarrte und hätte fast Saidin ergriffen. Fast. Lews Therin brummte in der Ferne. Rand zwang sich, ruhig zu atmen. Es herrschte keine völlige Dunkelheit. Er konnte unter dem Rand seiner Kapuze Mondlicht sehen. Dennoch stolperte er, als Sulin und Enaila seine Arme nahmen und ihn vorwärtsführten.
    »Ich dachte, Ihr wärt alt genug, besser laufen zu können«, murmelte Enaila mit gespielter Überraschung, Sulins Hand bewegte sich. Es dauerte einen Moment, bis er erkannte, dass sie seinen Arm streichelte.
    Er konnte nur sehen, was

Weitere Kostenlose Bücher