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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verspreche Euch, dass Ihr auf den Wiedergeborenen Drachen zumarschiert.« Zumindest am Anfang.
    Paitar schüttelte den kahlen Kopf. »Ihr wollt, dass wir Andor betreten? Elayne Sedai, oder soll ich Euch jetzt Lady Elayne nennen? Ich wünsche Euch allen Segen des Lichts, was Euren Anspruch auf die Krone Andors betrifft, aber es geht nicht so weit, dass ich Euch meine Männer für Euren Kampf gebe.«
    »Elayne Sedai und Lady Elayne sind ein und dieselbe Person«, verkündete sie. »Ich bitte Euch nicht, für mich zu kämpfen. Tatsächlich hoffe ich von ganzem Herzen, dass Ihr Andor ohne einen Zwischenfall durchqueren könnt.« Sie hob den silbernen Weinpokal und benetzte nur die Lippen mit der Flüssigkeit, ohne zu trinken. Vorsicht blitzte in dem Behüterbund auf und Elayne musste lachen. Aviendha betrachtete sie aus den Augenwinkeln und runzelte die Stirn. Selbst in diesem Augenblick passten sie auf die werdende Mutter auf.
    »Ich freue mich, dass das jemand amüsant findet«, sagte Ethenielle trocken. »Versucht wie ein Südländer zu denken, Paitar. Hier spielt man das Spiel der Häuser, und ich glaube, sie ist darin sehr geschickt. Ich schätze, das sollte sie auch; man hat mir erzählt, dass die Aes Sedai Daes Dae’mar erfunden haben.«
    »Denkt an die Taktik, Paitar.« Easar musterte Elayne mit einem schmalen Lächeln. »Wir rücken wie Invasoren auf Caemlyn vor, jeder Andoraner wird es so sehen. Hier mag der Winter sehr mild sein, aber wir werden für die Strecke trotzdem Wochen brauchen. Wenn wir angekommen sind, wird sie genügend der andoranischen Häuser gegen uns vereint haben. Und damit wird sie auch genug auf ihrer Seite haben, um den Löwenthron besteigen zu können. Zumindest werden ihr ausreichend viele die Treue geschworen haben, dass keiner mehr in der Lage sein wird, ihr lange standhalten zu können.« Tenobia rutschte stirnrunzelnd auf ihrem Stuhl herum und richtete die Röcke, aber als sie den Blick erneut auf Elayne richtete, lag ein Respekt darin, der zuvor nicht da gewesen war.
    »Und wenn wir Caemlyn erreichen, Elayne Sedai, werdet Ihr uns mittels Verhandlungen dazu bringen, Andor ohne eine Schlacht zu verlassen«, sagte Ethenielle. Es klang nicht ganz wie eine Frage, aber fast. »Wirklich schlau.«
    »Wenn alles so funktioniert, wie sie es geplant hat«, sagte Easar, und sein Lächeln verblasste. Er streckte die Hand aus und der alte Soldat gab ihm einen Pokal. »Aber das tun Schlachten nur selten, selbst solche, bei denen kein Tropfen Blut vergossen wird.«
    »Ich möchte wirklich, dass kein Blut vergossen wird«, sagte Elayne. Licht, es musste gelingen, oder sie hatte ihr Land nicht wie beabsichtigt vor dem Bürgerkrieg gerettet, sondern es in etwas viel Schlimmeres gestürzt. »Ich werde alles dafür tun, damit es so abläuft. Ich erwarte von Euch, dass Ihr das Gleiche tut.«
    »Wisst Ihr auch zufällig, wo mein Onkel Davram ist, Elayne Sedai?«, fragte Tenobia plötzlich. »Davram Bashere? Ich möchte mit ihm genauso gern sprechen wie mit dem Wiedergeborenen Drachen.«
    »Lord Davram hält sich nicht weit von Caemlyn auf, Tenobia. Ich kann Euch aber nicht versprechen, dass er bei Eurer Ankunft noch da sein wird. Das heißt, falls Ihr zustimmt.« Elayne zwang sich zu ruhigen Atemzügen, um ihre Anspannung zu verbergen. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Sie war ziemlich sicher, dass sie nach Süden ziehen würden, aber ohne eine Vereinbarung würde es zu Blutvergießen kommen.
    Einen langen Augenblick herrschte Stille im Zelt, nur das Knistern der Kohlefeuer war zu hören. Ethenielle tauschte mit den beiden Männern Blicke aus.
    »Solange ich meinen Onkel zu Gesicht bekomme«, sagte Tenobia erregt, »stimme ich zu.«
    »Bei meiner Ehre, ich stimme zu«, sagte Easar entschieden, und Paitar sagte beinahe gleichzeitig: »Beim Licht, ich stimme zu.«
    »Dann gilt das für uns alle«, hauchte Ethenielle. »Und jetzt müsst Ihr Euren Teil dazu beitragen, Elayne Sedai. Wo finden wir den Wiedergeborenen Drachen?«
    Ein Schauder durchfuhr Elayne, und sie vermochte nicht zu sagen, ob es Aufregung oder Furcht war. Sie hatte erreicht, weswegen sie gekommen war, war die Gefahr für sich und Andor eingegangen, und nur die Zeit würde zeigen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie antwortete ohne zu zögern. »Wie ich euch bereits sagte, kenne ich den genauen Ort nicht. Aber eine Suche in Murandy dürfte erfolgreich sein.« Das war die Wahrheit, obwohl es ein Erfolg für sie und nicht

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