Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
tat er nicht.
    »Cassandra, hast du unsere Vergangenheit vergessen?« Noch immer hielt er ihre Handgelenke fest. »Ich habe dir gesagt, nie wieder.«
    Sie schürzte die perfekt geschminkten Lippen und sah ihn schmollend unter halb gesenkten Lidern an. »Hast du mir diese eine kleine Indiskretion noch immer nicht verziehen?«
    Er lachte. »Ich vermute, dass er nicht der Einzige war, sondern nur der Einzige, mit dem ich dich erwischt habe«, sagte er. »Und es hat nichts mit Verzeihen zu tun.«
    Sie zuckte die Schultern, aber ihr Gleichmut war nur gespielt. Sie ertrug es nicht, wenn ihr etwas abgeschlagen wurde. »Mag sein. Aber ich bin nun mal eine Frau mit großem sexuellem Appetit«, sagte sie in scharfem Ton. »Was kann ich dafür, wenn ein Mann allein mich nicht befriedigen kann?«
    »Wie typisch für dich, Cassandra«, entgegnete Max lächelnd. »Wenn du deinen Willen nicht bekommst, beleidigst du lieber dein Gegenüber, als die Niederlage gnädig hinzunehmen.«
    Sie zog eine ihrer schön geschwungenen Brauen hoch. »Was für eine Niederlage? Ich brauche dich nicht, Max. Ich habe Männer in ganz London, die nur auf die Einladung in mein Bett warten. Ich dachte nur, du würdest dich vielleicht daran erinnern wollen, wie es mit einer richtigen Frau war. Anders als mit diesem kleinen Ding, mit dem du jetzt zusammen bist. Sie ist doch wirklich ziemlich unscheinbar, nicht wahr?« Sie inspizierte ihre Fingernägel, aber Max konnte sehen, wie ihr die Röte in die blassen Wangen stieg. Cassandra war wütend.
    »Ganz und gar nicht. Ich finde Sabine sehr schön, ja, sogar exotisch«, sagte Max. Er hätte das auch nur sagen können, um Cassandra zu ärgern, aber es war ihm völlig ernst mit dieser Antwort. Für ihn gab es keine schönere Frau als Sabine. Und Cassandra konnte es auch sehen. Jeder konnte das. Sabine war ... faszinierend. Die zum Leben erwachte Mona Lisa, mit ihrer olivfarbenen Haut und einem Gesicht, das nur die Götter selbst ihr geschenkt haben konnten.
    »Das Alter hat deinen Geschmack in Bezug auf Frauen nicht gerade verfeinert, Max«, sagte Cassandra bitter. »Du hättest mich heute Nacht haben können.« Sie sah ihn vielsagend an und ließ langsam den Blick über seinen Körper gleiten. »Deine Kutsche wird morgen in aller Frühe bereitstehen. Noch vor dem Frühstück«, fügte sie dann kühl hinzu.
    »Vielen Dank, Cassandra.«
    Sabine blieb abrupt stehen, als Cassandra, nur mit einem fast durchsichtigen roten Negligé bekleidet, aus Max' Zimmer kam. Sie schenkte Sabine ein boshaftes Lächeln und wischte sich dann demonstrativ über die Mund.
    »Er gehört ganz Ihnen«, säuselte sie, als sie vorbeiging.
    Sabine wollte auf dem Absatz kehrtmachen, aber Max musste Cassandra gehört haben, denn er kam aus seinem Zimmer. »Warte«, sagte er zu Sabine. »Es war nicht so, wie es vielleicht aussieht.«
    Sabine wandte sich um und sah Cassandra nach, die hinter einer Ecke des Korridors verschwand. »Es interessiert mich nicht, mit wem du Beziehungen hast. Ich habe nichts von dir verlangt und will auch nichts von dir.« Sie wusste, dass ihr Ton sehr ruppig klang, aber sie tat nichts, um ihn zu mäßigen. Eine Zeile aus Shakespeares Hamlet kam ihr in den Sinn: »Die Lady protestiert zu viel.«
    Max seufzte, und für einen kurzen Moment schlich sich Müdigkeit in seine Augen, aber genauso schnell verschwand sie wieder. »Was wolltest du? Brauchst du etwas?«, fragte er.
    »Ich wollte nur noch einmal mit dir über den Dolch reden.«
    »Das dachte ich mir. Komm herein«, forderte er sie auf.
    Sie versuchte, nicht darauf zu achten, dass sein Hemd offen war und den Blick auf seine muskulöse Brust freigab. Sie sah sie nicht zum ersten Mal, bekam aber immer noch einen trockenen Mund und einen leeren Kopf beim Anblick dieser beeindruckenden Muskeln. Als sie in Max' Zimmer waren und er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sagte sie zunächst mal nichts.
    Aber sie drehte sich um und ertappte sich dabei, dass ihr Blick geradewegs zu dem großen Himmelbett im Zimmer ging. Es war unberührt, nicht einmal ein Kissen war von seinem Platz verrutscht. Es lagen auch keine in der Hitze der Leidenschaft vergessenen Kleider auf dem Boden. Vielleicht hatte Max die Wahrheit gesagt. Aber Sabine hatte auch genug gesehen, um zu wissen, dass Cassandra eine Frau war, die gewohnt war zu bekommen, was sie wollte. Und seit Neuestem schien es so, als wolle sie Max Barrett. Wobei Sabine ihr ganz sicher nicht im Wege stehen

Weitere Kostenlose Bücher