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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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erhob.
    »Wünschen Sie Chefarztbehandlung, Einzel- oder Zweibettzimmer?« Die Frau von der Patientenaufnahme sah ihn fragend an.
    Tom überlegte einen Moment. »Einzelzimmer unbedingt«, antwortete er nach einem Moment. »Chefarzt muss nicht sein.«
    Vor seinem geistigen Auge versuchte er zu konstruieren, was noch alles auf ihn zukommen konnte und welche Vorkehrungen dafür
     hilfreich waren. Dabei kam er zu dem beunruhigenden Schluss, dass es sich bei dieser Sache wie in der Quantenphysik verhielt:
     Alles war möglich, und nichts war geregelt.
    »Wenn Sie mir jetzt noch die Telefonnummer von Frau Schreyber oder einem anderen Angehörigen geben könnten, der für uns immer
     erreichbar ist?«
    Tom musste erst den Speicher seines Mobiltelefons befragen. Hannahs Nummer wusste er nicht auswendig. Der Anflug eines schlechten
     Gewissens beschlich ihn. Durfte er sie überhaupt in so eine Sache hineinziehen? Insgeheim hoffte er, dass nicht allzu große
     Schwierigkeiten auf sie zu kommen würden. Jedoch – realistisch betrachtet, deutete sich ein Chaos ungeahnten Ausmaßes an.
    Kurz darauf wurde er angewiesen, in einem Wartezimmer Platz zu nehmen, um die Untersuchungsergebnisse der Ärzte abzuwarten.
    Die große Uhr über der Tür zeigte 21 Uhr 15. Er dachte an Hannah und den Jungen. Es blieb abzuwarten, ob der Kleine irgendeinen
     Aufschluss darüber geben konnte, welchem genauen Winkel von Raum und Zeit die beiden entsprungen waren.
    Plötzlich entdeckte Tom das Aquarium draußen vor dem Warteraum. Ein paar mittelgroße Welse hatten sich an einer der algenverschmierten
     Scheiben festgesaugt, und drei, vier rundliche Fische durchquerten gelangweilt die heruntergekommene Unterwasserlandschaft.
     Ein spontanes Mitgefühl mit diesen verwahrlosten Kreaturen stellte sich bei ihm ein. Ihr Anblick warf in ihm einmal mehr die
     Frage auf, wer oder was es wohl zu verantworten hatte, an welchen Platz im Universum man gestellt wurde.
    |263| Einen Moment später erschien eine attraktive, blonde Ärztin im Türrahmen. Zur Begrüßung streckte sie ihm ihre feingliedrige
     Hand entgegen.
    »Stevendahl«, sagte er und unterstrich seine Vorstellung mit einem festen Händedruck.
    »Tut mir leid, wenn Sie warten mussten«, sagte sie mit einer warmen Stimme. »Aber heute Abend ist hier die Hölle los. In Spangdahlem
     ist irgendwas in die Luft geflogen. Angeblich auf einem Forschungsgelände der Amerikaner. Seltsamerweise haben wir keinen
     einzigen Patienten von dort bekommen, dafür aber um so mehr verschreckte Anwohner mit Schocksymptomen, die dachten, der Krieg
     sei ausgebrochen.«
    Tom vermied es, der Ärztin ins Gesicht zu sehen.
    »Sagen Sie bloß, Sie haben nichts davon mitbekommen?«
    »Doch, doch«, beeilte er sich zu sagen.
    »Hat der Unfall Ihres Schwagers etwas mit dieser Geschichte zutun?«
    »Nein«, sagte Tom, bemüht darum, ihrem Blick nicht noch einmal auszuweichen. »Er ist von der Leiter gefallen, bei Renovierungsarbeiten
     in seiner Wohnung.«
    In kurzen Worten erklärte ihm die Ärztin, dass bei dem eingelieferten Verletzten den Röntgenbildern nach zu urteilen nichts
     gebrochen war. Beiläufig blätterte sie in der frisch angelegten Krankenakte und entnahm ein gelbes Formularblatt.
    »Ach … was ich noch wissen müsste, hat er eine Tetanusimpfung?«
    Tetanusimpfung? Mit Sicherheit nicht!
, dachte Tom. Energisch schüttelte er den Kopf. Die Ärztin sah ihn erstaunt an. »Irgendwelche bekannten Allergien?«
    »Nein«, antwortete Tom rasch. »Nicht das ich wüsste.«
    Mit einem verständnisvollen Lächeln schaute sie von der Karteikarte auf. »Gut. Die Impfung müssen wir unbedingt nachholen.
     Unterrichten Sie seine Frau, dass wir ihre Zustimmung nicht abwarten können. Im Augenblick trage ich die Verantwortung, und
     ein Wundstarrkrampf wäre das letzte, was er gebrauchen könnte.« Dann blickte sie erneut auf und sah ihn fast mitleidig an.
     »Tja, das Problem ist, dass er immer noch nicht aufgewacht ist, und ich kann im Augenblick leider |264| keine Prognose geben, wie lange seine Bewusstlosigkeit noch andauern wird. Morgen sieht vielleicht alles schon besser aus.
     Vermutlich hat er nur eine starke Gehirnerschütterung.«
    Die Ärztin machte eine kurze Pause, in der sie kopfschüttelnd auf einen Stapel bläulicher Aufnahmen blickte. »Um eventuelle
     innere Verletzungen komplett auszuschließen, haben wir eine Kernspintomographie vorgenommen. Leider hat die Anlage komplett
     verrückt gespielt. Die Bilder

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