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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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taugen höchstens für den Müll«, sagte sie nachdenklich. »Das Gerät geht morgen in Reparatur.
     Ich werde nachher noch eine Computertomographie nachschieben, um sicher zu gehen, dass uns bei den Röntgenaufnahmen nichts
     entgangen ist.«
    »Selbstverständlich …«, erwiderte Tom zögernd. Der Kernspintomograph versetzte die Wasserstoffkerne des Körpers in ein starkes
     Magnetfeld. Gewisse Ähnlichkeiten zum Synchronisationsmechanismus der Forschungsanlage waren durchaus vorhanden. In Testreihen
     hatte sich herausgestellt, dass die Atome eines transferierten pflanzlichen Organismus Stunden benötigten, um wieder im gewohnten
     Takt zu schwingen. Somit hatte sich bestätigt, dass es in dieser Hinsicht, wie erwartet, zwischen menschlichen und pflanzlichen
     Zellstrukturen keinerlei Unterschiede gab, was die Auswirkung der Experimente betraf. Toms Kopf war plötzlich leer, und er
     verspürte ein dringendes Bedürfnis nach Ruhe.
    Die Ärztin bemerkte seine Erschöpfung und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, als sie ihn hinausbegleitete. »Wird schon
     werden«, sagte sie lächelnd. Sagen Sie der Ehefrau des Patienten, dass wir uns spätestens morgen bei ihr melden werden.«
    Tom verließ das Krankenhaus durch den vorderen Ausgang. Es hatte aufgehört zu regnen. Gierig sog er die kalte, feuchte Herbstluft
     ein. Heute war Samstag der 13. – es hätte fraglos ein Freitag sein können.
     
    Hannah berührte den am Boden liegenden Jungen ganz leicht an der Schulter, als befürchtete sie eine weitere unvorhergesehene
     Attacke. Vorher hatte sie sichergestellt, dass der Dolch wirklich an das andere Ende des Zimmers geschlittert war. Schließlich
     fasste sie allen Mut zusammen und streichelte Matthäus über die blonden Locken, während er immer noch wie erstarrt am Boden
     lag.
    |265| Auch die Kleidung des Jungen war überaus seltsam. Eine braune Leinentunika mit langen Ärmeln trug er und darüber eine wollene,
     braungraue, gestrickte Weste sowie eine dunkelbraune Hose aus dickem Wollstoff. Die Füße steckten in kurzen, hellbraunen Stiefeln
     aus handschuhweichem Leder, deren Schaft auf Höhe der Knöchel eine Handbreit umgeschlagen war.
    Falls Toms Aussagen zutrafen und der Junge tatsächlich dem Mittelalter entstammte, war es da ein Wunder, dass er mit Angst
     und Abwehr reagierte? Angesichts dieser Umstände, dachte Hannah, war es keine Frage, dass sie und Tom dem Jungen wie zwei
     rücksichtslose Barbaren erscheinen mussten, die sich an seinem bewusstlosen Bruder, Vater, Onkel oder was auch immer vergriffen
     und dafür gesorgt hatten, dass man ihn ohne Erklärung abtransportieren ließ. Darüber hinaus musste die neue Umgebung dem Jungen
     extrem fremd und bedrohlich erscheinen.
    Bei all diesen Überlegungen zog sich ihr Herz zusammen, und sie hätte den Jungen am liebsten an sich gedrückt, um ihn zu trösten.
     Möglicherweise jedoch machte sie damit alles nur noch schlimmer.
    Zunächst löschte sie die elektrische Beleuchtung. Zwischenzeitlich hatte Matthäus seine Neugierde wohl doch nicht bezwingen
     können, denn als sie ihm ihre Aufmerksamkeit erneut zuwandte, sah sie, dass er seinen Kopf leicht angehoben hatte und sie
     aus seinen Augenwinkeln heraus beobachtete. Als sich ihre Blicke versehentlich trafen, schnellte sein Gesicht wieder in Richtung
     Fußboden und verdüsterte sich.
    Hannah setzte sich neben den Jungen aufs Parkett und wartete einfach ab. Offensichtlich fand er ihr Verhalten so merkwürdig,
     dass er nach ungefähr fünf Minuten den Kopf erneut anhob und sie verwundert anschaute. Sie versuchte sich an einem aufmunternden
     Lächeln und hob fragend die Brauen.
    Er lächelte zwar nicht zurück, fand aber den Mut, sich aufzurichten und sich ihr in gebührendem Abstand gegenüberzusetzen.
     Seine Beine hielt er angewinkelt, wobei er seine Knie fest umklammerte.
    Hannah rückte vorsichtig ein Stück näher und streckte zaghaft ihre Hand nach ihm aus. Mühsam kramte sie drei Semester Mittelhochdeutsch
     aus ihren hinterletzten Hirnwindungen hervor und versuchte |266| sich angestrengt an die Syntax des Satzaufbaus im Hochmittelalter zu erinnern.
    »Ich haiße Hannah. Willekummen in mieneme huuse, Matthäus!«
    Er sagte nichts, wandte aber seinen Blick nicht ab.
    »Ferstahestu mich?« Sie ließ nicht locker und blickte ihn aufmunternd an.
    Er nickte abwesend. »Ir sît vil schœne«, flüsterte er plötzlich mit einer Miene, die Bewunderung ausdrückte.
    Hannah schluckte gerührt. Ein

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