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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Unglückstag möglicherweise ein erfolgreicher
     Transfer eines oder zweier Menschen aus dem beginnenden 14. Jahrhundert in die Jetztzeit gelungen ist, bleibt die Frage, wo
     ist diese Person oder wo sind diese Personen – möglicherweise waren es zwei – verblieben? Nach den Spuren, die wir vom Feld
     aus verfolgt haben, könnte es sein, dass ihm oder ihnen die Flucht in eine für sie unbekannte Umgebung |287| gelungen ist. Da der oder die Personen offenbar verletzt sind, haben wir eine Suchaktion eingeleitet, die von Sicherheitskräften
     der NSA geleitet wird und verständlicherweise höchster Geheimhaltung unterliegt. Leider kann ich Ihnen augenblicklich keine
     weiteren Anhaltspunkte zum Verlauf der aktuellen Ermittlungen geben. Ich werde Sie jedoch auf dem Laufenden halten. Ich danke
     Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Im Raum war es still. Jeder schien die Ausführungen von Karen Baxter irgendwie verarbeiten zu müssen. Tom war übel, er hatte
     nicht erwartet, dass man bereits soviel herausgefunden hatte. Damit wurde ihre Lage noch viel prekärer. Außerdem hatte er
     das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen
    »Colonel Pelham«, ergriff Hagen nun das Wort, »Sie haben noch eine Frage?«
    Der dunkelhäutige Colonel, dessen Vorfahren aus New Orleans stammten, erhob sich von seinem Stuhl und steuerte auf Hagens
     Schreibtisch zu. In seiner nachtblauen Uniform voller Abzeichen und Ehrungen baute er sich wie ein Racheengel, der eine gewichtige
     Botschaft zu verkünden hat, vor Tom und Paul auf.
    »Mister Stevendahl, Mister Colbach. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Indizien gegen Sie sprechen. Die Tatsache, dass
     Sie nicht zum militärischen Personal gehören, kann ich nur bedauern, denn dann wäre ich ohne weiteres in der Lage, Sie vorläufig
     unter Arrest zu stellen. So bleibt mir nur die Möglichkeit, Ihre sofortige Suspendierung auszusprechen. Und das mindestens
     so lange, bis die Angelegenheit als abgeschlossen betrachtet werden darf. Ihre Zugangsberechtigungscodes werden gelöscht,
     und Sie sind aufgefordert, sich vom Forschungsgelände grundsätzlich fern zu halten, solange Ihre Suspendierung besteht. Das
     gilt nicht für weitere Befragungen, die hier auf der Air Base stattfinden werden und für die Sie sich uneingeschränkt bereitzuhalten
     haben.
    Ich brauche nicht zu betonen, dass Sie weiterhin zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet sind. Sollte es Ihnen in den Sinn
     kommen, einen Rechtsbeistand einzuschalten, was ich angesichts der drohenden Schadensersatzforderungen, die auf Sie zukommen
     könnten, für durchaus empfehlenswert erachte, so weise ich darauf hin, dass Sie |288| sich verpflichtet haben, ausschließlich Anwälte der amerikanischen Streitkräfte mit Ihrer Vertretung zu beauftragen.«
    Tom entging nicht die Genugtuung in Hagens Blick, dennoch raffte er sich zu einer Entgegnung auf. »Ich denke, das letzte Wort
     gebührt immer den Angeklagten«, sagte er mit beißender Ironie in der Stimme.
    »Ich würde mich freuen, Stevendahl, wenn Sie etwas Brauchbares zu Ihrer Entlastung vorbringen könnten.« Scheinheilig lächelnd
     erhob sich Hagen von seinem Thron und kam um den antiken Schreibtisch herum. »Es ist mir vollkommen unverständlich, wie Sie
     es fertig bringen konnten, in so eklatanter Weise gegen die Bestimmungen zu verstoßen.«
    »Sie wissen ziemlich genau, dass weder Paul noch ich die Programmierung manipuliert haben«, erwiderte Tom wütend. »Und ich
     kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr es mich verwundert, dass Sie uns so bereitwillig zur Schlachtbank führen.« Er streifte
     Pelham mit einem verächtlichen Blick. »Ihnen, mein lieber Colonel, will ich nicht verdenken, dass Sie uns verdächtigen. Erstens
     kennen wir uns kaum, und zweitens spreche ich Ihnen jegliches Beurteilungsvermögen ab, was die komplexen technischen Zusammenhänge
     der einzelnen Versuchsreihen betrifft.« Mit funkelndem Blick wandte Tom sich erneut an den Professor. »Kollege Hagen allerdings
     war bereits während des Studiums mein Mentor, und ich hatte eigentlich vermutet, dass er nicht nur meine zuverlässige Arbeitsweise,
     sondern auch meine Integrität zu schätzen weiß. Spätestens seit heute ist mir klar, dass sich nicht nur meine Arbeit, sondern
     auch meine Menschenkenntnis außerhalb allgemein verlässlicher, physikalischer Gesetze bewegt.«

18
    Sonntag, 14. 11. 2004 – Die Johanniter
    Nur langsam kam Gero zu sich und blinzelte in ein gleißend helles Licht. Rasende

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