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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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darauf im Bad.
    Matthäus kam nicht zum Frühstück. Hannah stellte ihm eine Schüssel mit weich gekochtem Haferbrei ans Bett, den sie mit Honig
     gesüßt hatte, und ein großes Glas Apfelsaft. Zärtlich streichelte sie ihm übers Haar, während er noch schlief.
    Gero war leise hinzugetreten. Seine Augen nahmen einen weichen Ausdruck an, als er sie anlächelte. »Du wärst ihm eine gute
     Mutter«, bemerkte er mit belegter Stimme. Dann räusperte er sich unvermittelt. »Wir sollten zum Frühessen hinuntergehen, damit
     er seine Ruhe hat.«
    Als es kurz darauf am Hauseingang läutete, fuhr Hannah so heftig zusammen, dass sie ihren Tee auf dem Esstisch verschüttete.
    Gero sah überrascht auf. »Erwartest du jemanden?«
    Tom!
War ihr nächster Gedanke, doch sie sprach ihn nicht aus.
    Dass es sich tatsächlich um Tom handelte, sah sie, nachdem sie die Haustür einen Spalt weit geöffnet hatte.
    »Warum hast du dich nicht angemeldet?«, stieß Hannah überrascht hervor.
    Tom sah sie verständnislos an. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir beschattet und womöglich sogar abgehört werden«, rechtfertigte
     er sich. »Deshalb konnte ich mich nicht früher melden. Ich dachte, du wärst erleichtert, mich zu sehen. Stattdessen behandelst
     du mich wie einen Staubsaugervertreter ohne Termin.« Seine Stimme klang ärgerlich.
    »Und? Was willst du hier? Oder hast du eine Möglichkeit gefunden, die beiden in ihre Zeit zurückzubringen?« Hannah sah ihn
     hoffnungsvoll an.
    |374| Tom schüttelte den Kopf. »Ich wollte sehen, wie es dir geht und was unser Besuch treibt. Schließlich konnte ich mich bisher
     noch nicht vorstellen. Ich habe meinen Kollegen Paul mitgebracht. Er hängt in der Sache ebenso drin wie ich. Willst du uns
     nicht hineinlassen?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie und zuckte entschuldigend mit den Schultern, während sie einen Schritt zur Seite trat. »Wie
     siehst du denn aus?« Erst jetzt bemerkte sie Toms seltsamen Aufzug. Dem viel zu kurzen, silbergrauen Overall, den er trug,
     fehlten gut fünfzehn Zentimeter Hosenbein.
    »Um überhaupt hierher kommen zu können, mussten wir unsere Verfolger in Gestalt der National Security Agency überlisten«,
     erwiderte Tom ungehalten.
    »Pauls Bruder war so nett, uns seinen Geschäftswagen und seine Arbeitskleidung zu borgen.«
    Mehr beiläufig stellte Tom seinen luxemburgischen Kollegen vor. In dem hellgrauen, grotesk wirkenden Overall mit der Aufschrift
Colbach – Transports Luxembourgeois
sah der drahtige Rotfuchs nicht weniger komisch aus, zumal er im Gegensatz zu Tom regelrecht darin versank.
    »Mein Name ist Paul«, sagte er artig, während er Hannah die rechte Hand reichte und ihr aus grünblauen Augen freundlich zuzwinkerte.
     
    »Sag ich’s doch«, brummte Agent Jack Tanner vor sich hin. »Der alte Jack lässt sich nicht so leicht in die Irre führen.« Fast
     hätte er den Kopf in die Hofeinfahrt gesteckt, als er mit seinem silberfarbenen Mercedes C 200 an dem perfekt restaurierten
     Bauernhäuschen vorbeifuhr, in dem Stevendahl und Colbach soeben verschwunden waren.
    »Check die Adresse, Mike«, befahl Jack seinem Begleiter, während er seinen Dienstwagen wenige hundert Meter weiter in einen
     Waldweg lenkte.
    Agent Mike Tapleton tippte ein paar Angaben in den Bordcomputer, der eine Verbindung in die Dateien des örtlichen Einwohnermeldeamtes
     herstellte.
    »Hannah Schreyber, geboren … 1972 in Koblenz. Wohnhaft in … Binsfeld seit August 2002. Bis August 2002 wohnhaft in Bonn, Maxstraße
     …«
    |375| »Moment mal«, warf Jack ein und schob sich einen weiteren Kaugummi zwischen die Zähne. »Ist das nicht die Adresse von Stevendahl?«
    »Du hast Recht«, antwortete Mike und schaute seinen Fahrer überrascht an.
    »Sieht ganz danach aus, als hätten die beiden eine Weile zusammengelebt.«
    »Eine Weile?«, entgegnete Jack Tanner, während er auf den Computerbildschirm spähte. »Vier Jahre sind für mich ein halbes
     Leben. Kein Mensch lebt solange mit derselben Frau zusammen. Es sei denn, die beiden hatten das, was man eine ernsthafte Verbindung
     nennt. – C1 an Zentrale«, schnarrte er in das Bordmikrofon. »Sagt den Jungs, die sollen sich bereithalten, hier wird’s spannend.
     Stevendahl ist bei seiner Ex-Freundin. Luftlinie acht Kilometer südwestlich von der Anlage entfernt. Sie könnte demnach als
     Komplizin in Frage kommen.«
    »Sollen wir ein Zugriffsteam fertig machen?«, kam es aus dem Lautsprecher.
    »Noch haben wir nichts, was wir

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