Das Rätsel der Templer - Roman
Beraterstab des amerikanischen Präsidenten als neue organisatorische
Leitung vor.
In einem anschließenden Bericht ging General Lafour darauf ein, dass nach Auswertung von Hagens Laptopdateien zweifelsfrei
feststand, dass es der Professor selbst gewesen war, der den Hauptrechner manipuliert hatte, und Toms und Pauls Unschuld somit
bewiesen werden konnte.
»Wir haben uns im Anschluss an unsere Untersuchungen die Freiheit genommen, Hagens geheimnisvollen Informanten, einen promovierten
Architekten aus dem Libanon, einer neutralen Befragung zu unterziehen«, erklärte General Lafour mit einem merkwürdigen Lächeln.
»Es hat uns ein wenig Überzeugungsarbeit und ein paar US-Dollar gekostet, bis er bereit war, unserem Ruf zu folgen. Leider
gab sein Wissen nicht das, was wir erwartet hatten. Er konnte lediglich bestätigen, dass er bei Grabungsarbeiten in der Nähe
des ehemaligen Hauptquartiers der Templer in Jerusalem mehrmals rätselhafte Pergamente gefunden hatte, die er ausnahmslos
seinem Freund Dietmar Hagen übersandte. Was der Professor damit angestellt hat, ist ihm nicht bekannt. Wir konnten die Pergamente
inzwischen sicherstellen. Sie sind in einer uns unbekannten Sprache geschrieben und mindestens achthundert Jahre alt. Ihre
Übersetzung hat Professor Hagen offenbar in die Lage versetzt, die uns bekannte Anlage zu bauen.«
Lafour räusperte sich kurz und nahm einen Schluck Mineralwasser, bevor er in die gebannten Gesichter der übrigen Anwesenden
schaute. »Ich gebe das Wort an Professor Hertzberg weiter. Er kann uns vielleicht erklären, wie ein solches Phänomen möglich
ist.«
Hertzberg erhob sich kurz von seinem Stuhl und verbeugte sich höflich, bevor er zur Sache kam.
»Haben Sie eine Vorstellung davon«, begann er, »was es bedeutet, |535| wenn man den Templern nachweisen könnte, dass sie Kontakt zu einer weit entfernten Zukunft hatten?«
»Was heißt hier könnte?«, erwiderte Tom. »Waren die beiden, die ich bei meiner Freundin untergebracht habe, nicht Beweis genug,
dass es sich so verhalten hat?«
»Verstehen sie mich nicht falsch«, antwortete Hertzberg ruhig. »Bis jetzt habe ich noch keine Anhaltspunkte, die beweisen,
dass Ihr Ritter und sein kleiner Begleiter wirklich der angegebenen Zeit entstammen noch dafür, dass sie tatsächlich zum Orden
der Templer gehörten. Geschweige denn, dass sie Eingeweihte eines solch gigantischen Geheimnisses waren.« Hertzberg räusperte
sich verlegen, als er Toms ungeduldigen Blick wahrnahm.
»Aber es ist unzweifelhaft, dass der Ritter und sein Knappe der Vergangenheit entstammen«, widersprach Tom. »Und der Templer
wusste, dass sich der Server in der Kanalisation von Heisterbach befand, und er wusste, wie man ihn in Gang setzt, indem er
etwas gesungen hat, das mir leider entfallen ist.«
»Dann schlage ich vor«, erhob der amerikanische Botschafter das Wort und warf Tom und Hertzberg einen forschenden Blick zu,
»dass Sie ab sofort alles unternehmen, um endlich Licht in die Angelegenheit zu bringen. Sie sollten sämtliche unerklärlichen
Phänomene der Vergangenheit beleuchten und sie auf mögliche Zusammenhänge mit eventuell stattgefundenen Zeitreisen untersuchen.«
»Vielleicht sollten wir zunächst einmal das Umfeld des vermeintlichen Ritters untersuchen«, schlug Hertzberg vor. »Vier Tage
dürften ausreichen, um sich in den Archiven von Troyes und Paris umzuschauen und eine Bestandsaufnahme der Überreste im heutigen
Bar-sur-Aube zu machen.« Sein Blick ruhte auf Tom. »Mr. Stevendahl, wir müssen uns nochmals eingehend unterhalten, und Sie
sagen mir alles, was sie über den Mann wissen.«
»Ich werde dem Professor so schnell wie möglich ein entsprechendes Team zur Verfügung stellen«, erklärte General Lafour mit
lauter Stimme, während er dem Botschafter willfährig zunickte.
»Es wäre schön«, erwiderte der Botschafter daraufhin, »wenn wir dem Präsidenten bis spätestens kommenden Donnerstag ein erstes
Ergebnis unterbreiten könnten.«
|536| »Versprechen kann ich nichts.« Hertzberg erhob sich von seinem Stuhl, dabei legte er eine Hand auf Toms Schulter. Der Historiker
schien es für einen Moment zu genießen, dass er sich mit dem fast zwei Meter großen Wissenschaftler auf Augenhöhe befand.
»Aber gemeinsam werden wir das Kind schon schaukeln«, sagte er und zwinkerte Tom zu.
»Gut«, schloss der Botschafter. »In Anbetracht der Tatsache, dass das Pentagon dringend auf einen
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