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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Himmelbett mit einem grünen Brokatbaldachin. Hannah widerstand ihrem ersten
     Impuls, sich einfach auf die Matratze fallen zu lassen, und begnügte sich damit, sorgsam über die Tagesdecke aus dem gleichfarbigen,
     kostbarem Brokatstoff zu streichen.
    »Kommt, Jungfer«, sagte die Dienerin und legte ihre knochigen, kalten Finger um Hannahs Handgelenk, »Eure Bettstatt liegt
     am anderen Ende des Flures.«
    Ohne lange darüber nachzudenken, entzog Hannah der Magd ihre Hand und warf Gero einen flehentlichen Blick zu. »In Teufels
     Namen, lass mich jetzt bloß nicht allein«, entfuhr es ihr. In ihrer Angst, von den Männern getrennt werden zu können, hatte
     sie weder auf ihre neuhochdeutsche Sprache noch auf das Wort »Teufel« geachtet, das auch für einen Zuhörer aus dem 14. Jahrhundert
     gut verständlich war.
    »Lass es gut sein, Weib«, sagte Gero zu der verdutzten Leibeigenen. »Wir werden gemeinsam in dieser Kammer übernachten. Die
     Jungfer schläft im Bett, und für uns Männer und den Jungen bringst du ein paar Strohmatratzen und Decken dazu.«
    Die Frau, die ihren Blick offenbar nicht von Hannah zu lösen vermochte, nickte zögernd, bevor sie sich umdrehte und ging.
    Kurz darauf betrat ein ebenso schlicht gekleideter Mann das Zimmer. Nach einer devoten Verbeugung, bei der er tunlichst vermied,
     den Umstehenden in die Augen zu schauen, ging er ohne ein Wort zu einem mannshohen Kamin, der eine ganze Zimmerwand einnahm,
     und kniete nieder. Mit einem brennenden Kienspan entzündete er im Nu die bereits aufgeschichteten, mächtigen Buchenholzscheite.
     Nachdem der Diener so lautlos verschwunden war, wie er erschienen war, wurde es unter dem knisternden Feuer schnell warm und
     heimelig.
    Während Gero und Anselm sich ihrer Mäntel entledigten, schaute Hannah an sich herunter. Allmählich wurde ihr bewusst, wo der
     metallische Geruch herrührte, den sie die ganze Zeit wahrgenommen hatte. Gero, der ihren Blicken gefolgt war, nahm ihr den
     blutbesudelten Mantel ab und warf ihn ohne ein Wort ins Feuer.
    »Ich besorg’ dir einen neuen Überwurf«, sagte Gero mit einem Lächeln des Bedauerns.
    Anselm, der voller Faszination die Umgebung studiert hatte, trat |529| überrascht zurück, als der Mantel endlich Feuer fing und lodernd aufflammte.
    Als der Diener wenig später zurückkehrte und eine Kerze auf einem Eisenfuß entfachte, rümpfte auch er die Nase, sagte jedoch
     nichts. Ein weiterer Bediensteter trug ein üppig bestücktes Tablett herein, mit einem in Scheiben geschnittenen Laib Brot,
     einem großen Stück Weichkäse und einem irdenen Krug, der mindestens drei Liter Weißwein fasste. Zusammen mit vier Steingutbechern
     stellte er alles auf einem Tischchen ab. Nachdem beide Männer wieder gegangen waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten,
     nahm Matthäus ein Stück Brot und ließ sich auf einem Schaffell nieder, das direkt vor dem wärmenden Feuer lag. Während er
     vor sich hin kaute, blickte er versonnen in die Flammen.
    Gero, der ansonsten großen Wert auf die entsprechenden Tischgebete und anständige Manieren legte, verzichtete darauf, den
     Jungen zu rügen.
    Schwere Schritte im Flur ließen Anselm aufhorchen. Matthäus schreckte von seinem Platz hoch, als ein heftiges Pochen die massive
     Eichenholztür erzittern ließ.
    »Ja«, erwiderte Gero laut. Ein bärtiger Mann mit kurz geschnittenem, braunem Haar, gekleidet in einen Wappenrock des Erzbischofs
     von Trier, betrat die Stube und nahm vor Gero Haltung an.
    Anselm entging nicht, dass der vollschlanke Kerl mit Kettenhemd, Messer, Schwert und Kampfhammer bis an die Zähne gerüstet
     war.
    »Der Herr von Eltz bittet Euch, edler Herr, bei der Ergreifung des Räubergesindels behilflich zu sein. Wir sind zum Abmarsch
     unten im Hofe versammelt. Wenn Ihr Euer Schwert gürten und mir folgen wollt.«
    »Ich komme mit«, sagte Anselm, ohne zu überlegen.
    Der Soldat schien seine Anwesenheit erst jetzt zu bemerken und sah ihn irritiert an.
    »Lass es gut sein, Anselm«, entgegnete Gero auf Altfranzösisch, offenbar damit der Soldat ihn nicht verstand. »Du besitzt
     weder eine Waffe noch eine passende Rüstung, und einer muss bei Hannah bleiben. Wir können sie unmöglich mit Mattes hier alleine
     zurücklassen.«
    »Aber …« Anselm wollte nicht nachgeben, obwohl ihm vor Aufregung die Knie zitterten.
    »Kein aber«, sagte Gero ruhig. »Ich denke nicht, dass du so etwas |530| schon einmal mitgemacht hast. Es ist stockfinster. Sie jagen mit

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