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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Altfranzösisch hervor, und Arnaud, dessen Miene sich
     bei Geros Worten verfinstert hatte, brach abermals in schallendes Gelächter aus. Stefano, der ganz in der Nähe beschäftigt
     war, sah auf, und ein Strahlen ging über sein Gesicht. Irgendwie schienen die geretteten Templer wieder ins Leben zurückzufinden
     und zu begreifen, wie viel Glück sie gehabt hatten.
    Plötzlich kehrte Johan im gestreckten Galopp zurück. »Man hat uns entdeckt!« rief er, während er von seinem Pferd sprang.
    »Sie haben Struan getötet«, rief er voller Zorn und Bitterkeit.
    |709| »Was redest du da?« Gero eilte ihm entgegen und packte ihn fest bei den Schultern.
    Johan konnte sich nicht länger beherrschen. Tränen liefen über sein Gesicht, immer wieder schüttelte er ungläubig den Kopf.
     »Die Truppen Chinons sind im Anmarsch. Ich habe sie gesehen, auf der Straße hierher. Eine zweite Gruppe ist auf dem Weg zurück
     in die Stadt. Ich habe mit ansehen müssen, wie Struan leblos über dem Rücken eines ihrer Pferde baumelte. Er war blutüberströmt,
     und weder seine Hände noch seine Füße waren gebunden. Das kann nur bedeuten, dass er tot ist!«
    »Das kann nicht sein!« rief Arnaud aus. »Der Schotte würde sich niemals erwischen lassen, und woher sollten sie wissen, dass
     er zu uns gehört?«
    »Guy des Gislingham befindet sich auf der Festung«, widersprach Johan. »Hast du das schon vergessen? Wenn er Struan zu Gesicht
     bekommt, ob tot oder lebendig, wird er wissen, dass wir es waren, die euch befreit haben!«
    »Wir müssen die Frauen und den Jungen in Sicherheit bringen«, warf Gero geistesgegenwärtig ein und sah sich suchend um, bis
     er Anselm entdeckte. »Ich möchte, dass du zwei Pferde nimmst und dich mit den Frauen und Matthäus hinunter ins Dorf begibst.
     Von dort aus reitet ihr ostwärts Richtung Sazilly. Ihr müsst es schaffen, die Vienne zu überqueren, damit Euch die Hunde nicht
     aufspüren.«
    D’Our war hinzugetreten und hob gebieterisch die Hand. »Ihr müsst ihnen das Haupt mit auf den Weg geben«, sagte er zu Gero,
     wobei er ihm fest in die Augen sah. »Sie müssen versuchen, über Tours und Troyes in die deutschen Lande zu gelangen. Sie sollen
     es Eurem Vater übergeben, damit er es verbirgt. Es ist unsere einzige Chance, es vor Philipps Zugriff zu schützen.«
    »Vielleicht ist es möglich, dass ihr uns folgen könnt«, gab Anselm zu bedenken. »Ich will mir nicht vorstellen, allein mit
     zwei Frauen und einem Kind im Jahr 1307 durch halb Europa zu reisen.«
    D’Ours graue Wolfsaugen fixierten ihn. »Hört zu, mein fremdländischer Freund«, sagte er tonlos, »unsere Aussichten, zu entkommen
     sind gleich null. Sie werden uns töten, sobald sie uns erwischen.« Er hatte franzisch gesprochen, um Hannah nicht zu beunruhigen,
     die |710| direkt neben Anselm stand und von der er wusste, dass sie die Muttersprache der Templer nicht beherrschte.
    »Geht zur Breydenburg«, fügte Gero auf Mittelhochdeutsch hinzu. »Mein Vater wird sich um alles kümmern.« Er ergriff Hannahs
     Hand und lächelte schwach. »Ihr müsst das Weite suchen, bevor die Truppen des Königs eure Fährte aufnehmen können«, sagte
     er leise zu ihr.
    Freya hatte zu weinen begonnen. Hannah legte ihr tröstend einen Arm um die Schultern. »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte
     sie und schaute Gero, der immer noch dicht neben ihr stand, beunruhigt an.
    »Es bedeutet, dass ihr leben werdet«, entgegnete er mit gedämpfter Stimme, »aber nur, wenn wir uns rechtzeitig trennen.«
    Hannah löste sich von Freya und sah ihn ungläubig an. »Nein«, stieß sie hervor. »Du kannst uns unmöglich alleine ziehen lassen.
     Wir kennen uns hier überhaupt nicht aus. Glaubst du wirklich, es gibt einen Grund für mich, in diesem Chaos weiterzuleben,
     wenn du nicht mehr bei mir bist?«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich heran. »Es gibt einen Grund«, sagte
     er leise und blickte zu Matthäus hin, der verloren und vor Angst ganz starr am Wagen stand. »Lass mich nicht im Stich, und
     steh dem Jungen bei. Wir werden nachkommen, sobald es uns möglich ist.« Ohne auf den Komtur zu achten, küsste er sie. »Ich
     liebe dich, was immer auch geschehen wird«, hauchte er atemlos. »Vergiss das nie!«
    Wie betäubt blieb Hannah zurück, während Gero sein Schwert gürtete.
    Anselm legte unsicher das ihm zugewiesene Kettenhemd an. Ein paar Schritte neben ihm verabschiedeten sich Johan und

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