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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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nur Johan ihn verstehen konnte. »Was den Auftrag des Alten betrifft, so werde ich dich und Struan beizeiten einweihen,
     wenn wir am Ort unserer Bestimmung angelangt sind. Vorher bringe ich den Jungen zu den |90| Zisterziensern nach Hemmenrode. Später begeben wir uns weiter an den Rhein nach Brysich, um von dort aus Meister Alban zu
     warnen.«
    Schweigend ritten sie weiter.
    In Ville-sur-Terre schlugen ihnen erneut Rauchschwaden entgegen. Auch hier hatten die Schergen des Königs das kleine Ordenshaus
     sowie dessen Scheune und Stallungen niedergebrannt. Dabei drängte sich Gero unwillkürlich der Gedanke an Bruder Theobald und
     die anderen Brüder auf, die ihm in den Wald des Orients gefolgt waren. Gero schickte ein Gebet zur heiligen Jungfrau, dass
     sie alle Brüder des Tempels in dieser Nacht und in allernächster Zeit beschützen möge, unabhängig davon, wie verheerend ihre
     Lage war.
    Wegen möglicher umherschwadronierender Soldaten waren sie gezwungen, Soulaines-Dhuys zu umgehen, und tauchten hinter Anglus
     erneut in ein Bachtal ein, das Gero von zahlreichen Erkundungsritten her kannte.
    Struan, der mit seinem Rappen dicht hinter Gero her ritt, räusperte sich. »Ich schlage vor, dass wir zunächst einmal überlegen,
     wo wir unser erstes Lager aufschlagen, damit wir rasten können.«
    »Wäre es nicht besser, die Nacht hindurch zu reiten?« Das Bedürfnis, sich so schnell wie möglich vom Ort des Geschehens zu
     entfernen, war aus Johans Stimme deutlich heraus zu hören.
    »Wir haben Vollmond. Da macht es keinen großen Unterschied, ob wir bei Tag oder Nacht reiten«, antwortete Gero. »Im Gegenteil,
     Philipp von Franzien wird seinen Angriff nicht umsonst bei Vollmond geplant haben. Seine Schergen können uns in der Stille
     der Nacht und bei gutem Licht besser ausmachen als am Tag.«
    »Dann sollten wir bald einen sicheren Schlafplatz finden«, bemerkte Struan leise. »Schon allein wegen der wilden Tiere«, fügte
     er erklärend hinzu. »Bei Vollmond sind nicht nur Wolfsrudel unterwegs. Auch Luchse und Dachse befinden sich auf der Pirsch.«
    Es waren weder Soldaten noch Dachse und Wölfe, die Struan Angst einjagten. Gero hatte längst begriffen, dass ihn die Sorge
     um das Mädchen trieb. Einer Frau, die wachsendes Leben in sich trug, konnten die Strapazen eines Ritts von mehr als fünf Stunden
     durchaus gefährlich werden.
    »Absitzen!«, befahl Gero mit gedämpfter Stimme, als sie eine kleine |91| Lichtung inmitten eines Buchenwaldes erreichten. Abgesehen vom Plätschern des Wassers, den üblichen Geräuschen des nächtlichen
     Waldes und dem fernen Heulen eines Wolfes war nichts Auffälliges zu vernehmen. Nachdem er sicher sein konnte, dass weit und
     breit niemand lagerte, gab er das Kommando zum Rasten.
    Bruder Guy bekam die Anweisung Reisig zu sammeln.
    Obwohl es vielleicht nicht klug war, ein Feuer zu entfachen, blieb Gero nichts anderes übrig, weil Struans schwangere Freundin
     vor Kälte schlotterte und dringend etwas Warmes zu trinken benötigte.
    Missmutig entfernte Guy de Gislingham sich ein Stück von den Kameraden und begann im Halbdunkel zwischen den Bäumen dürre
     Äste und Reisig aufzusammeln. Dabei beschlich ihn das ungute Gefühl, jederzeit von Ratten und Schlangen gebissen werden zu
     können. Es war eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, zu solcherlei Hilfsdiensten verdonnert zu werden. Wozu hatte man einen
     Knappen mitgenommen?
    »Hattest du Angst, dass du dir wieder in die Hosen machst, wenn du tiefer in den Wald hineingehst?« Struan beleuchtete Gislinghams
     angespannte Gesichtszüge mit dem brennenden Stumpf einer Fackel.
    »Es kann ja nicht jeder eine Hure sein eigen nennen so wie du, die einem das Händchen hält und den Schwanz …«, raunte Guy
     de Gislingham voller Ärger.
    Kaum war das Wort »Hure« ausgesprochen, warf Struan den brennenden Stecken zu Boden, wo er im feuchten Gras mit einem Zischen
     verlosch. Zeitgleich mit der Äußerung des Wortes »Schwanz« verpasste er Guy einen kräftigen Faustschlag.
    Guy de Gislingham durfte sich glücklich schätzen, dass der Schotte seine metallbeschlagenen Lederhandschuhe bereits in den
     Satteltaschen verstaut hatte. Trotzdem ließen ein herbes Knirschen und ein stöhnender Aufschrei den Rest der Mannschaft zusammenfahren.
    Gero war sofort zur Stelle. »Stru, Gisli, was ist hier los?«, rief er aufgebracht, die Hand am Knauf seines Schwertes.
    Johan eilte mit einer weiteren Fackel heran.
    »Die keltische Sau hat mir

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