Das Raetsel des Pharao
Hunderte hatte.“
„Genau die Frau, die ich suche“, sagte Salem begeistert.
„Cool!“, rief Sabrina. „Endlich werde ich diese lästige Hausarbeit los.“
„Genau.“ Vesta strahlte sie an. „Deine Klugheit gleicht deiner Schönheit, Sabrina.“
Salem nickte ehrfürchtig. „Du musst eine Hellseherin sein, Vesta. Dieser kleine Mann ist genau das, was Sabrina braucht.“
„Ach, ich bin doch nur ein verrücktes altes Tantchen.“ Die Hexe tätschelte zärtlich Sabrinas Wange. „Willst du mitkommen, wenn ich das nächste Mal nach Ägypten gehe? Oder noch besser, wir könnten eine Zeitreise ins alte Ägypten machen, zu den Pharaonen.“ Sie lachte strahlend. „Es würde dir bestimmt gefallen. Für die Kleider könnte ich sterben. Und erst die schönen Perücken mit den goldenen Blumen darin.“
Sabrina griff schnell nach dem Uschebti. „Wahnsinnig gerne. Ich hol nur schnell meine Geldbörse und...“
„Dann gehen wir“, verkündete Vesta und gähnte. „Bald. Aber jetzt bin ich fällig für eine Gesichtsbehandlung, Maniküre, Pediküre, eine Kräuterpackung und ein schönes langes Nickerchen. Ägypten ist faszinierend, aber es ist auch sehr sandig, und die heiße Sonne erschöpft mich.“
„Davon kann ich ein Lied singen“, meinte Salem und gähnte ebenfalls.
„Okay.“ Sabrina stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte der Tante einen Kuss auf die Wange. „Nochmals danke.“
„War mir ein Vergnügen.“ Vesta winkte unbekümmert ab. „Wenn man’s genau nimmt, ist das ganze Leben ein Vergnügen.“
Sie schnippte mit den Fingern, und gemeinsam mit den Bauchtänzerinnen, den Teppichen, dem Elefanten und allen anderen verschwand sie durch die Verandatür in die Spellman-Villa. Sabrina wartete darauf, dass Zelda sich über den Dreck beschweren würde, den sie hereinbrachten, aber nichts dergleichen geschah. Sie seufzte. Zelda war wahrscheinlich immer noch mit ihren Physikbüchern beschäftigt, und so würde es für den Rest des Tages wohl bleiben.
Ein paar Sekunden später hörte Sabrina den Donnerschlag, der das Zeichen dafür war, dass jemand durch die Wäschekammer verschwunden war, die als Durchgang zum Anderen Reich diente.
Tante Vesta war zu ihrem Vergnügungspalast zurückgekehrt.
Gut, Zelda mochte beschäftigt sein, aber zumindest hatte Sabrina einen magischen Weg gefunden, Salem zu füttern.
„Also war der Tag nicht ganz für die Katz“, sagte sie zu der kleinen Tonfigur.
„Wir müssen ihn auf Herz und Nieren prüfen“, drängte Salem. „Ich bin schon halb verhungert.“
„Du bist immer halb verhungert“, sagte Sabrina.
„Das stimmt.“ Salem schlug mit der Pfote nach der Figur. „Aber ich schwöre in Gegenwart dieses Uschebtis, dass ich nie wieder hungrig sein werde.“
„Schätze, dass ich mal mit ihm reden muss“, meinte Sabrina. „Vielleicht können er und ich dir beibringen, dich ein bisschen gesünder zu ernähren.“
Eindringlich schaute sie in die bemalten Augen der Figur. Sie schienen Sabrina lustig anzufunkeln.
„Es könnte doch noch ein super Sommer werden“, sagte sie.
2. Kapitel
Sabrina wollte gerade ins Haus gehen, um dem Uschebti zu zeigen, wo Salems Katzenfutter aufbewahrt wurde, als Tante Zelda ihr von der Verandatür her winkte. Das Physikbuch hielt sie in der rechten Hand, die Brille steckte auf ihrer Nase.
„Sabrina“, sagte sie, ohne von dem Buch aufzuschauen. „Valerie ist da.“
„Komm schon“, meinte Sabrina.
Gemeinsam mit Salem ging sie in die Küche. Valerie stand da und lachte, als Zelda wieder verschwand, mit ihrer Nase immer noch in dem Buch.
„Sabrina!“, sagte sie aufgeregt. „Du errätst es nie. Im Kino läuft ein super Horrorstreifen. Fängt in zwanzig Minuten an. Wenn wir uns beeilen, könnten wir es noch schaffen.“
„Cool!“, rief Sabrina.
„Super“, murmelte Salem so leise, dass nur Sabrina ihn hören konnte. Dann hob er die Augenbrauen und wisperte: „Kann ich mitkommen? Darf ich, hmmm?“
Die Küchenuhr klingelte.
„Hast du irgendwas im Ofen?“ Valerie drehte sich um, weil sie nachschauen wollte.
„Äh, Plätzchen“, sagte Sabrina und deutete verstohlen mit dem Zauberfinger auf den Herd. „Kannst du mal nachsehen, wie weit sie sind?“
„Glaubst du nicht, dass es ein bisschen zu heiß ist zum Backen?“ Valerie öffnete die Ofentür. Der köstliche Duft frisch gebackener Plätzchen erfüllte die Luft.
„Bitte, bitte, bitte“, bettelte Salem.
„Nein“, flüsterte Sabrina. „Sie
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