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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann?«
    »Es sind Fälle, die man sich kaum erklären kann. Sie fallen in den Bereich mysteriös. Wie gesagt, nicht erklärbar. Man hat mir nicht grundlos den Spitznamen Geisterjäger gegeben.«
    »Oh, daher weht der Wind. Du bist so etwas wie ein Psycho-Bulle?«
    Trotz der ernsten Lage musste ich lachen. »Ja, im Prinzip hast du schon Recht. Aber diesen Namen hat mir auch noch keiner gegeben.«
    »Welcher würde dir denn gefallen?«
    »Mich nennt man Geisterjäger.«
    »Auch nicht schlecht.«
    »Sogar sehr öffnend«, sagte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Ich habe für die ausgefallensten Vorgänge Verständnis, und wenn sie noch so weg von der Realität sind. Auf Einzelheiten möchte ich verzichten, aber du kannst mir vertrauen.«
    Sie hatte mich während meiner letzten Worte angeschaut und nickte jetzt. »Ja, John, ich vertraue dir. Das ist bei mir nicht immer so. Ich bin sonst ziemlich abwartend. In diesem Fall aber bleibt mir nichts anderes übrig.«
    »Gut.« Da sie nichts sagte und weiterhin nach draußen schaute, stellte ich die nächste Frage.
    »Kann ich davon ausgehen, dass du mehr über die Ratten weißt?«
    Maxine ließ sich mit der Antwort Zeit. In ihr arbeitete es. Ich wollte jetzt die Wahrheit wissen, denn noch hatten wir Zeit. Oder die Ratten ließen sie uns.
    »Willst du nichts sagen?«
    Sie räusperte sich. »Es ist nicht leicht, John.«
    »Du weißt, womit ich mich beschäftige.«
    »Ja, das stimmt schon.« Sie holte tief Luft, nickte und sagte dann: »Also gut. Ich bin der Meinung, dass diese Tiere keine normalen Ratten sind, auch wenn sie so aussehen.«
    »Sind es gezüchtete?«
    »Auch nicht. Es sind Objekte. Versuchsobjekte. Man hat sie befreit. Nicht weit von hier entfernt gibt es eine Forschungsstation, eine Klinik, wie auch immer. Dort beschäftigt man sich mit Tierversuchen. Ratten sind da auf der Liste ganz oben. Sie werden manipuliert, da werden Gene verändert, und da werden all die Schweinereien gemacht, die nicht nur mir als Tierärztin gegen den Strich gehen, sondern auch allen normal denkenden Menschen. Verstehst du?«
    Ja, ich hatte längst verstanden und hielt mich auch nicht mit einer Antwort zurück. »Ich kann also davon ausgehen, dass die Tiere genetisch verändert wurden?«
    »Ja.«
    »Man machte sie aggressiv. Sie greifen Menschen an, auch wenn sie keinen Hunger verspüren.«
    »Unter anderem.«
    »Was ist noch?«
    Maxine hob die Schultern. Ihr Gesicht zeigte einen gequälten Ausdruck. »Ich weiß es nicht, John. Es ist alles noch in der Schwebe. Ich bin nicht weit genug gekommen. Zudem musste ich sehr vorsichtig sein. Neugierde wird oft bestraft. Es gibt leider Fälle, bei denen sich der Staat nicht gern in die Karten schauen lässt.«
    »Es war also ein staatlicher Betrieb?«
    »Ein halbstaatlicher.«
    »Warum kamen die Tiere frei?«
    »Warum wohl, John?« Max lachte auf. »Freiwillig hat man sie nicht freigelassen. Sie wurden befreit. Es ist jemandem gelungen, in diese Anstalt einzudringen. Und dieser Jemand hat sie aus ihren Käfigen geholt. Ich weiß nicht, ob er an die Folgen gedacht oder nur aus naiver Tierliebe gehandelt hat, aber es ist nun mal geschehen, und die Ratten müssen sich auch vermehrt haben.«
    »Die Nackte«, sagte ich.
    »Bitte?«
    »Die nackte Frau, die ich gesehen habe, muss die Ratten befreit haben.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Nein, das muss sogar so sein, Max. Oder glaubst du, dass die Mitarbeiter es selbst getan haben?«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Eben. Dann muss es die andere Seite gewesen sein. Eine Person, deren Tierliebe überdreht ist. Aber was ist mit dieser Forschungsstätte? Hat man sie geschlossen?«
    Maxine nickte. »Im Moment wird dort nicht gearbeitet. Was nicht heißen soll, dass die Labors in der nahen Zukunft nicht wieder geöffnet werden. Man will erst mal Gras über gewisse Dinge wachsen lassen. Ich habe mich schon zu stark hineingehängt und zu viele Fragen gestellt. Man hat mir brieflich geraten, mich um meine eigene Praxis zu kümmern statt um Projekte, die mich nichts angehen. Jetzt weißt du Bescheid, wie es aussieht und was ich weiß.«
    »Ja, danke.«
    Sie hatte Recht. Ich wusste Bescheid. Aber ich ging auch davon aus, dass sie mir nicht alles gesagt hatte. Da gab es noch einige Lücken. Maxine Wells hatte sich für gewisse Vorgänge sehr interessiert. Irgendwo war ich tief in meinem Innern davon überzeugt, dass ihr die nackte Frau nicht unbekannt war.
    »Worüber denkst du nach, John? Hältst du alles

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