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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Familie. Lorna hatte schon immer eine Beziehung zu Tieren. Wahrscheinlich als Ersatz für einen verlorenen Elternteil.«
    »Eine Beziehung zu Ratten?«
    »Nein, erst später. Ich weiß auch nicht, was geschehen ist. Die Ratten waren plötzlich im Ort. Jeder von uns hat sich vor ihnen gefürchtet, nur Lorna nicht. Für sie waren die Tiere so etwas wie Spielkameraden.«
    »Fanden Sie das nicht ungewöhnlich?«
    »Ja, das war bei allen so, die sie kannten. Aber sie hat sich nicht davon abbringen lassen. Sogar mit in die Wohnung hat sie die Tiere genommen. Sollen ja intelligent sein, was ich sogar glaube. Aber in meiner Wohnung möchte ich sie trotzdem nicht haben.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Der Mann mit der Baseballkappe stellte die nächste Frage. »Dann hat Lorna gesehen, wie die Ratte starb?«
    »Ja. Sie war Zeugin. Ich musste mich wehren. Ich wollte nicht, dass sie mir ins Gesicht beißt.«
    »Klar, kann ich verstehen. Dann sind Sie noch ein Polizist.«
    »Richtig.«
    »Sind Sie wegen der Morde gekommen?«
    »Ist nicht schwer zu erraten.«
    »Ihre Kollegen haben aufgegeben.«
    »Das weiß ich. Aber kann man denn die Taten so einfach im Raum stehen lassen?«
    »Nein, kann man nicht. Aber wollen Sie Ratten verhaften?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Suko. »Nur denke ich in eine andere Richtung. Ich könnte mir vorstellen, dass die Ratten nicht unbedingt nur aus eigenem Antrieb gehandelt haben. Es kann durchaus jemand geben, der sie dazu angestiftet hat.«
    Jetzt waren beide Bewohner sprachlos. Darüber hatten sie noch nie nachgedacht. Suko sah, dass sie ihre Köpfe schüttelten. Frank meinte: »Das ist doch wohl an den Haaren herbeigezogen.«
    »Wir werden sehen. Jedenfalls haben Sie es nicht geschafft, Gateside von den Ratten zu befreien.«
    »Es sind einfach zu viele. Wenn Sie eine töten, dann kommen tausend andere nach. Irgendwo ist ein Rattenloch. Eine Höhle in den Bergen, verstehen Sie?«
    »Das wissen Sie genau?«
    Frank schaute Suko an. »Man erzählt es sich. Aber richtig gesehen hat es noch keiner von uns. Es gab immer wieder Touristen, die dort hingelaufen sind. Vier sind ja tot.«
    »Gut, danke.« Suko räusperte sich. »Und wenn Sie Lorna sehen, dann passen Sie etwas auf sie auf. Ich weiß nicht, ob es gut ist, so nahe bei den Ratten zu sein.«
    »Bestimmt nicht.«
    Für Suko war das Gespräch beendet. Er stieg wieder in seinen Toyota und startete den Motor. Es war auch ein Cruiser. Damit kam er in den Bergen besser voran.
    Er konnte es nicht verhindern und fuhr über den toten Rattenkörper hinweg, während das Licht der Scheinwerfer vor ihm über eine von Ratten leere Straße huschte.
    Den Weg kannte Suko. Er wusste, wann er abbiegen musste, um in die Berge zu gelangen.
    Er hatte den Ausgang des Dorfes noch nicht erreicht, als an der linken Seite plötzlich eine schattenhafte Gestalt auftauchte. Es war Lorna, die am Straßenrand stand, einen Arm erhoben und die Hand drohend zur Faust geballt hatte.
    Suko bremste noch, doch als der Wagen stand, war Lorna schon verschwunden. Sie zu suchen, hatte Suko nicht die Nerven und auch nicht die Zeit. Also fuhr er weiter. Einem unbekannten Ziel und damit den Ratten entgegen...
    ***
    Wir gingen nicht, wir sprangen. Kaum hatten unsere Füße den Boden berührt, schnellten wir wieder hoch und jagten mit langen Sprüngen weiter.
    Maxine war als Erste an der Tür. Der Stoß in den Rücken hatte schon geholfen, und sie schaffte es auch, die Tür aufzureißen, ohne dass sie von einer Ratte angesprungen wäre.
    Das hatte ich noch gesehen, bevor ich mich allein um mich und meine Flucht kümmerte.
    In der Hütte war der Boden an verschiedenen Stellen aufgerissen. Überall befanden sich die verdammten Löcher, die inzwischen zu regelrechten Fallen geworden waren. Ich durfte nicht stolpern oder meinen Fuß darin verhaken, denn dann sah es böse aus.
    So hoffte ich, mit den Sprüngen davonzukommen. Die Ratten waren nicht alle frei, aber diejenigen, die es geschafft hatten, wussten schon, an wen sie sich wandten.
    In mir sahen sie den Feind!
    Sie sprangen mich an.
    Ich lief einfach weiter. Dabei spürte ich, wie sie gegen meinen Körper schlugen. Ich wurde an den Beinen erwischt, aber auch weiter oben an den Hüften. Ich schüttelte sie während des Laufens ab. Den Knüppel hatte ich nicht mitgenommen. In der Eile hatte ich nicht daran gedacht.
    Zum meinem Glück hatte Maxine die Tür nicht wieder zugezogen. Sie stand weit offen und war ein Loch, in das ich hineintauchen

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