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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für übertriebene Spinnerei?«
    »Auf keinen Fall. Ich sehe das schon mit den richtigen Augen. Für mich ist die Gentechnik Fluch und Segen zugleich. Man kann vieles erreichen, aber auch vieles zerstören.«
    »Man zerstört mehr, John. Sie ist manchmal nicht unter Kontrolle zu halten. Es gibt immer wieder Wissenschaftler, die sich nicht an die Regeln halten und ihre eigene Suppe kochen, um groß rauszukommen.«
    »Kanntest du welche?«
    »Nein, nicht persönlich. Was nutzen mir Namen? Die Leute werden alle gedeckt. Es muss schon sehr weit kommen, bis sie angreifbar werden. Und die Presse habe ich nicht eingeschaltet. Das habe ich auch nicht gewagt. Es fehlten mir die großen Beweise. Als es die Toten hier gegeben hat, da hatte ich auch den Eindruck, dass man nicht mit aller Kraft an der Aufklärung gearbeitet hat. Deshalb auch meine Bedenken gegen die Polizisten.«
    »Die kann ich verstehen.«
    Sie fasste nach meiner Hand. »Danke dir.«
    Danach schwiegen wir. Maxine kam mir erleichtert vor. Ob sie mir allerdings alles gesagt hatte, stand in den Sternen. Ich konnte mir vorstellen, dass sie einiges für sich behalten hatte, aber danach wollte ich nicht fragen.
    Außerhalb unseres Wagens hatte sich nicht viel getan. Hin und wieder sahen wir eine Ratte durch das Gras huschen, aber wir als Angriffsziel kamen nicht in Betracht.
    Maxine Wells brach das Schweigen. »Ich habe noch immer die gleiche Frage. Was tun wir?«
    »Nichts.«
    Sie lachte.
    »Ja, es ist zwar kaum zu fassen, aber was sollen wir tun? Wir müssen warten, bis die verdammten Ratten die Initiative ergreifen. Alles andere können wir vergessen.«
    »Einen Angriff?«
    »Zum Beispiel.«
    »Und was ist, wenn wir verschwinden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aussteigen, meinst du? Nein, das würden wir nicht überstehen. Ich kann zwar einige Ratten mit Kugeln töten, aber es sind doch...«, ich stockte für einen Moment. »Soll ich Hunderte sagen?«
    »Ja, das käme wohl hin.«
    »Eben.«
    Maxine griff in die Tasche. Sie holte einen Erdnussriegel mit Schokoüberzug hervor. »Willst du?«
    »Gern.«
    Wir teilten ihn uns und kauten das Zeug langsam. Ich war noch immer davon überzeugt, dass die Ratten nach einem bestimmten Plan handelten. Sie waren nicht nur gekommen, um uns zu belauern, dahinter steckte ein Plan, und der ging nicht allein von ihnen aus.
    Ich hatte den letzten Rest des Riegels soeben geschluckt, als sich einiges änderte. Es war plötzlich vorbei mit der Ruhe. Maxine und ich hatten das Gefühl, dass sich unsere Umgebung verwandelt hatte. Sie war zu einem Teppich oder zu einer wogenden Wasserfläche geworden, die uns völlig eingekesselt hatte. Beide konnten wir nur staunen, wie zahlreich die Ratten waren. Möglicherweise hatten sie noch andere Verstecke verlassen.
    Dann griffen die ersten an!
    Nun ja, ein direkter Angriff auf uns war es nicht. Konnte es auch nicht sein, denn wir saßen innerhalb des Wagens relativ geschützt. Aber in ihren Körpern steckte eine so große Kraft, dass sie mit einem Sprung unseren Wagen erreichten.
    Jedes Mal hörten wir den Aufprall, wenn eine Ratte sich die Motorhaube als Ziel ausgesucht hatte. Sie schlug mit ihrem Körper schwer auf. Wir sahen sie durch die Frontscheibe gut, und ich gestand mir ein, dass es keine normalen Ratten waren. Zumindest nicht von der Größe her.
    Diese hier waren alle übergroß. Manche sahen aufgedunsen aus. Einige hatten einen Buckel. Bei anderen entdeckte ich nässende Geschwüre auf dem Fell und der Haut.
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Ratten gentechnisch verändert worden waren, so hatte ich ihn jetzt gefunden, als ich die Körper aus der Nähe sehen konnte.
    Mehr als zehn Ratten hatten sich die Kühlerschnauze als Sitzplatz ausgesucht. Sie glotzten alle zu uns hin. In einer Reihe, aber trotzdem versetzt, saßen sie da und bewegten sich nicht. Wenn sich etwas bewegte, dann zumindest die Haare an der Schnauze, die leicht zitterten, wenn der Wind sie streichelte.
    Andere Nager liefen nur um unseren Wagen herum und trafen keine Anstalten, an ihm hochzuklettern oder mit Sprüngen zu versuchen, das Dach zu erreichen.
    Ich stieß die Luft aus, die ich längere Zeit angehalten hatte. Das war kein Bild, das mir gefallen konnte. Und ich wusste auch, dass ich sie nicht so einfach verscheuchen könnte.
    »Weißt du, was das zu bedeuten hat?«, fragte Maxine. Sie hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Zu Beginn der Aktion hatte sie starr auf dem Platz gesessen.
    »Das

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