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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier. Ich sah die Umgebung ebenso wie Maxine. Wir sprachen im Moment nicht und schauten nur, ob und wo sich etwas bewegte, denn es war durchaus möglich, dass sich die Ratten zu einem Angriff formierten und ihn dann mit geballter Macht durchführten.
    Noch hatten sie sich nicht richtig dazu entschlossen. Sie wuselten weiterhin über den Boden hinweg. Manche in kleinen Pulks, andere einzeln.
    Gewöhnt hatten wir uns an den Anblick nicht, und wir wussten auch nicht, ob sich einige Tiere schon unter dem Wagen versteckt hielten, trotzdem kehrte bei uns so etwas wie Normalität ein.
    »Was machen wir, John?«, fragte Maxine.
    »Nichts.«
    »Gut gesagt.«
    »Das meine ich auch so. Wir machen nichts, weil wir nichts machen können. Wenn wir nach draußen gehen, ist es vorbei. Darauf warten die verfluchten Biester doch nur. Wir müssen hier bleiben, so Leid es mir auch tut.«
    »Okay.«
    »Hast du Angst?«
    Sie lachte. »Du?«
    »Wohl ist mir nicht.
    »Da sagst du was!«
    Maxine gab mir keine Antwort mehr und schaute sich so gut wie möglich um.
    Sie war erstaunlich ruhig. Es hatte nichts damit zu tun, dass sie eine Frau war, auch Männer drehen ebenso leicht durch, aber bei ihr war es etwas anders.
    Diese Ruhe kam mir auch irgendwie nicht so aufgezwungen vor, sondern eher gespannt. Als wäre sie dabei, auf etwas Bestimmtes zu warten.
    Ich konnte es mir nicht vorstellen und hielt mich auch mit meinen Fragen zurück. Ich wollte, dass sie selbst etwas sagte, aber sie hielt den Mund.
    Der Wagen stand so, dass uns die Sicht auf den Waldrand gestattet war. Er stand dort wie eine Grenze. Es war in der Dunkelheit unmöglich, einzelne Stellen zwischen den Bäumen auszumachen. Für uns sah es so aus, als wären sie zusammengewachsen, und so wirkte der Wald wie eine Wand.
    Die Ratten waren da. Aber sie waren kaum noch zu sehen. Nur hin und wieder sahen wir sie, wenn sie durch das Gras huschten, aber das war auch alles. Auch dann konnten wir ihre Körper nur mehr ahnen, wenn sich das Gras bewegte.
    Ich drehte mich auf dem Sitz, um durch die Rückscheibe zu schauen. Auch hinter meinem Rücken sah ich keine Tiere über den Boden huschen.
    Was tun?
    Warten! Ein verdammtes Warten. Da zogen und dehnten sich die Sekunden, da verlor man den Begriff für Zeit und lauerte immer darauf, dass etwas passierte.
    Es trat nichts ein.
    »Sie wollen uns in Sicherheit wiegen«, sagte Maxine. »Ganz bestimmt sogar. Wenn sie jetzt nichts tun, denken sie, dass wir meinen, sie hätten sich zurückgezogen, aber das stimmt nicht. Sie sind noch da, und sie hecken einen verdammten Plan aus.«
    »Bist du dir denn sicher, dass sie das können?«
    »Das bin ich mir inzwischen.«
    »Dann hältst du sie für intelligent.«
    Maxine runzelte die Stirn. »Das sind sie sowieso. Aber bei ihnen kommt noch etwas anderes hinzu. Sie sind überdurchschnittlich intelligent, wie gezüchtet. Das genau bereitet mir Sorge.«
    »Es hört sich an, als wüsstest du mehr.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ja oder nein?«
    »Ich habe etwas geahnt.«
    »Aha. Und was?«
    »Darüber kann ich nicht reden.«
    »Du willst es nicht.«
    Sie drehte sich zu mir hin. »John, bitte, das musst du verstehen. Nimm es auch nicht persönlich. Ich kenne dich nicht so lange und weiß eigentlich nichts von dir.«
    »Mir ergeht es auch so.«
    »Stimmt. Du bist Polizist, und Polizisten haben...«
    »Ein Brett vor dem Kopf, meinst du?«
    »Nein, das meine ich nicht!«, presste sie hervor. »Aber ihnen fehlt oft die Fantasie. Sie sind durch ihren Job gezwungen, sich an die Gesetze zu halten. Sie können da nicht ausbrechen. Hier sind Menschen umgekommen. Deine Kollegen haben ermittelt, John, und es ist nichts dabei auf den Tisch gelegt worden.«
    »Das ist mir bekannt. Aber jetzt bin ich hier.« Sie wollte schon reden, doch ich war schneller. »Sag nicht, dass ich auch nur ein Polizist bin. Das stimmt zwar, aber meine Firma hätte bestimmt keinen normalen Beamten hoch nach Schottland geschickt, das musst du mir schon glauben.«
    »Aber du bist nicht unnormal«, bemerkte Maxine leicht spöttisch.
    »So sehe ich mich auch nicht. Sagen wir so. Ich bin ein Spezialist.«
    »Hört sich schon besser an.«
    Ich wusste, dass sie auf eine Erklärung wartete, und hielt damit auch nicht hinter dem Berg. »Ich bin jemand, der immer dort eingreift, wo die normalen Methoden nicht fruchten. Dementsprechend sehen auch meine Fälle aus.«
    »Sind das die sogenannten unlösbaren?«
    »Nein, die sind es nicht.«
    »Was

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