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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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liebsten. Sie sehen in einer konstitutionellen Monarchie viele Vorteile.“
    „Ihr meint in einem Marionettenkönig?“
    „Ja. Genau das meine ich – und nun haben wir genug Zeit mit unnützen Diskussionen verschwendet, findet Ihr nicht auch? Eure Gäste warten darauf, Euch begrüßen zu dürfen.“
    Harald ließ die Schultern hängen und wandte den Blick ab, als er die offene Verachtung in den Augen Blays’ las.
    „Also schön. Sieht so aus, als hätte ich in diesem Spiel kein Mitspracherecht.“
    Dann zuckten beide zusammen, als das Portal aufflog und Julia in den Vorraum stürmte. Sie knallte mit einem lauten Fluch die Flügeltüren hinter sich zu und schoss Harald und dem verblüfften Landgrafen einen zornigen Blick zu.
    „Ach“, sagte Harald hastig. „Kann ich dich einen Augenblick sprechen?“
    Julia zuckte griesgrämig die Achseln. „Wenn es sein muss!“ Sie verschränkte die Arme, lehnte sich gegen das Wandpaneel und blickte finster zu Boden.
    Harald wandte sich wieder an Landgraf Blays. „Ich bin in wenigen Minuten bei Eurem kleinen Fest. Mein Wort darauf.“
    Blays fixierte Julia und bedachte Harald mit einem mitleidigen Lächeln. „Natürlich, Hoheit, ich verstehe. Darf ich Euch zu Eurer bevorstehenden Hochzeit beglückwünschen? Unsere Freunde warten, Hoheit. In wenigen Minuten.“
    Er verbeugte sich vor Harald und der Prinzessin und verließ den Vorraum. Harald sah Julia an und runzelte besorgt die Stirn. Ihr Kopf war gesenkt, und ihr Blick verriet stille Trauer. Ihre Gedrücktheit ging Harald irgendwie zu Herzen. Seit er sie kannte, hatte sie nie aufgegeben. Aber nun schien alle Kraft, mit der sie sich gegen die Welt gestemmt hatte, von ihr gewichen zu sein. Er trat zu ihr.
    „Julia, was ist los?“
    „Nichts.“
    „Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt.“
    „Nicht stimmen? Was soll denn nicht stimmen? In zwei Wochen heirate ich einen Mann, der eines Tages König sein wird.“
    Harald zögerte. Er wusste, dass er sie für sich gewinnen konnte, wenn er jetzt das Richtige sagte. Aber ein falsches Wort, und er hatte für immer verloren. Es erstaunte ihn, wie viel ihm daran gelegen war, sie nicht zu verlieren.
    „Wenn wir verheiratet sind, wird alles anders zwischen uns. Ich weiß, wie viel Rupert dir bedeutet hat, aber du wirst darüber hinwegkommen. Was immer geschah, ich bin überzeugt, er starb tapfer und ehrenvoll, und sobald der Kampf gegen den Düsterwald vorbei ist, werde ich mit einer Schar tüchtiger Männer den Wald durchkämmen, bis wir wissen, was ihm zugestoßen ist, und dann werden wir gemeinsam so furchtbare Rache nehmen, dass man im Waldland noch in hundert Jahren davon spricht!“
    „Danke“, flüsterte Julia. „Das würde mir gefallen.“
    „Er ist tot.“
    „Ja. Das ist er.“ Julia blickte Harald niedergeschlagen an. „Das weiß ich seit einer halben Ewigkeit, aber ich wollte es nicht glauben. Lange hatte ich gehofft, gegen alle Vernunft, aber das ist nun vorbei. Nicht nach all der Zeit. Keine Hoffnung … ich hätte ihn begleiten sollen, Harald, ich hätte ihn begleiten sollen!“
    Harald nahm sie in die Arme. Sie versteifte sich und lehnte dann ermattet den Kopf an seine Schulter.
    „Wenn du ihn begleitet hättest, wärst du jetzt wahrscheinlich auch tot“, sagte Harald. „Das wusste er, und deshalb nahm er dich nicht mit.“
    „Ich weiß, aber das ist kein Trost. Ich war nicht da, um an seiner Seite zu kämpfen, und jetzt ist er tot. Rupert ist tot. Jedesmal, wenn ich das denke, spüre ich einen Schmerz, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen.“
    „Das verstehe ich. Aber du wirst ihn vergessen, sobald wir vermählt sind.“
    Es waren die die falschen Worte, und Harald wusste es im gleichen Augenblick, da er sie ausgesprochen hatte. Julia versteifte sich in seinen Armen, und als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, waren ihre Züge hart und streitsüchtig. Harald ließ sie los und trat zurück. Er suchte krampfhaft nach einem neuen Ansatz, um die Nähe zurückzuholen, die er gespürt hatte, aber die Zeit verging, und ihm fiel nichts ein. Harald zuckte innerlich die Achseln. Ein andermal vielleicht …
    „Was wollte Landgraf Blays von dir?“, fragte Julia kühl.
    „Er erinnerte mich daran, dass ich zugesagt hatte, auf einem Festchen zu erscheinen, das er veranstaltet. Ich muss mich beeilen, die Gäste sind längst angekommen.“
    „Ein Festchen? Warum habe ich keine Einladung?“
    Harald hob eine Braue. „Ich dachte, du müsstest eine

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