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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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nicht kleiner als sie gewesen, jetzt hatte ihn das Alter gebeugt. Dennoch funkelte in seinem Blick noch immer etwas Jugendliches, beinahe Schelmisches.
    »Du bist gar keine Dunkelelfe«, stellte Ray’Avan fest, dann drohte er mit seinem Stock. »Hattest du etwa eine Menschenfrau, Zir’Avan?«
    »Großvater, du weißt doch, dass Ohelia eine Zeit lang bei mir lebte«, erklärte er geduldig, so als hätte er dies schon viele Male zuvor getan. »Aramia ist ihre Tochter.«
    »Aramia, so, so.« Gar nicht so unfreundlich musterte er seine Urenkelin, und plötzlich ging ein Ruck durch ihn. »Dann bist du eine Nebelhexe!«
    Aramia versteifte sich. »Das bin ich«, antwortete sie mit fester Stimme.
    »Nebelhexen, gefährliche Wesen, starke Wesen.« Ray’Avans Stimme wurde zu einem Murmeln, er drehte sich abrupt um und schlurfte weiter in die Höhle hinein.
    Zir’Avan wandte sich an Aramia und betonte: »Ich hatte dich gewarnt. Aber zürne seinen wirren Reden nicht, er ist in der Tat uralt.«
    Verwundert begleiteten sie den Greis in eine überraschend wohnliche Höhle. Wie es die Art der Dunkelelfen war, lagen auch hier Felle und Decken auf dem Boden rund um einen Tisch herum, dessen Fuß aus einer knorrigen Baumwurzel bestand. Ein heilloses Chaos an Schriftrollen, Büchern, einzelnen Pergamenten und einem umgeschütteten Tintenfass befand sich darauf. Nicht zu vergessen die Überreste eines vermutlich schon vor Tagen beendeten Mahles.
    »Nehmt Platz«, krächzte Aramias Urgroßvater, dann starrte er sie verwundert an. »Schon lang habe ich keinen Menschen mehr gesehen. Hatte beinahe vergessen, wie sie aussehen.«
    »Aramia wollte dich kennenlernen und etwas über die alte Fehde zwischen Elfen und unserem Volk erfahren. Dein Wissen über diese Zeit ist größer als das meine«, erklärte Zir’Avan und verbeugte sich vor dem alten Mann.
    Ein stolzes Lächeln überzog dessen faltiges Gesicht, das von vielen vergangenen Sommern und Wintern sprach, und obwohl Aramia eigentlich protestieren wollte, da sie wegen einer ganz anderen Sache gekommen waren, ließ sie ihren Urgroßvater schließlich erzählen.
    Ray’Avan kratzte sich am Kopf. »Diese Fehde, ja, lang liegt sie zurück.« Er wiederholte viele der Dinge, welche schon Zir’Avan erzählt hatte, dann kam er auf den Kern der Geschichte zu sprechen.
    »Der Sohn des Dunkelelfenherrschers verliebte sich, viele Sommer und Winter, bevor die Strafe der Götter die Oberflächenbewohner ereilte, in die Nichte des Elfenkönigs . Unseren Überlieferungen zufolge war diese Liebe gegenseitig, aber die Elfen behaupteten, der junge Dunkelelf habe das Mädchen in sein Reich entführt und forderten ihre Freilassung.« Ray’Avan hob seine dürren Arme. »Es gab einen Krieg – einen vernichtenden Krieg –, bei dem auch das junge Paar sein Leben ließ, und seitdem besteht dieser Hass zwischen unseren Völkern. Wir wurden gejagt und ermordet, und da die Elfen damals deutlich in der Überzahl waren, zogen wir uns in die Tiefen der Erde zurück, da wir ohnehin die Dunkelheit lieben.«
    »Das alles geschah wegen einer verbotenen Liebe?« Verwunderung stand in Atorians Gesicht, und auch die anderen konnten das kaum glauben.
    »Liebe und Krieg, das ist es, was unser Volk ausmacht«, erklärte der alte Dunkelelf. »Die Dunkelelfen perfektionierten ihre Kriegskunst, und viele schworen, den Elfen zu vergelten, was sie uns angetan hatten. Aber diejenigen, die damals Unrecht begingen und denen solches geschah, sind schon lange nicht mehr am Leben, die Oberfläche und das Unterreich haben sich gewandelt, und aus diesem Grunde lässt man es heute auf sich beruhen. Wir haben uns hier unten eine eigene, eine bessere Welt aufgebaut, und es ist nicht unser Bestreben, zurück an die Oberfläche zu gehen.«
    »Das gilt für alle bis auf die ’Ahbrac«, widersprach Zir’Avan.
    »Die ’Ahbrac?« Urgroßvater Ray’Avan blinzelte verwirrt. »Eine ehrenhafte Familie.«
    Aramias Vater stöhnte leise. »Das waren sie vor über fünfhundert Sommern, heute aber sind sie es nicht mehr.« Entschuldigend wandte er sich an seine Tochter und die beiden Menschenbrüder. »Er kann sich zwar sehr gut an die Zeit erinnern, als er jung war, aber was in den letzten dreihundert Sommern geschah, vergisst er meist.«
    »Du dummer Junge«, protestierte Ray’Avan und schlug mit einer Schriftrolle nach seinem Enkel. »Ich kann mich sehr wohl erinnern! Erst kürzlich wurde dein jüngster Sohn in die Armee der Còmraghâr

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