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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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den Großmagier der ’Ahbrac. Dal’Ahbrac war einst ein angesehener Mann, aber er soll sich den dunklen Künsten verschrieben haben. Solange sein Sohn Kaz’Ahbrac nicht versucht, offen gegen uns vorzugehen, lassen wir sie gewähren.«
    »Und akzeptiert dabei, dass sie Unheil an der Oberfläche stiften«, warf Darian vorwurfsvoll ein.
    »Junger Mann«, Zir’Avan hob die Arme, »ich bedauere es, dies sagen zu müssen, aber denkt Ihr im Ernst, Euer menschliches Königshaus würde etwas dagegen tun, wenn eine kleine Splittergruppe von Menschen im Unterreich einfallen würde?«
    Darian wollte sogleich empört etwas entgegnen, aber letztendlich musste er, mit einem Seitenblick auf seinen Bruder, zugeben, dass das vermutlich nicht der Fall wäre.
    »Wir, die Dunkelelfen von Kyrâstin, haben nicht das geringste Interesse daran, Unruhe an der Oberfläche zu stiften. Die Menschen kümmern uns genauso wenig wie Trolle oder Zwerge, solange sie uns in Frieden lassen. Wir leben für unsere Stadt, für den Kampf gegen die Schrecken des Unterreichs und dafür, unseren Geist mithilfe der Kriegskunst zu perfektionieren. Das ist der Zweck unseres Daseins, und wir würden alles dafür tun, dass unsere Rasse weiterbesteht.« Seine Stimme nahm einen harten Klang an. »Wollten wir wirklich die Herrschaft über die Menschen erlangen, würde schon ein Bruchteil unserer Krieger ausreichen, um dies zu erreichen.«
    Bei diesen Worten lief Darian ein kalter Schauer über den Rücken, und auch auf Atorians und Mias Gesichtern sah er Erschrecken. Darian wurde allmählich klar, dass in den Tiefen Albanys eine Rasse lebte, die weitaus mächtiger war als sämtliche Völker der Oberfläche. Glücklicherweise schien der größte Teil der Dunkelelfen nicht dem Bild zu entsprechen, welches die meisten Oberflächenbewohner von ihnen hatten. Die ’Ahbrac jedoch waren, sollten sie irgendwann an die Macht gelangen, auch für Albany nicht ungefährlich.
    »Und was ist das für eine Geschichte, dass sich Elfen und Dunkelelfen von jeher bekriegen?«, erkundigte sich Atorian nach kurzem Schweigen.
    »Die Elfen.« Ein Seufzen entstieg Zir’Avans Kehle. »Die Fehde zwischen unseren Völkern liegt so lange zurück, dass die meisten sie verdrängt haben und die Erinnerung daran für sie nur noch in Legenden weiterlebt. Außer bei denen vom Blute der ’Ahbrac.«
    Gespannte Blicke richteten sich auf Zir’Avan. »Vor vielen tausend Sommern, noch lange bevor die Götter unsere Welt beinahe vernichteten, lebten auch die Dunkelelfen an der Oberfläche.«
    »Was?«, riefen Darian und Atorian wie aus einem Munde, und Mia richtete sich kerzengerade auf. Selbst Bas’Akir schien überrascht zu sein.
    »Ja, so war es. Mein Volk lebte so wie die Elfen südlich der Stelle, wo heute der Kratersee liegt, und teilte das weitläufige Land mit ihnen. Sie wandelten am Tag, wir in der Dunkelheit, in der wir auf die Jagd gingen. Deshalb nannte man uns auch Nachtjäger. Da unsere Lebensgewohnheiten sich sehr unterschieden und Dunkelelfen und Elfen sich nicht in die Quere kamen, lebten wir damals angeblich friedlich nebeneinander her. Wir respektierten uns, auch wenn vermutlich keine große Freundschaft zwischen den Völkern bestand.«
    »Warum änderte sich das?«, erhob nun Bas’Akir das Wort, der in Anwesenheit von Mias Vater eigentlich selten sprach.
    »Ein Sohn des damaligen Dunkelelfenherrschers verliebte sich in die Nichte des Elfenkönigs, so erzählte es mein Großvater, und daraus entstand der ganze Streit.« Zir’Avan hob die Arme. »Ich bin mir über die Einzelheiten nicht im Klaren, da müsstet ihr meinen Großvater fragen, der kennt sich in der Geschichte aus.«
    »Dein Großvater – mein Urgroßvater – lebt noch?«, staunte Mia.
    »Ja, aber er ist recht verwirrt und hat schon mehr als seinen eintausendzweihundertsten Geburtstag gesehen.«
    »Wie alt werden Dunkelelfen denn?« Darian warf einen fragenden Blick zu Mia, doch Zir’Avan war es, der antwortete und dabei ein ungewohnt humorvolles Schmunzeln zeigte.
    »Normalerweise höchstens tausend Sommer. Ich glaube, er hat einfach vergessen zu sterben, so wie er während der letzten zweihundert Sommer beinahe alles vergisst.«
    Darian fing unwillkürlich an zu lachen, was er jedoch rasch in ein Husten übergehen ließ. Ein seniler Dunkelelf, was es nicht alles gibt, dachte er.
    »Früher war Großvater Ray’Avan ein anerkannter Magier«, fügte Zir’Avan noch hinzu, dem sein Scherz nun unangenehm zu sein

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