Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
glimmen –, nahm Zir’Avan die Hand seiner widerstrebenden Tochter. »Große Freude und Stolz erfüllen mein Herz, dass ich dich kennenlernen durfte. Solltest du jemals meine Hilfe benötigen, sei gewiss, sie wird dir zuteil werden. Ich wünsche mir, dass wir uns eines Tages wiedersehen.« Er griff in das Regal, welches neben der Tür stand, und zog ein nach Art der Dunkelelfen gefertigtes Schwert, mit langer, sehr dünner, dafür jedoch umso schärferer Klinge hervor. Der Griff war aus einem Material gefertigt, von dem Aramia nicht genau sagen konnte, ob es sich um dunkles Holz oder um eine bestimmte Gesteinsart handelte, außerdem waren einige merkwürdige, aber kunstvoll aussehende Zeichen eingearbeitet.
    »Es würde mir Ehre bereiten, wenn du dieses Schwert fortan im Kampf führst.«
    Unschlüssig blickte Aramia auf die wunderbare Arbeit, dann in das Gesicht ihres Vaters. Der erste Impuls war, dieses Geschenk ebenso abzulehnen wie den Schmuck, aber dann entschied sie sich anders. »Danke, ich nehme es an.« Aramia nickte Zir’Avan mit verschlossenem Gesicht zu, ergriff das Schwert und zog sich ihre Kapuze über den Kopf. Der Abschied von Darian, Atorian und Bas’Akir fiel recht kühl aus. Die beiden Brüder dankten dem Dunkelelfen noch einmal für seine Hilfe, dann verneigte sich Zir’Avan. »Möge euer Kampf den Segen eurer Götter finden. Ich wünsche euch, dass ihr mit euerem Vorhaben erfolgreich seid.«
    »Danke.« Darian lächelte Aramias Vater noch einmal zu, dann folgte er rasch seiner Gefährtin, die gar nicht abwarten konnte, von hier fortzukommen. Die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen eilten sie auf den Ausgang zur Stadt zu.
    »Wie konnte sie nur so dumm sein, das Angebot ihres Vaters auszuschlagen«, regte sich Bas’Akir auf.
    »Sie hatte ihre Gründe«, hörte Aramia Darian sagen.
    »Nun gut, wenn ich euch erst an der Oberfläche abgeliefert habe, ist mir zumindest ein Leben in Ehre geschenkt«, meinte der Dunkelelf zuversichtlich und schien sich auf seine Zukunft zu freuen.
    »Lebend und wohlbehalten«, erinnerte Atorian ihn, woraufhin Bas’Akir sein wölfisches Lächeln zeigte.
    »Du lernst schnell, Mensch.«
    Unentdeckt gelang es ihnen, das Stadttor zu passieren. Ihr Weg führte an kleineren Ansiedlungen, durch unterirdische Wälder und an atemberaubend nachtblau und türkis schimmernden Seen vorbei, in denen Stalagmiten regelrechte Unterwassergebirge bildeten. Alle waren guter Dinge: Bas’Akir, weil er endlich eine Möglichkeit gefunden hatte, wieder ehrenhaft unter seinesgleichen zu leben, Atorian, Darian und Aramia, weil sie nun früher als erhofft Tageslicht sehen würden. Statt der über zwei Monde, die ihre letzte Reise gedauert hatte, würden sie, wenn Zir’Avans Versprechen stimmte, nur etwa die Hälfte der Zeit benötigen. Atorian meinte zuversichtlich, die Zeit der Knospe sei bestimmt bereits angebrochen, wenn sie an die Oberfläche kämen. Vielleicht war es diese euphorische Stimmung, die sie unvorsichtig werden ließ, vielleicht war es auch reines Pech, denn etwa vier Tage, nachdem sie Kyrâstin verlassen hatten, wurden sie während einer Rast von einer Patrouille Dunkelelfenkrieger überrascht.
    Atorian hatte gerade seinen Mund unter eine aus dem Felsen sprudelnde Quelle gehalten, um zu trinken, und daher seine Kapuze nicht übergezogen. Zehn bewaffnete, grimmig dreinschauende Krieger bauten sich plötzlich vor ihnen auf. Es handelte sich nicht um Còmraghâr-Krieger; diese hier waren in dunkelblaue, beinahe schon schwarze Umhänge gekleidet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Dunkelelfen war ihr Oberkörper durch einen ledernen Panzer geschützt.
    »Ein Mensch im Unterreich – was hat das zu bedeuten?«, fragte einer der Krieger, der eine wulstige Narbe über der linken Schläfe trug und die Oberflächensprache recht gut beherrschte.
    Nun trat Bas’Akir vor, zog langsam seine Kapuze vom Kopf und verneigte sich. »Ich bin Bas’Akir, und Zir’Avan aus Kyrâstin wird für uns sprechen.«
    Ein bösartiges Lachen ertönte. »Es wird meinen Herrn nicht interessieren, wer für euch spricht. Kaz’Ahbrac wird euch befragen und anschließend töten wollen.«
    »Krieger der ’Ahbrac«, murmelte Bas’Akir und wurde selbst unter seiner dunklen Haut blass.
    »Nehmt eure Kapuzen ab«, forderte einer der Krieger, und nach kurzem Zögern enthüllten die drei ihre Gesichter.
    Eine Spur von Verwunderung zeigte sich auf den beherrschten Zügen der dunklen Krieger, als sie bemerkten, dass

Weitere Kostenlose Bücher