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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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verletzt. Ehrlose Dunkelelfen, die sich nicht scheuen, an der Oberfläche gegen ungleiche Gegner zu kämpfen, benutzen häufig Gifte.«
    »Unfassbar«, staunte Aramia.
    Allerdings schien ihr Urgroßvater nun ins Grübeln zu geraten. »Bei Atorians Tod weiß ich gar nicht, ob jemand eingriff … Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Schon gut, Urgroßvater.« Aramia tätschelte ihm lächelnd den Arm. Ich würde dir gerne sagen, dass Atorian gar nicht tot ist, aber das darf ich nicht, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Wer regiert nun gerade an der Oberfläche?«, wollte er nun neugierig wissen.
    »Ein Regent, Samukal«, antwortete sie mit Abscheu in der Stimme.
    »Ach, wirklich … Nun ja, der junge Darian verschwand ja damals.«
    Aramia fragte sich, wo Ray’Avan all diese Informationen her hatte, vermutlich berichteten ihm regelmäßig dunkelelfische Späher, vielleicht sogar dieser Dal’Ahbrac.
    Als Aramia jedoch ihren Urgroßvater über Dal’Ahbrac ausfragen wollte, meinte Ray’Avan nur, er würde sich für seine Aufzeichnungen interessieren und käme häufig zu ihm, um Tee zu trinken.
    Das konnte Aramia kaum glauben, denn dieser finstere Kerl hatte auf sie nicht den Eindruck gemacht, als sei er an gemütlichen Teerunden interessiert. »Urgroßvater, bitte erzähle ihm nicht, dass du einer der Diomár bist«, bat sie ihn nun eindringlich.
    Entsetzt riss Ray’Avan seine Augen auf. »Woher weißt du, dass ich einer von ihnen bin?«
    »Du hast es mir gestern gesagt.«
    »Verflucht sei ich!« Er fasste sich an den Kopf, dann sah er seine Urenkelin mit sehr klaren Augen an. »Möchtest du meine Nachfolgerin werden? Ich könnte dich in die Diomár einführen.«
    »Ich bin eine Nebelhexe, Urgroßvater«, erwiderte sie, durchaus gerührt, aber auch traurig. »Außerdem existieren die Diomár nicht mehr.«
    »Oh, sie existieren nicht mehr … Die Feuer, ich erinnere mich.« Betrübt blickte Ray’Avan in seinen Tee, während Aramia ihm aufmunternd zulächelte. Sie unterhielt sich noch kurz mit ihm und verabschiedete sich dann mit leisem Bedauern im Herzen. Sie glaubte nicht, dass sie noch einmal ins Unterreich zurückkehren würde, und vermutlich war dies ihre letzte Begegnung mit Ray’Avan, den sie eigentlich gerne näher kennengelernt hätte.
    Der Blick des uralten Dunkelelfen folgte ihr, als sie langsam durch die Höhle auf den Tunneleingang zuschritt, und als sie sich noch einmal umdrehte, hob er die Hand zum Gruß.
    Bei ihrer Rückkehr warteten Darian und sein Bruder bereits auf sie. Die beiden hatten sich Sorgen gemacht und überhäuften sie nun mit Fragen, daher erzählte sie rasch, wo sie gewesen war.
    »Eure Leána soll also eine Portalfinderin sein.« Große Verwunderung sprach aus Atorians Worten.
    Hektisch blickte sich Aramia um, so als befürchte sie, belauscht zu werden. »Wir sollten so bald wie möglich abreisen, denn mehr Informationen werden wir hier unten kaum bekommen.«
    Die beiden stimmten ihr zu und teilten beim Essen Bas’Akir und Zir’Avan ihren Entschluss mit.
    Aramias Vater schien enttäuscht zu sein. »Ich könnte noch einmal mit unserem Zauberer sprechen, vielleicht weiß er mehr …«
    Mit einer hastigen Handbewegung unterbrach ihn Aramia. »Ray’Avan war das Mitglied der Diomár, von dem Merradann gesprochen hat, mehr werden wir kaum erfahren. Im Gegenteil, vermutlich laufen wir eher Gefahr, dass uns ein feindlich gesinnter Dunkelelf entdeckt.«
    Dem hatte Zir’Avan nichts entgegenzusetzen. Er straffte die Schultern und sah seine Tochter auffordernd an. »Es wäre mir eine Ehre, euch zu begleiten, denn es existiert ein Weg, der euch schneller an die Oberfläche bringen wird. Östlich des Rannocsees, an der Grenze zum Zwergenreich, werdet ihr die Oberfläche betreten.«
    »Nein«, rief Aramia sogleich aus, »wir schaffen das alleine.«
    »Mia, wir könnten Hilfe gebrauchen«, beschwor Darian sie, und auch Bas’Akir war der Meinung, ein angesehener Dunkelelf wäre von großem Nutzen.
    Doch sie beharrte darauf, ohne ihren Vater zu gehen. Diesem sah man seine Enttäuschung deutlich an. Dennoch versprach er, eine Karte anzufertigen, sodass sie auch ohne ihn den kürzeren Weg nehmen konnten. Außerdem schenkte er ihnen allen einen silbergrauen Umhang, der sie als Mitglieder einer einflussreichen Dunkelelfenfamilie erscheinen ließ und sie so weitestgehend davor schützen würde, von Wachen aufgehalten zu werden.
    Beim Abschied am nächsten Tag – die Kristalle begannen gerade heller zu

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