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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Königssohn, selbst von seinen Feinden unerkannt, im Kerker von Rodgill gesessen hatte. Auch die Prophezeiung, die ihm vor langer Zeit ein Elfenmädchen gemacht hatte, kam ihm jetzt in den Sinn: Du bist der König der Menschen, aber das ist nicht deine Bestimmung. Du wirst die Völker vereinen, auch wenn du den Thron verlierst. Du musst in der Dunkelheit wandeln, um das Licht zu sehen. König zu werden schien in der Tat nicht Darians Bestimmung – wirklich wohl war ihm bei diesem Gedanken ohnehin nie gewesen. Aber jetzt war Atorian zurück, der ganz sicher einen hervorragenden Herrscher abgeben würde.
    Die vier ungleichen Gefährten ließen sich ihr Abendessen schmecken. Lange hatten die drei Männer im Kerker keine vernünftigen Mahlzeiten erhalten und genossen nun den gegrillten Fisch mit den schmackhaften Kräutern. Als Atorian verkündete, er würde die erste Wache übernehmen, rollte sich Nordhalan gleich in einer Hügelkuhle zusammen, und die wenig später hörbaren gleichmäßigen Atemzüge kündeten davon, dass er schlief.
    Darian nahm Mia in den Arm. Wie so viele Abende zuvor verlangte er: »Erzähl mir von Leána.«
    Aramias dunkelgrüne Augen funkelten im Schein des Feuers. Die ersten Sterne waren aufgegangen und beleuchteten ihr Gesicht mit einem weichen Glanz. Obwohl sie schon bei Tage ansehnlich war, mit filigranen, edlen Gesichtszügen, so schien sie bei Nacht eine besondere Magie auszustrahlen. Wohl ein Erbe ihres dunkelelfischen Vaters, den sie selbst niemals kennen gelernt hatte. Ihre Mutter hatte erzählt, dass sie damals von einem Dunkelelfen vergewaltigt worden war.
    »Wahrscheinlich spielt sie jetzt im Sternenlicht mit den Nachtfeen, Waldgnomen oder Kobolden.«
    »Sind die nicht gefährlich?«, erkundigte sich Darian besorgt.
    Lächelnd schüttelte Mia den Kopf. »Sie war erst drei Sommer alt, als ein Waldgnom ihr ein paar ihrer bunten Kieselsteine stehlen wollte. Sie hat den kleinen Kerl so lange an einem Bein in die Luft gehalten, bis er um Gnade gefleht hat. Die Kobolde und Feen haben sich fortan gehütet, sich mit ihr anzulegen.«
    Auch Darian begann leise zu lachen. »Unsere Tochter weiß sich durchzusetzen, das ist gut. Hat sie deine Fähigkeit geerbt, mit Elementarwesen zu sprechen?«
    Die weiblichen Kinder aus gemischten Verbindungen, welche in Albany Nebelhexen genannt wurden, besaßen alle magische Fähigkeiten, doch eine dieser Fähigkeiten war bei ihnen immer besonders ausgeprägt. Bei Mia war es die, mit Elementarwesen – zum Beispiel Feuergeistern, Bergsylphen oder Heidefeen – kommunizieren zu können. Ihre Freundin Lilith, halb Elfe, halb Gnom, war dagegen die beste Heilkundige des ganzen Landes.
    »Nein, ich denke nicht. Die Elementarwesen mögen sie, aber sie kann nicht mit ihnen sprechen. Meist zeigt sich erst mit fortgeschrittenem Alter, welches Talent Nebelhexen haben.« Nachdenklich wanderten Mias Augen in Richtung Westen. »Sie versteht sich sehr gut mit Tieren, vielleicht ist das ihre Gabe.«
    Darian senkte den Blick und biss sich auf die Lippe.
    »Du wirst sie bald sehen«, versprach Mia und drückte seine Hand. Dann erzählte sie, wie viel Unsinn Leána mit ihren fünf Sommern bereits angestellt hatte.
    »Letzten Frühling hat sie zusammen mit Siah den armen Murk einen halben Tag lang in einer Höhle sitzen lassen. Sie haben Verstecken gespielt und ihm angedroht, ihm das Abendessen wegzunehmen, wenn er zu früh herauskäme. Irgendwann hatten die Mädchen keine Lust mehr zu spielen und haben ihn einfach dort sitzen lassen, weil sie allein sein wollten.«
    Das brachte Darian erneut zum Lachen. Er konnte sich sowohl an die kleine zarte Siah als auch an den Halbtroll Murk erinnern. Der war zwar ein rauer Geselle, den kleinen Kindern gegenüber verhielt er sich aber sanft wie ein Lamm und verteidigte sie mit seinem Leben.
    »Leána schlägt offensichtlich nach dir!«
    Von Mia kam ein empörtes Schnauben und sie schlug ihm auf den Arm. »Was soll das denn heißen?«
    Darian hielt ihre Hände fest. »Ich könnte niemals so grausam sein!«
    »Pff!« Mit einer anmutigen Geste strich sich Mia eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Von mir kann sie das nicht haben. Ich bin sanft, liebevoll und …«
    Darian unterbrach sie mit einem Kuss. »Dann beweise es«, flüsterte er in ihr Ohr. Mias grüne Augen begannen zu funkeln, sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und küsste ihn zuerst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. So lange Zeit hatte Darian auf sie verzichten

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