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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Bild gemalt hat, Ossians Traum …“
    „Willst du mich verarschen?“
    „Warte, ich bestell mir nur schnell was, dann erklär ich dir alles.“
    Während ich zur Theke gehe, um mir einen Saft zu holen, überlege ich mir, wie ich es ihr erzählen soll, ohne dass es sich wie ein Horror- oder Fantasy-Film anhört. Metáfora steht mit beiden Beinen voll im Leben und hat für Fantasy-Geschichten nicht viel übrig. Allerdings … seit sie dabei war, als ich gegen Stromber gekämpft habe, lässt sie Dinge gelten, von denen sie früher nichts wissen wollte.
    „Übrigens, Arturo“, sagt sie, kaum dass ich mich wieder gesetzt habe, „die Tatsache, dass dein Vater mit Hilfe meiner Mutter deine Mutter wiederbeleben will, eignet sich hervorragend als Grundlage für ein Drehbuch zu einem Horrorfilm. Aber ich weiß, dass so was unmöglich ist. Und jetzt erzähl mir bitte von diesem Bild. Und was du mit Cristóbals Vater besprochen hast.“
    „Hast du mal was von einem Mann namens Steiner gehört?“
    „Hieß er nicht gerade noch Ingres? Du musst dich schon entscheiden!“
    „Du hast recht, entschuldige … Also, es gab wohl mal einen Arzt namens Steiner, Rudolf Steiner …“

V
    B ELAGERUNG UND R ASEREI
    A RTURO, A RQUIMAES, ÉMEDI, Leónidas, Eisenfaust und einige andere Ritter beobachteten von einem behelfsmäßigen Wachturm aus die Truppenbewegungen des Feindes.
    „Sie kommen immer näher“, stellte Arturo fest. „Offenbar bereiten sie einen Angriff vor.“
    „Oder eine Belagerung“, entgegnete Arquimaes. „Sie haben es nämlich eigentlich gar nicht nötig, zu den Waffen zu greifen. Sie müssen nur einen eisernen Ring um uns schließen und uns aushungern.“
    „Wir müssen uns verteidigen“, sagte Leónidas. „Wenn wir sie überraschen und zuerst angreifen, können wir sie besiegen.“
    „Nein, mein Freund“, widersprach Königin Émedi. „Unsere Männer sind von der Schlacht um Emedia völlig erschöpft. Sie haben keine Kraft mehr zu kämpfen. Wir müssen uns in Geduld üben.“
    „Ja, und uns Verbündete suchen“, ergänzte Arquimaes. „Wir sollten uns mit anderen Königen zusammenschließen.“
    „Als wir in Emedia angegriffen wurden, ist uns niemand zu Hilfe geeilt“, brummte Ritter Eisenfaust. „Und jetzt, wo wir geschlagen worden sind, wird es erst recht keiner tun.“
    „Aber uns bleibt nichts anderes übrig“, beharrte der Alchemist auf seiner Meinung.
    „Vielleicht könnte ich ja in der Zwischenzeit etwas versuchen …“, schlug Arturo vor.
    „Nein, wir müssen verhandeln“, unterbrach ihn Arquimaes, der wusste, worauf sein Schüler hinauswollte. „Hör auf mich, Arturo, es ist besser so.“
    Arturo Adragón sah seinen Meister an und fragte sich, was dessen Nein zu bedeuten hatte. Er wusste sehr wohl, dass seine magischen Kräfte ausreichen würden, um einen großen Teil der Truppe,die Demónicus geschickt hatte, zu vernichten. Vor Kurzem erst hatte er es bewiesen, in jener Nacht, als rund vierzig Krieger in kürzester Zeit von den Buchstaben niedergemetzelt worden waren.
    Während sie noch diskutierten, formierten sich Demónicus’ Soldaten. Es wurden immer mehr. Alles deutete darauf hin, dass sie eine gnadenlose Belagerung vorbereiteten, ganz so, wie Arquimaes vorhergesagt hatte. Sie würden einen eisernen Ring um die Ruinen von Ambrosia schließen und deren Bewohner aushungern.
    ***
    D ER H ASS AUF seinen Bruder hatte Tránsito veranlasst, sich Demónicus zu unterwerfen und in dessen Dienste zu treten. Als Gegenleistung sollte er die Gelegenheit bekommen, sich an Arquimaes zu rächen. Es verging kein Tag, an dem Tránsito sich nicht daran erinnert hätte, dass sein jüngerer Bruder durch Arquimaes’ Schuld getötet worden war. Und auch die Zerstörung Ambrosias ging auf ihn zurück. Denn er war es gewesen, der die gottlosen, grausamen Krieger zu dem Kloster geführt hatte. Doch was am meisten an Tránsito nagte, war die Tatsache, dass Arquimaes gegen seinen Rat aus dem Orden ausgetreten und Alchemist geworden war. Für ihn, Tránsito, war Arquimaes ein elender Verräter, der für seine Sünden büßen musste.
    Seit er von Demónicus zum Verwalter des Reiches ernannt worden war, das sie Königin Émedi entrissen hatten, hatte er viel Zeit und Mühe darauf verwandt, die Orte durchkämmen zu lassen, an denen sich sein Bruder aufgehalten hatte. Er hoffte, irgendwelche Spuren zu finden, die ihn zu dem geheimen Wissen des Alchemisten führen würden. Vor allem aber suchte er nach der

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